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Boardwalk Empire

Boardwalk Empire

Titel: Boardwalk Empire
Autoren: Nelson Johnson
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Vegas. Dazu kaufte er den Hilton-Ableger Park Place Entertainment und drei große Kasinos im Bundesstaat Mississippi auf. Seine letzte Akquise vor seinem unerwarteten Tod war das 800 Millionen teure Luxushotel Paris-Las Vegas , das im September 1999 seine Eröffnung feierte. Arthur Goldberg setzte neue Maßstäbe in der Kasino-Landschaft Amerikas.
    In den 80er- und 90er-Jahren gab es eine Menge Politiker, die Entrepreneurs wie Trump, Goldberg oder Wynn nach Kräften unterstützten, darunter James Usry, William Gormley und James Whelan. Trotz unterschiedlicher politischer Ansichten und Herangehensweisen taten sie alles, um den Wiederaufbau Atlantic Citys voranzutreiben.
    James Usry gehörte zu der letzten Gruppe Afroamerikaner, die aus dem Süden nach Atlantic City gezogen waren, um in den Hotels Arbeit zu finden. Usry war noch in Athens, Georgia geboren worden, aber seine Familie war kurz danach in den Norden abgewandert. Im Zweiten Weltkrieg hatte er bei den Black Buffaloes gedient und später Basketball bei den Harlem Globetrotters gespielt. Nach Abschlüssen auf der Atlantic City High School und der Lincoln University kümmerte er sich als Lehrer und Schuldirektor um Tausende Kinder aus Atlantic City.
    Bevor Usry 1982 seine politische Laufbahn begann, war er längst als langjähriger Fürsprecher der schwarzen Gemeinde bekannt. Obwohl er die Wahl zum Bürgermeister zunächst knapp gegen Michael Matthews verlor, wurde er nach dessen Verhaftung 1984 zum ersten schwarzen Bürgermeister von Atlantic City gewählt und 1986 im Amt bestätigt. Bei Usry kamen die Bürger zuerst, oder wie es die Press of Atlantic City anlässlich seines Todes ausdrückte:
    Sein Nachlass sind die Kindertagesstätten, die Jugendzentren und die neu gebauten Wohnanlagen in der ganzen Stadt, auch wenn vieles erst entstand, als er schon nicht mehr im Amt war. Seine Botschaft lautete: Die Bürger dürfen nicht übergangen werden.
    Usrys Amtszeit wurde allerdings durch die Bestechungsvorwürfe der COMSERV-Untersuchung von 1989 überschattet. COMSERV war eine mangelhafte verdeckte Ermittlung der bundesstaatlichen Behörden mit vielen Presseerklärungen und wenig Beweismaterial. Usry räumte kleinere Unregelmäßigkeiten bei der Finanzierung seines Wahlkampfes ein und musste sich bei der Bürgermeisterwahl von 1990 James Whelan geschlagen geben.
    James Wehlan war ein echter Demokrat, keiner der in Atlantic City üblichen »Republikraten« und war eher beiläufig in die Politik geraten. Als Einwohner von Philadelphia verbrachte er seinen Sommerurlaub regelmäßig in Atlantic City und arbeitete schon als Teenager dort als Strandwärter. Später studierte er an der Temple University und gehörte zur Auswahl der landesbesten Schwimmer. Nach seinem Abschluss zog er nach Atlantic City und war dort als Lehrer und Schwimmtrainer tätig. Durch seine Kontakte zu Schülern und Eltern verfügte er über ein starkes Netzwerk, das ihn in den 80er- Jahren in den Stadtrat hievte, wo er so etwas wie die alleinige Stimme der Vernunft war. 1990 wurde Whelan zum Bürgermeister gewählt und bewies eine große politische Courage im Kampf gegen Rassismus und Klassenunterschiede. Er war der erste wirklich effiziente Bürgermeister nach Farley, er gestaltete in seinen drei Amtszeiten große Teile der Stadt neu und blieb dabei stets ehrlich und besonnen.
    Als Senatsmitglied von New Jersey spielte auch William Gormley eine gewichtige Rolle beim Wiederaufbau Atlantic Citys. Der Name Gormley besitzt eine gewisse Tradition in der Republikanischen Partei der Stadt. Er selbst ist der Sohn des ehemaligen Polizeichefs von Atlantic County, Gerald Gormley, einem loyalen republikanischen Gefolgsmann unter Nucky Johnson und Hap Farley. Bill Gormley studierte auf der Notre-Dame-Universität und der Villanova Law School. Als Abgeordneter ähnelte er Hap Farley – ob nun absichtlich oder nicht –, denn unabhängig von seinem persönlichen Ehrgeiz setzte er seine weitreichenden Beziehungen immer zum Wohl von Atlantic City ein. In seinen zwanzig Jahren in Trenton und als Vorsitzender des Justizausschusses des Bundesstaats verdiente sich Gormley den Respekt des Senats und wurde zu einem der einflussreichsten Politiker des Bundesstaats. In den 90er-Jahren arbeitete Gormley eng mit Whelan zusammen und hat mit seiner Weitsicht und seinen Führungsqualitäten viel für den Wiederaufbau getan.
    Die Zahlen sprechen für das Glücksspiel. 123 Der durchschnittliche Jahresgewinn der zwölf Kasinos
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