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Blutskinder

Blutskinder

Titel: Blutskinder
Autoren: Sam Hayes
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Frage ging, ob man ein Baby adoptieren sollte, dessen Herkunft man nicht kennt. Darauf käme es doch gar nicht an, sagten sie damals. Viel wichtiger sei es, mit der Zeit eine liebevolle Beziehung zu dem Kind aufzubauen.«
    »Tatsächlich?« Das klingt ja gut, denke ich und sage mir im Stillen den Namen meines Kindes vor: Felicity York. Hört sich nett an und passt gut zu ihr. Vor meinem geistigen Auge sehe ich, wie sie in der Mülltonne liegt und später von einer anderen Frau in den Arm genommen wird. »Louisa«, sage ich, »du wirst doch Robert ganz bestimmt nichts davon erzählen, nicht wahr?« Das ist eher eine rhetorische Frage.
    Sie schaut mich groß an. »Natürlich nicht«, sagt sie ernsthaft und wischt sich einen Krümel vom Mund. »Warum sollte ich ihm wehtun wollen? Oder dir und Ruby?«
    Ich glaube ihr. Wir essen unsere tropfenden Panini auf, schwatzen noch ein bisschen über den Krach der Espresso­maschine hinweg und sehen zu, wie die silberglänzenden Regentropfen an den Scheiben hinabrinnen. Dann ist es Zeit für mich, nach Hause zu gehen.

    Gerade muss Robert an der Playstation eine gewaltige Schlappe von Ruby einstecken. Wie ein verletzter Käfer lässt er sich stöhnend auf den Rücken fallen und legt zum Zeichen der Kapitulation seinen Joystick weg.
    »Ha! Ich bin einfach unschlagbar!«, ruft Ruby und kitzelt Robert mit den Zehen in den Rippen. Er schnappt sich ihren Fuß und kitzelt sie ebenfalls. Vor lauter Toberei hören sie mich gar nicht hereinkommen. Ich gehe in die Küche und packe die Lebensmittel aus, die ich auf dem Rückweg von meinem Treffen mit Louisa eingekauft habe.
    Ob Robert wohl irgendwie spürt, dass ich mit ihr zusammen war? Riecht er ihr Parfum, das mich umgibt, hört er ihre Worte in meinen Ohren, ahnt ihren leichten Abschiedskuss auf meiner Wange? Sicherheitshalber gehe ich mir die Hände waschen.
    »Huch, hast du mich aber erschreckt!« Ich fahre zusammen, weil Robert plötzlich hinter mir steht und mir die Arme um die Mitte legt.
    »Na, mein Dickerchen, wie geht’s dir?«
    »Nimm dich in Acht«, antworte ich. »Sollen wir etwas kochen oder essen gehen?« Robert braucht keine Sekunde, um zu entscheiden, dass er lieber ausgehen möchte.
    »Aber leg dich doch vorher noch ein bisschen hin oder nimm ein Bad!« Er massiert mir sanft den Bauch. Demnächst wird er ihm noch klassische Musik vorspielen.
    »Leistest du mir dabei Gesellschaft?« Er versteht, was ich meine, und folgt mir nach oben. Ruby sitzt inzwischen am Klavier. Ob Felicity wohl auch ein Instrument spielt?
    »Schaust du das bitte noch mal durch?« Robert deutet auf eine gepackte Tasche auf dem Treppenabsatz.
    »Sie ist so aufgeregt, dass sie gestern schon gepackt hat, obwohl die Klassenfahrt erst in einer Woche beginnt«, sage ich. Robert führt mich in der Hand ins Schlafzimmer und legt mich aufs Bett. Die Wäsche riecht nach Weichspüler. Als Robert leise die Tür schließt, muss ich lächeln.
    »Was ist?«, fragt er und zieht sich das Hemd über den Kopf, ohne es aufzuknöpfen.
    »Nichts«, antworte ich und denke dabei: Wie gut, dass meine drei Kinder in Sicherheit sind. Ruby, Felicity und das Baby, das mit atemberaubendem Tempo in meinem Bauch heranwächst.

Danksagungen
    A
    ls ich dieses Buch zu schreiben begann, war ich ganz allein. Mittlerweile sind eine Menge Leute direkt oder indirekt daran beteiligt und ihnen allen möchte ich von ganzem Herzen danken.
    Chris d’Lacey, du großartiger Kinderbuchautor, Drachenkö­nig, wunderbarer Freund und bester E-Mail-Verfasser aller Zeiten – ich danke dir für deine Einweisung und dafür, dass du den Stein ins Rollen gebracht, deinen Hals hingehalten, mir die Leicester Cafés gezeigt und mit deinen Büchern die Fantasie meiner Töchter angeregt hast. Merel Reinink, mein cooler, ruhiger und schrecklich furchteinflößender Agent – danke dafür, dass du an mich geglaubt hast, das Risiko eingegangen bist und alles ganz vorzüglich geregelt hast. Und danke für deine Freundschaft. Ohne dich wäre ich verloren gewesen. Sherise Hobbs, meine Lektorin bei Headline – aufrichtigen Dank für das herzliche Arbeitsklima, für Ihr Engagement, die feinfühlige Bearbeitung meines Manuskripts und dafür, dass Sie so unerwartet viel Vertrauen in mich gesetzt haben. Die Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihrem tüchtigen Team war mir wirklich eine Freude. Mein besonderer Dank gilt dem begabten und einfühlsamen Designer Richard Green für die kongeniale Gestaltung des Einbands. Darüber
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