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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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nur das Beste.«
    »Danke.«
    »Und ich danke Ihnen, dass Sie heute hergekommen sind.«
    »Wir danken Ihnen für die Einladung«, sagte Stan. Er drehte sich um und ging zur Tür.
    Honor blieb stehen und sah Hamilton in die Augen. »Ich komme gleich nach, Stan. Lass uns bitte noch einen Moment allein.«
    Sobald er das Büro verlassen und sie gehört hatte, wie die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, fragte sie: »Wo ist er?«
    »Verzeihung?«
    »Verkaufen Sie mich nicht für dumm, Mr. Hamilton. Wo ist Coburn?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Oh doch, Sie verstehen mich ausgezeichnet.«
    »Wollen Sie wissen, wo er beigesetzt wurde? Es gibt keine Grabstätte. Sein Leichnam wurde eingeäschert.«
    »Sie lügen. Er ist nicht gestorben.«
    Er seufzte. »Mrs. Gillette, ich weiß, wie verstörend …«
    »Reden Sie nicht mit mir, als wäre ich Emily. Selbst sie würde dieses Schmierentheater durchschauen. Wo ist er?« Diesmal betonte sie jedes einzelne Wort.
    Ein paar Sekunden schien er mit sich zu ringen, dann deutete er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und setzte sich ebenfalls. »Er sagte, falls Sie jemals fragen sollten …«
    »Er wusste , dass ich fragen würde.«
    »Er hat mir aufgetragen, Ihnen nicht zu verraten, dass er überlebt hat. Im Gegenteil, er hat mir schmerzhafte Konsequenzen angedroht, falls ich Ihnen nicht erzähle, dass er gestorben sei. Aber ich musste ihm auch schwören, dass ich Ihnen das hier geben würde, falls Sie mir nicht glauben würden.«
    Er öffnete die Schreibtischschublade und zog einen unbeschrifteten weißen Umschlag heraus. Nach einem zögerlichen Moment, der Honor wie eine Ewigkeit vorkam, schob er ihn über die Tischplatte. Ihr Herz schlug so schnell und fest, dass sie kaum noch Luft bekam. Plötzlich wurden ihre Hände kalt und klamm und ihre Finger so gefühllos, dass sie nur mit Mühe den Daumen unter die Lasche schieben und den Umschlag aufreißen konnte. Darin lag ein einzelnes Blatt Papier, auf dem eine einzige handgeschriebene Zeile stand.
    Es hat etwas bedeutet.
    Die Luft entwich in einem Stoß aus ihrer Lunge. Dann schloss sie die Augen und drückte das Blatt gegen ihre Brust. Als sie die Augen wieder aufschlug, glänzten Tränen darin. »Wo ist er?«
    »Mrs. Gillette, ich muss Sie warnen, und bitte glauben Sie mir, dass ich das aus aufrichtiger Sorge um Sie und Ihre Tochter tue. Coburn …«
    »Sagen Sie mir, wo er ist.«
    »Sie haben gemeinsam viel Schreckliches erlebt. Es ist nur natürlich, dass Sie eine emotionale Bindung zu ihm aufgebaut haben, aber Sie und er passen einfach nicht zueinander.«
    »Wo ist er?«
    »Letzten Endes wird er Ihnen nur das Herz brechen.«
    Sie stand auf, stemmte die Hände auf den Tisch und beugte sich über ihn. »Wo. Ist. Er?«
    Seit zwei Wochen konnte er sein Bett endlich länger als ein paar Minuten verlassen, und seither kam er jeden Tag an den Flughafen. Bei seinem dritten Besuch war er einem Flughafenmitarbeiter aufgefallen, während er an der Gepäckabholung herumlungerte. Als der ihn zur Rede gestellt hatte und von ihm wissen wollte, was er da tat, hatte er dem Typen seinen Ausweis gezeigt. Er sah dem Foto zwar kaum noch ähnlich – er war deutlich bleicher, zehn Kilo leichter und hatte längeres, ungepflegteres Haar –, trotzdem hatte ihn der Kerl erkannt. Er hatte dem Mann auf die Nase gebunden, dass er undercover arbeite, und ihm erklärt, dass seine Tarnung auffliegen würde, wenn er nicht sofort verschwinden und ihn in Frieden lassen würde, und dann könnten sie sich beide auf was gefasst machen, weil sie den gesamten Einsatz vermasselt hätten.
    Seitdem ließ man ihn in Ruhe.
    Er musste immer noch mit einem Stock gehen, aber er schätzte, dass er das verfluchte Ding mit etwas Glück in einer Woche in die Ecke schleudern konnte. Heute Morgen hatte er es immerhin freihändig vom Schlafzimmer bis zur Küche geschafft. Aber er traute sich noch nicht zu, ohne Stock durch die geschäftige Gepäckabholungszone zu humpeln, wo die Fluggäste ihre Koffer von den Bändern hievten, zu den verschiedenen Mietwagenschaltern eilten, ihre Verwandten umarmten oder einfach nicht darauf achteten, wo sie hinliefen. Nach allem, was er durchgemacht hatte, wollte er sich nicht noch von ein paar Zivilisten über den Haufen rennen lassen.
    Selbst mit Stock schwitzte er schon, als er die Bank erreichte, auf der er gewöhnlich saß, um die Ankunft des Fluges aus Dallas zu erwarten, weil man über Dallas fliegen musste, wenn man von New Orleans
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