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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)
Autoren: Joanie McDonell
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Madison Avenue oder Westen in den Central Park abbiegen. Wenn sie die Stadt verlassen wollten, führte der schnellste Weg durch den Midtown Tunnel oder über die Queensboro Bridge. Oder sie würden den Wagen irgendwo stehen lassen.
    Sie könnten nicht mit Hadley im Schlepptau davonrennen, es sei denn, sie war bewusstlos. Oder tot. Diese Überlegung ließ sich einfach nicht aus meinen Gedanken verbannen.
    Selbst wenn sie Manhattan verließen, könnten sie in dem BMW nicht nach Norden oder nach Connecticut oder Long Island oder zu einem der Flughäfen. Man müsste nicht so schlau wie sie sein, um zu wissen, dass die Polizei näher rückte.
    Oben im makellos blauen Himmel hörte ich ihn zuerst und sah dann den Hubschrauber. Ich konnte sein Kennzeichen nicht erkennen, aber er musste vom NYPD sein. Es war gegen das Gesetz, dass Zivilisten so tief flogen.
    Fallon hatte mir einmal gesagt, dass die ersten NYPD-Hubschrauber drei Sitze hatten: einen für den Piloten, einen für den Kopiloten und einen für den Schutzengel. Dieser Sitz blieb immer leer, bereitgehalten für den Engel, von dem die Besatzung hoffte, dass er bei jedem Flug dabei wäre.
    Zurzeit unterhält das Polizeidepartment eine Flotte von etwa einem halben Dutzend Helikopter. Keiner von denen hat einen Sitz für den Engel. Auch hat es keine schicken Limousinen wie diejenige, die ich fuhr.
    Und obwohl es bloß neun Engel in der gesamten Bibel und den Apokryphen gibt, pflegte Schwester Mary A mir zu sagen, dass einer von denen stets in der Nähe sei, um mich zu beschützen, wenn ich ihn brauchte.
    Ich hatte früh gelernt, dass ich eine Menge Zeit sparte, wenn ich nicht mit ihr über diesen Mist debattierte, aber in dem gestohlenen Wagen und im Versuch, mit zwei Killern auf gleicher Höhe zu bleiben, die mir bei jeder Wendung um eine Nasenlänge voraus gewesen waren, war ich bereit, Glück unter jedem Namen zu akzeptieren, von mir aus auch als Gabriel, Michael oder Raphael.
    Natürlich war Satan auch einmal ein Engel gewesen.
    Mein Handy bellte, und ich reichte es Meriwether hinüber.
    Fallon war auf dem Weg zurück vom JFK, und sobald er unseren Standort erfuhr, schaltete er ab, damit er den Hubschrauber kontaktieren und die Streifenwagen dirigieren konnte, die bereits durch Midtown schwärmten.
    Im Versuch, näher an den BMW heranzukommen, schnitt ich drei Wagen, bekam einen Schlag auf die Beifahrerseite und hörte das Quietschen von Metall auf Metall, als ich einen kleinen Minicooper seitlich rammte, sodass er in den nachfolgenden Mercedes hineinwirbelte.
    Die 44er schossen nach links in die Fifty-Seventh Street und überfuhren beinahe ein altes Paar, das wie Touristen gekleidet war, bis hin zum weißen Gürtel des Mannes und den weißen Schuhen, und eine Schar Teenager, die überall hinsahen, nur nicht dort, wohin sie gingen.
    Bei der Überquerung der Lexington prallten die 44er so heftig auf einen Fahrradkurier, dass sie ihn in die Schaufensterscheibe eines Schuhgeschäfts schleuderten.
    Hadley war zwei Männern unter allen Umständen unterlegen, und diese beiden waren vom Wahnsinn beflügelt.
    Ihr musste etwas aufgefallen sein, oder sie hatte eine Vorahnung gehabt, oder er hatte etwas gesagt, das ihr genügend Angst eingejagt hatte, sodass sie den Versuch unternommen hatte, in Constances Penthouse zurückzukehren – wo sie überhaupt nichts zurückgelassen hatte, wie sie genau wusste.
    Als der BMW schleudernd auf die Second Avenue Richtung Süden einbog, schwebte der Hubschrauber darüber, und drei Streifenwagen kamen von drei Seiten mit Blaulicht und heulenden Sirenen heran.
    Da bellte mein Handy wieder, und Meriwether schaltete auf Mithören um.
    »Ich habe die Mautstelle fast erreicht«, krächzte Fallon, womit er diejenige auf der Queens-Seite des Midtown-Tunnels meinte, der in zwei Hälften geteilt ist. Zwei Spuren in jeder Richtung mit einer Mauer dazwischen.
    »Sie haben gerade den Tunnel erreicht«, sagte ich.
    »Ja«, fuhr Fallon fort. »Wir können sie nicht überholen, aber wir haben Wagen zur anderen Seite beordert, und der Hubschrauber fliegt drüber hinweg. Ich möchte dich nicht mit dabeihaben, Nick. Hörst du mich, Meriwether? Folgt ihnen nicht durch den Tunnel.«
    »Ja, ich höre dich«, sagte ich, während ich die Limousine in den Tunnel lenkte und dabei an einem der zusätzlichen Streifenwagen vorbeijagte, die den Eingang absperren sollten.
    Der Manhattan-Zugang zum Tunnel hinter uns war jetzt versperrt, also blieben der BMW, die
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