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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition)
Autoren: Kathy Felsing
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erneut zurückgeschleudert worden.
    „Noah!“ Nevaeh kämpfte sich hoch und war mit fünf Schritten bei ihm. Sein gerade verheilter Brustkorb war wieder aufgerissen. Auch Preston hatte es zurückgeworfen, er blutete aus zahlreichen Wunden, doch er lebte. Sie kniete neben Noah nieder, und als ihr Blick Nancys schmerzumnebelte Augen streifte, aus denen rasende Pein und gleichzeitig überkochender Irrsinn sprachen, stoppte ihr Zorn auf der Höhe seiner Gischt.
    Vergebung, dachte sie. Es fiel ihr unsagbar schwer, und sie wusste nicht, ob sie es jemals fertigbringen würde, aber sie musste einen Anfang machen. Sie drehte sich zu Elia um, der noch immer reglos verharrte.
    „Elia, bitte komm her.“ Sie suchte seinen Blick. „Sie mich an! Und hör mir zu.“ Sie deutete auf Preston. „Er ist dein Sohn … und das hier“, sie strich über Nancys verbrannte Hand, „das ist deine Enkeltochter.“

     
    Elia atmete erst auf, als endlich alle Personen aus dem Küchensaal heraus waren und er mit seinem Blut die schlimmsten Verletzungen geheilt hatte.
    Für Crichton reichten Tropfen, er hatte über die Jahrhunderte eine ausreichende Konzentration atlantidener Blutplättchen in seinem Körper gespeichert. Sein treuer Weggeselle war zwar bewusstlos geworden und weilte noch im Land der Träume, aber er würde sich bald erholen. Bei Noah hatte er noch einmal fast ein Pint 25 zum Heilen der erneuten Verletzungen gebraucht. Zuerst hatte er ihn einen Narren gescholten, dass er sich auf Preston warf und ihm die Dynamitstange aus der Hand riss, die er aus Nancys herumliegendem Rucksack gezogen hatte. Nachdem ihm allerdings Nevaehs Worte zu Bewusstsein gedrungen waren, war er mehr als glücklich, dass Noah solchen Mut bewiesen und Prestons Selbstmordabsichten verhindert hatte. Als er ihn fragte, warum er das getan habe, hatte Noah unter Schmerzen gelächelt und gesagt: „Jeder verdient eine zweite Chance, oder? So sehr ich Nancy hasse – ich verabscheue es noch mehr, nicht alles versucht zu haben und ich kenne jemanden, dem ich diese Chance ebenfalls geben möchte.“
    Maria hatte nur ein paar blaue Flecken und Prellungen abbekommen und wenige Tropfen Blut hatten bei ihr und Joshua gereicht, die harmlosen Blessuren zu heilen.
    Elia keuchte. Sein Kreislauf brach zusammen und seine Verletzungen begannen, höllisch zu schmerzen. Er schwankte und hielt sich an einer Wand fest. Sofort war Nevaeh neben ihm und stützte ihn, dennoch brach er in die Knie.
    „Elia. Was ist mit dir?“
    Für einen Moment wurde alles schwarz, doch er kämpfte sich aus der Dunkelheit. Seine Göttin war an seiner Seite, er durfte jetzt nicht schlappmachen.
    Sie strich ihm vorsichtig eine Strähne des nachgewachsenen Haars aus der Stirn. Es hatte noch nicht wieder die Länge wie vorher, sein Körper musste die Kräfte an anderer Stelle einsetzen, doch er spürte, wie ihn immer mehr Lebensenergie verließ. Er hatte zu viel Blut verloren, vielleicht noch zwei oder drei Quarts und er musste blutleer sein. Nancy war der schwerste Brocken gewesen – beinahe zwei Quart hatte er einsetzen müssen, bis er sicher sein konnte, dass ihr abgerissener Arm nachwachsen würde, ehe die Ambulanz eintraf. In der Ferne hörte er bereits die Sirenen.
    Wieder tat sich ein Abgrund um ihn auf, er hörte kaum Nevaehs Stimme. Etwas Feuchtes traf ihn an der Wange – er öffnete die Augen. Ihr Gesicht schwebte nah vor ihm, sie weinte. Um ihn?
    „Elia, Liebster. Wie kann ich dir helfen?“
    Seine Sinne schwanden. „Blut“, hauchte er.
    Sofort hielt sie ihm ihr Handgelenk an den Mund. „Trink meins, Liebster. Bitte. Beeil dich.“
    Sein Herz vollführte einen Luftsprung, eine Woge Adrenalin rüttelte Reserven wach. Bedeutete er ihr doch etwas? Hatte sie ihm verziehen? Er umklammerte ihre Finger.
    „Ich werde dein Blut niemals trinken. Es ist zu kostbar, um es an meine Jugend zu verschwenden.“ Sein Kopf fiel nach hinten.

     
    „Du dummer, sturer Kerl!“ Als sie sein stummes Kopfschütteln vernahm, sprang sie auf. „Noah, Dad …“
    Sie standen zur Stelle, waren nur wenige Schritte entfernt und hatten sich dezent im Hintergrund gehalten. Was sollten sie auch tun?
    „Schafft Korhonen herbei.“
    Joshua reagierte am schnellsten. „Wo finden wir ihn?“
    Nevaeh sah sich suchend um. „Wo ist Preston?“
    „Er war gerade noch …“
    Sie rannte voran, am Salon vorbei, den Korridor entlang bis zu dem Schlafzimmer. Die Tür war geschlossen, sie riss sie auf. Felsbrocken fielen ihr
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