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Boese Maedchen sterben nicht

Boese Maedchen sterben nicht

Titel: Boese Maedchen sterben nicht
Autoren: Kim Harrison
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Auge behalten wollen, mit denen ihre Tochter Umgang pflegte. Barnabas war wie immer ein Augenschmaus. Aber es war Josh, der mit hoffnungsvollem Blick zu mir herübersah, auch wenn er sich dabei Pommes in den Mund stopfte. Mein Magen knurrte. Es schien, als wollte er all die verlorene Zeit wieder wettmachen. Na, zum Glück konnte niemand meine blauen Flecken sehen.
    »Hey, ähm, habt ihr zwei was dagegen, wenn ich mal kurz zu meinen Freunden rübergehe?«, fragte ich, denn ich wollte noch ein paar Pommes abstauben, bevor Josh sie alle aufgegessen hatte.
    »Nein, geh nur«, erwiderte meine Mutter und sah stirnrunzelnd zu Barnabas hinüber. »Deine Freunde dürfen gerne mit uns zum Mittagessen gehen«, fügte sie hinzu und ihr Blick schweifte zu meinem Amulett.
    »Ich frag sie mal.« Ich war schon dabei, mich umzudrehen, als mein Blick an Dad hängen blieb. Ich errötete, als er sein Handgelenk schüttelte und dann verdutzt seine Uhr stellte.
    »Ich habe für halb eins reserviert«, informierte uns meine Mutter. »Und der Van, den ich gemietet habe, müsste groß genug für uns alle sein. Ich würde deine neuen Freunde gern kennenlernen.« Sie blickte auf ihre Uhr und sagte dann hilfsbereit: »Elf Uhr siebzehn, Bill.« Sie lächelte und sah wieder zu mir auf. »Besonders die Jungen.«
    Ob Gott. Na, das konnte ja heiter werden. »Josh kennst du ja schon«, erwiderte ich vorsichtig, denn ich wusste, dass sie Barnabas meinte.
    »Und wer ist der andere junge Mann, der sich gerade mit Nicki unterhält?«, fragte sie.
    »Sie heißt Nakita«, korrigierte ich und sah mit Sorge, wie Nakita plötzlich in sich zusammenzusacken schien, nachdem Barnabas etwas zu ihr gesagt hatte. Die Wut des schwarzen Engels war wie verpufft und Traurigkeit breitete sich in ihrem Gesicht aus. Irgendetwas stimmte da nicht. Auch Josh blickte ziemlich unglücklich drein.
    »Und Barnabas ist nicht mein Freund«, stellte ich richtig und bekam den Mund nicht mehr zu, als Nakita Barnabas umarmte. »Er ist mehr so was wie …« Ich zögerte und blinzelte verwirrt. Nakita hatte sich umgedreht und ging. Sie ließ den Kopf hängen und wirkte furchtbar unglücklich. »Er hat mir halt bei ein paar Sachen geholfen«, sagte ich dann abwesend. Was zum Teufel war denn da los?
    Meine Mutter räusperte sich und ich drehte mich wieder zu ihr um. Ich wurde rot, als ich ihren skeptischen Blick sah. »Scheint mir ja ein ziemlicher Casanova zu sein.«
    Wenn meine Mutter schon mal auf dem falschen Dampfer war, dann aber wirklich komplett. »Jaaaa …«, erwiderte ich und wollte einfach nur zu den anderen gehen und rausfinden, was los war. »Ähm, wenn es okay ist, würde ich dann jetzt, äh …«
    »Geh schon!«, sagte mein Dad, zog seinen eigenen Plastikkugelschreiber aus der Tasche und überbot meine Mutter bei meinem langweiligen Foto. Meine Mutter schnaubte, als ich mich umdrehte. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich wusste, dass sie niemals wieder Zusammenkommen würden, aber mittlerweile herrschte zwischen den beiden ein Friede, der vorher noch nicht da gewesen war. Es war schön, die beiden bei mir zu haben. Ich fühlte mich ausgeglichen, wie mein Dad sagen würde.
    Mit gesenktem Kopf gab ich mich für einen Moment meinen Tagträumen hin. Dann warf ich meinen leeren Milchshakebecher in den Mülleimer und fühlte mich sehr zufrieden, als ich bei Barnabas und Josh ankam. Josh, der gerade eine Fritte in den Ketchup tunkte, grinste mich mit einem Seitenblick auf meine Eltern mitleidig an. Mein Dad war offensichtlich locker und fast ein bisschen schludrig und meine Mom ganz korrekt und leicht überspannt.
    »Madison, deine Mom sieht … nett aus«, startete er einen Versuch und ich schnaubte.
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum ihr nicht miteinander zurechtgekommen seid«, fügte er hinzu, als ich mich auf einen Stuhl fallen ließ.
    »Sie ist schon okay«, erwiderte ich und setzte mich gerade hin, damit meine Mutter nicht schon wieder anfing, die Stirn zu runzeln. »Sie will sich nur davon überzeugen, dass es mir auch gut geht.«
    Ich nahm mir eine von Joshs Pommes und er schob seinen Teller zu mir rüber. Ein warmes Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus und ich lächelte. Ja, er musste mich wirklich mögen. Kein Typ würde sonst einfach so seine Pommes aufgeben.
    Barnabas riss seinen Blick von dem Geschäft los, in dem Nakita verschwunden war. Er wirkte gereizt. »Ich kann nicht mit zum Mittagessen«, sagte er ärgerlich.
    Ich hob die
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