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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)
Autoren: Stefan Scheich
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erschießen.«
    Tanja atmete durch. Mick und Andreas konnten sehen, wie es in ihr arbeitete. »Wo ist Akuma jetzt?«
    »Schmort im Verhörraum. Willi Albrecht haben wir in der Arrestzelle geparkt, und Li-Zi wartet mit Mailin in unserem Büro.«
    Tanja überlegte noch einen Moment und griff dann zum Telefon. Vorher wandte sie sich aber noch einmal an Mick und Andreas. »Das war gute Arbeit, aber jetzt dürfen wir uns keine Fehler erlauben, sonst war alles für die Katz.«
    Mick nickte zustimmend. »Wen rufst du an?«
    »Den Innenminister und Zaho Tian«, antwortete Tanja. Micks Zustimmung war schon wieder dahin.
    »Tanja, bevor du die Sesselfurzer und Diplomatenbonzen mit ins Boot holst, lass Akuma doch erst mal ein Geständnis ablegen.«
    »Oh, ich bin sicher, er brennt schon förmlich darauf«, schaltete sich Andreas ein, und die Ironie in seiner Stimme war dabei nicht zu überhören.
    »Ich brauch zehn Minuten mit dem Schweinepriester. Aber allein und ohne Kameras.«
    Andreas lächelte. Er hielt Micks Ansage zuerst für einen Witz … bis ihn sein Blick traf, der eindeutig verriet, dass er meinte, was er sagte. Als Bulle war Mick schließlich angetreten, um Recht und Gesetz durchzusetzen. Aber in den Momenten, wo sich der Rechtsstaat selbst Fesseln auferlegte, die verhinderten, dass eine Assel wie Akuma zur Verantwortung gezogen werden konnte, brauchte es einen, der bereit war, sich die Hände schmutzig zu machen. Fand Mick.
    Tanja sah das jedoch anders. »Mick, wenn das alles funktionieren soll, müssen wir den offiziellen Weg gehen. Dass die deutsche Regierung Akuma nach den letzten Vorfällen zur Persona non grata erklären und ausweisen wird, ist mehr als wahrscheinlich, aber im Moment genießt er immer noch diplomatische Immunität.«
    Während Mick sich fragte, ob Tanja wirklich den richtigen Weg ging, schien die sich zu fragen, ob sie auf Mick bauen konnte. Schließlich meldete sich Andreas zu Wort.
    »Mick. Mit Mailin haben wir eine Zeugin für den Mord an Thomas Lobwohl. Bevor du Akuma vermöbelst, sollten wir von ihr vielleicht erst mal ’ne offizielle Aussage aufnehmen. Hm?«
    Mick überlegte. Diese Variante versprach zwar deutlich weniger Genugtuung, konnte aber tatsächlich effektiver sein, wenn es darum ging, das Dreckschwein dranzukriegen.
    Im Büro der beiden Partner wurde es eng. Mailin gegenüber saßen nicht nur Mick und Andreas, sondern auch Li-Zi und der Strickpullover. Eigentlich hätte Mick gut auf die Volkshochschuldolmetscherin verzichten können, da Li-Zi schließlich auch übersetzen konnte und außerdem Mailins Vertrauen genoss. Andreas hatte jedoch auf einer offiziellen Übersetzerin bestanden. Nicht, weil er Li-Zi immer noch nicht vertrauen würde, so hatte er Mick glaubhaft versichert. Viel eher befürchtete er, dass Mailins Aussage am Ende in Zweifel gezogen werden könnte, wenn sie von einer chinesischen Beamtin aufgenommen wurde, die in Deutschland gar keine Handlungsbefugnis hatte. Mick hatte Andreas in diesem Punkt zähneknirschend recht geben müssen, und so saßen sie jetzt alle wie die Hühner auf der Stange Mailin gegenüber, die vollkommen eingeschüchtert den Kopf gesenkt hatte.
    »Sagen Sie ihr, dass sie einfach nur wiederholen muss, was sie vorhin Li-Zi erzählt hat«, wandte sich Mick an die Dolmetscherin, die umgehend das Wort an Mailin richtete. Deren Antwort fiel jedoch reichlich einsilbig aus.
    »Sie sagt, dass sie nichts zu sagen hat.«
    Mick warf dem Strickpullover einen ungläubigen Blick zu, wandte sich dann aber an Li-Zi. Die nickte jedoch nur bestätigend.
    Mick versuchte, ruhig zu bleiben, auch wenn ihm das schwerfiel, denn wenn Mailin wirklich die Aussage verweigerte, standen sie am Ende tatsächlich noch mit leeren Händen da. Zwar würden sie auch Willi Albrechts Aussage aufnehmen, aber Zeugen, die versucht hatten, den Beschuldigten zu erschießen, kamen erfahrungsgemäß vor Gericht nicht besonders glaubwürdig rüber.
    Da es Mick nicht gelang, Blickkontakt mit Mailin herzustellen, weil sie weiterhin stur auf den Schreibtisch starrte, stand er schließlich auf und hockte sich neben sie.
    »Hör zu. Du hast keinen Grund, Angst zu haben. Im Gegenteil …« Mick wartete, bis die Dolmetscherin übersetzt hatte. »Nur wenn du gegen Akuma aussagst, kannst du dir sicher sein, dass er dir nichts mehr tun kann.«
    Der Strickpullover übersetzte, doch Mailin blieb stumm. Mick seufzte. Verdammt noch mal! Was war denn das Problem? Hatte Akuma die Kleine wirklich so
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