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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld
Autoren: Karina Cooper
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nachfuhr. »Lass das.«
    Sie konnte nicht anders, sie musste grinsen. »Was denn?«
    »Dir Gedanken zu machen.« Er zeichnete ihren ganzen Mund nach, ihren Nasenrücken, die vollkommen verheilte Wunde dort. Ihre Wangenknochen. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, Strähnen in intensivem Violett, die sich mit vorn kürzer gehaltenen schwarzen Strähnen verwoben. »Wenn du es nicht sein lässt, redest du es dir nämlich noch aus.«
    Die Wortwahl wischte ihr das Lächeln vom Gesicht. »Es.«
    »Lass mich nicht noch einmal von vorn anfangen. Das mache ich dann nämlich«, warnte er sie. »Wenn es darum geht, jemanden fürs Team zu gewinnen, gehe ich die Herausforderung immer direkt an!«
    Naomi riss die Augen auf, nur um sie gleich darauf wieder zu schmalen Schlitzen zu verengen, aus denen sie Phin anfunkelte. »Zur Hölle damit.« Wut brachte ihrem Hirn, das sich immer noch durch den Nebel aus nachorgastischer Mattigkeit kämpfte, die Energie, endlich wieder ihren Verstand hochzufahren. Naomischubste Phin von sich herunter. Er legte sich auf die Seite, stemmte sich auf einem Ellenbogen hoch, um Naomi im Blick zu behalten. Sie setzte sich auf und vermied es ihn anzusehen. Herrlich nackt lag er auf der Matratze ausgestreckt da, während Straßenbeleuchtung und Blitze seinen männlich schönen Körper einmal in gedämpftes Gold, dann wieder in verschiedene grelle Weißtöne tauchten.
    Phin, sein Körper, dieser Anblick war zu viel für Naomi. Zu attraktiv, zu verführerisch, zu nackt, zu   … selbstsicher.
    Außerdem lag Phin auch noch auf der Decke.
    Während Naomi von der Matratze herunterrutschte und aufstand, fluchte sie leise vor sich hin. Barfuß tapste sie über den Fußboden. Sie war schon halb bei der Taschenlampe, ehe sie so weit war, Phin etwas zu erwidern. Einige ziemlich hitzige Anschuldigungen lagen ihr bereits auf der Zunge. »Du hast vielleicht Nerven.«
    Phin, immer noch auf dem rechten Ellenbogen, stützte den Kopf in die Hand und maß Naomi mit einem Blick, den er träge über ihren nackten Körper wandern ließ. Von der Kehle hinunter zu den Brüsten. Ihre Nippel stellten sich unter diesem Blick auf, einem leidenschaftlichen, begehrlichen Blick. Von den Brüsten an den Rippen entlang. In dem bemühten, aber nicht sonderlich erfolgreichen Versuch, sich den Anschein von cooler Beherrschtheit zu geben.
    Hinunter zu Naomis Hüften. Zu der schwarzen Tätowierung gleich über dem schwarzen Haar auf Naomis Venushügel.
    Naomi ballte die Fäuste. »Wirklich, Nerven hast du«, wiederholte sie tonlos. »Phin, was hast du hier zu suchen?«
    »Ich liebe dich.« Sein Blick zuckte hoch zu ihrem Gesicht, bohrte sich in ihren. Viel zu unbewegt, sich seiner Sache verflucht zu sicher. »Und ja, ich werde diese drei Worte wiederholen, bis sie endlich bis in deinen Dickschädel durchdringen. Ich liebe dich, Naomi.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du kennst mich doch überhaupt ni…«
    »In einem Kleid siehst du fantastisch aus«, unterbrach Phin sie im Plauderton. Doch jedes Wort war ein Stachel in ihrem Fleisch. Er bewegte sich, kam hoch auf die Knie, sah auf der Matratze, wie er so kniete, so großartig aus wie ein Gott auf einem Standbildsockel. Naomi hatte den nächsten Riesenkloß im Hals.
    »Das war doch nur   …«
    Phin grinste. Ebenmäßige Zähne blitzten im Halbdunkel der kleinen Wohnung auf. »In diesem hochgeschlossenen Kunstleder-Aufzug, den du getragen hast, als du hereingekommen bist, hast du auch ganz hübsch ausgesehen. Aber jetzt siehst du absolut hinreißend aus.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wusste, dass es als Geste eher lächerlich wirkte. Schließlich war sie nackt.
    Ebenso wie er.
    In ihrem Unterleib erwachte feucht und pulsierend Begehren zu neuem Leben. Wieder. Immer noch.
    »Du kannst Massagen nicht ausstehen«, fuhr Phin fort, sein Tonfall immer noch beiläufig, fest, »aber meine haben dir gefallen.«
    Naomi spürte es: Hitze stieg in ihre Wangen, ihre Ohren glühten, und auch die Haut auf ihrem Dekolleté, Herrgott noch mal, rötete sich.
    Phin stemmte die Hände in die Hüften, sein Grinsen wurde breiter; die Grübchen, die Naomi an ihm so mochte, zeigten sich. Erinnerten sie an Liebemachen und Lust. Sie schluckte schwer. »Fürsorglichkeit kannst du nicht ausstehen, viel Wirbel um dich, deine Person, auch nicht. Aber um das, was du anziehst, machst du gern einen Riesenwirbel. Du magst keinen Tee   …«
    Naomi bekam große Augen. »Woher zum Geier weißt du
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