Boardwalk Empire
Corporation und kaufte das Atlantic Hilton . Natürlich ging die Bank damit ein hohes Risiko ein, aber es belegte nur, welchen Ruf Trump bereits im Alter von 39 genoss. Vielleicht fühlte er sich mit diesem gigantischen Kredit nicht ganz wohl in seiner Haut, jedenfalls verkaufte er Hypothekenpfandbriefe im Wert von 350 Millionen Dollar, um das Hotel zu finanzieren und nicht persönlich dafür bürgen zu müssen. Die Hiltons hatten sich vertraglich verpflichtet, das Hotel mindestens bis zum Jahresende zu leiten, also musste er zunächst auch kein neues Management einkaufen.
Mit der Eröffnung seines zweiten Kasinos im Jahre 1985 wurde Trump zum König des Glücksspiels von Atlantic City. Als Inhaber von zwei Kasinos war er einer der bedeutendsten Wirtschaftsbosse der Stadt und damit mächtiger als Politiker oder die Kasino-Kommission selbst. Und doch gab es ein weiteres Ärgernis: Sein Partner für das Trump Plaza auf dem Boardwalk, die Holiday Corporation, strengte einen Prozess gegen ihn an, um zu verhindern, dass Trump seinen Namen auch für das neue Kasino hergab. Weil Trump jetzt Gefallen an der Leitung eines Kasinos gefunden hatte, trieb er durch Spekulationen mit Risikoanleihen noch mehr Geld auf und kaufte die Holiday Corporation aus dem Plaza heraus. Kurze Zeit später wehrte er sich erfolgreich gegen kostspielige Straßenbaumaßnahmen, die das Hilton der Stadt im Zuge des Hotelbaus zugesagt hatte. Trump, der gerade gutes Geld auf dem Aktienmarkt verdient hatte, schwächte seine Mitbewerber, indem er hohe Aktienanteile ihrer Unternehmen aufkaufte und mit der Übernahme der Holiday Corporation, Caesar’s World und der Bally Manufacturing Corporation drohte.
Trumps nächster großer Schritt erfolgte nach dem Tod von James Crosby, dem Gründer von Resorts International im Jahre 1986. Trump überzeugte Crosbys Erben davon, dass er den Traum ihres Vaters, das »Taj Mahal Hotel« zu bauen, realisieren wollte. Die Erben verkauften Trump ihre Wertpapieranteile und machten ihn dadurch zum Besitzer von drei Kasinos. Da es einem einzigen Unternehmen per Gesetz nicht erlaubt war, mehr als drei Kasinos zu besitzen, wollte Trump das Resorts International schließen, sobald das Taj Mahal fertiggestellt war. Obwohl es eigentlich Aufgabe der Kasino-Behörden war, den Wettbewerb zu fördern, zwangen sie Trump nicht, das Resorts zu verkaufen, sondern stimmten der Schließung zu. Dennoch wurde es nicht geschlossen, sondern von dem Entertainer und Produzent Merv Griffin übernommen.
Zwischen Trump und Griffin kam es vorübergehend zu Unstimmigkeiten über die Leitung des Hotels, aber am Ende bekam jeder, was er wollte. Griffin hielt die Aktienmehrheit am Resorts International, während Trump mit den Crosby-Erben über das Taj Mahal verhandelte. Ein paar Monate danach verweigerte die Kasino-Kommission dem Elsinore Atlantis Casino Hotel (zeitweise auch Hugh Hefners Playboy Casino ) die Erneuerung der Lizenz, und Trump nutzte die Angst der Betreiber vor einer staatlichen Zwangsaufsicht aus. Kurz bevor die alte Lizenz ablief, kaufte Trump das Hotel. Weil er ja kein weiteres Kasino mehr besitzen konnte, meldete er das Atlantis als reines Hotel an und fügte es dem Trump Plaza gegenüber hinzu. Jetzt war das Taj Mahal an der Reihe.
Die Bauarbeiten am Taj Mahal verliefen äußerst schleppend, als Trump die Leitung übernahm. Aus Crosbys Traum war eine Geldvernichtungsmaschine geworden, die sein Unternehmen in den Abgrund riss. Das Projekt überstieg die finanziellen Kapazitäten von Resorts International bei Weitem, und nicht wenige Kasino-Experten waren der Meinung, dass es sich um ein nicht finanzierbares Unterfangen handelte, von dem man besser die Finger ließ. Trump gab sich unbeeindruckt. Er versprach nicht nur, den Bau fertigzustellen, sondern auch, dass das Hotel ein »achtes Weltwunder« werden würde. Er plante die Fertigstellung für das Frühjahr 1990 und eröffnete tatsächlich im April.
Die große Eröffnungsgala passte perfekt zu Trump und seinem neuen Märchenschloss: Auf einer großen Plattform direkt vor dem Hotel rieb Trump an einer übergroßen magischen Lampe, und daraufhin stieg Rauch auf, Laserstrahlen schossen hundert Meter in die Luft und zerschnitten eine rote Schleife, die auf der Spitze des 42-stöckigen Hotels saß. Auf die Lasershow folgte ein gigantisches Feuerwerk auf dem Boardwalk, das Tausende bestaunten, während der Spielbetrieb drinnen schon auf vollen Touren lief. Trotz der Anwesenheit der
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