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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)
Autoren: Joanie McDonell
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sie knapp verfehlt.«
    »Haben Sie den Wagen gesehen?«, fragte ich.
    Das Hämmern an der Tür zur Eingangshalle hatte aufgehört, was bedeutete, dass der Manager und der Hausmeister einen anderen Ausgang probieren wollten.
    »Ja«, erwiderte der Pförtner. »Und er stand nicht in zweiter Reihe …«
    »Sagen Sie mir, wie er aussah!«, forderte ich ihn auf. Es blieb keine Zeit.
    »Schwarze BMW-Limousine …«
    »Kennzeichen?«
    »Nein, Sir«, erwiderte der Pförtner.
    »Ich verspreche Ihnen, Sie geraten nicht in Schwierigkeiten«, sagte ich. »Rufen Sie das dreizehnte Revier an – sagen Sie, es ist dringend. Fragen Sie nach Detective Goode. Erzählen Sie ihr, was passiert ist. Sie wird’s verstehen.«
    Das Straßenfest auf der Madison Avenue war gerade zu Ende gegangen, und sämtlicher Verkehr auf der Fifth Avenue schlich im Schneckentempo dahin – aber ich wusste es besser und rannte nicht los. Er könnte jederzeit schneller werden und mich weit zurücklassen. Ich brauchte ein Auto.
    »Tut mir leid, Mr Sayler«, sagte der Pförtner und kam auf mich zu, »nachdem Miss Fielding zum Wagen hinaus ist, hat Mr Sutro gesagt, Sie wären betrunken, würden Zigaretten rauchen, und er hätte Angst, Sie würden Mrs Cohens Wohnung in Brand stecken. Es war meine Pflicht, dem Manager zu sagen …«
    »Schon gut«, unterbrach ich ihn.
    Ich hörte eine Sirene und überlegte, dass der Manager wohl die Polizei gerufen hatte. Aber ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass sie mich nicht einbuchten würden. Und selbst wenn Fallon Unterstützung schickte, wären es nicht genug, um die Straßen abzusperren und den BMW zu erwischen.
    Genau in dem Moment nahm der Verkehr an Geschwindigkeit auf, und da entschloss sich die Glücksgöttin, mir in Form einer glänzenden schwarzen Limousine zum Durchbruch zu verhelfen.
    Ein großer Junge, der aussah wie ein Kiffer, sprang heraus, und während er einer eleganten alten Dame auf den Bürgersteig hinaushalf, riss ich die Fahrertür auf und zerrte den uniformierten Chauffeur vom Sitz. Ich brachte ihn auf die Straße, aber als ich den Wagen besteigen wollte, fiel der Junge über mich her. Zumindest war er kein Schwächling, und wenn ich Zeit zum Nachdenken gehabt hätte, so hätte es mir leid getan, dass ich ihn so fest in denMagen boxen musste. Ich hatte eine Minute verloren; ich hatte den Blick vom Verkehr abgewandt.
    Ich schlüpfte in die Limousine, gab Gas und verließ Schlangenlinien fahrend den Bürgersteig, kratzte an einem Pick-up entlang, bevor ich die Tür zugezogen hatte, und hörte, wie die Türschlösser zuschnappten.
    Dann schnitt ich einen Wagen und fuhr auf die Busspur, weil meine einzige Hoffnung, durch den Verkehr zu kommen, dort lag.
    Ich hielt das Lenkrad mit weißen Knöcheln umklammert und konzentrierte mich derart intensiv, dass ich beinahe die Fassung verlor, als ich eine vertraute Stimme vernahm und ein vertrautes Gesicht im Rückspiegel erblickte.
    »Meine Güte, verdammt!«, sagte ich. »Meriwether.«
    »Ich habe mich entschlossen, dir auf jeden Fall den Rücken freizuhalten«, erklärte Meriwether. »Ich war im Flur draußen vor der Küche. Ich habe die Feuertreppe runter zum Lieferanteneingang genommen und den Zaun zur Fifth durchbrochen – bin in den Wagen geschlüpft, als du den Fahrer und den Jungen niedergeschlagen hast. Was ist passiert?«
    Ich berichtete es ihm und erhaschte im Spiegel einen Blick auf sein ausdrucksloses Gesicht, das hart wurde. So hart, wie ich es noch nie gesehen hatte. Und jeder, der stark genug war, ein drei Meter hohes, mit Sicherheitskette verschlossenes schmiedeeisernes Gitter zu durchbrechen, war stark genug, einem Mann den Hals zu brechen. Leicht. Obwohl er es nicht täte oder ihn mit einem Messer töten würde. Ich würde auch niemanden töten.
    Wir wollten sicherstellen, dass die Männer, die die Tänzerin mitgenommen hatten, überlebten. Gerade genügend, um ins Gefängnis zu gehen und dort zu verrotten.

69
    Die Glücksgöttin meinte es an diesem Tag wirklich gut mit mir, denn die Busspur war leer, sodass wir am Verkehr vorbeifliegen konnten, bis Meriwether sagte: »Ich sehe den Wagen.«
    Als nach Süden führende Einbahnstraße ist die Fifth Avenue breit genug für drei Spuren, daher wurde das, was uns die Busspur an Geschwindigkeit geliehen hatte, wieder wettgemacht durch die vollgepropfte Spur zwischen uns und dem BMW.
    Bei der erstbesten Gelegenheit würden die beiden 44er die Fifth verlassen und nach Osten zur
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