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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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doch das würde sich sicher schnell ändern, wenn Christopher die schützende Decke entfernte und ich mochte mir gar nicht ausmalen, was für Schmerzen mich dann erwarteten.
    Ich hörte James, dessen Schrei eine Mischung aus Wut und Verzweiflung war und da war noch ein anderes Geräusch, welches ich aber nicht sofort einordnen konnte, eine Art Klicken. War das etwa ein Fotoapparat?
    »Bitte lächeln Schatz«, rief Kimberly, dann ertönte der Auslöseton einer Kamera. Das war ja wohl der Gipfel der Frechheit, dachte ich und schwor, dass ich es mir zur Lebensaufgabe machen würde, diese Frau als Geist heimzusuchen und zu tyrannisieren.
    »Sag mir, wenn du so weit bist«, rief Christopher ihr gutgelaunt zu.
    »Moment noch«, antwortete Kim. »Okay du kannst die Decke zur Seite ziehen.« Im nächsten Moment wurde es so hell, dass ich die Augen schließen musste, dann wartete ich auf den Schmerz. Das schnell aufeinanderfolgende Klicken von Kims Kamera ertönte und aus weiter Ferne vernahm ich die Stimmen meiner Geister. Als ich einige Sekunden später noch immer unversehrt in der Sonne stand und nicht in Flammen aufgegangen war, öffnete ich vorsichtig ein Auge und spähte zu James, der mittlerweile aufgehört hatte zu schreien und mich nun fassungslos ansah. Auch Kimberly ließ langsam die Kamera sinken und warf Christopher einen beunruhigten Blick zu.
    »Das ist unmöglich«, sagte dieser und starrte mich irritiert an. Ich selbst war mindestens genauso verdattert, wie all die anderen, denn ich begriff nicht, warum die Sonne mich nicht verbrannte.
    Vorsichtig hob ich meine Hände und betrachtete sie eingehend, konnte aber weder Rauchschwaden noch irgendwelche Brandblasen ausmachen. Als ich über meine Schulter sah, entdeckte ich Ian und Emma, gefolgt von einer schwer hechelnden Berta, die hektisch mit den Händen fuchtelte und erst auf ihre eigene Brust und dann auf Christopher deutete.
    Plötzlich verstand ich, was sie mir damit sagen wollte und mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung schoss meine Hand nach vorne, schloss sich um Christophers Amulett und riss es ihm vom Hals. In Erwartung dessen, was gleich geschehen würde, trat ich hastig einige Schritte zurück.
    Kaum hatte Christopher den Schutz seines Blutrubins verloren begann er zu zischen und kleine Rauchschwaden stiegen von seinem Körper empor. Er schrie vor Schmerzen, und als sich auf seiner Haut Brandblasen bildeten, erinnerte mich dieses Bild unweigerlich an Galen, der unter den gleichen Umständen den Tod gefunden hatte.
    »Neiiiiiin«, schrie Kimberly entsetzt, während er zu brennen begann. Als von Christopher nur noch eine ekelhaft schleimige Masse übrig war, trafen meine Geister bei uns ein.
    »Ischt mit eusch allesch in Ordnung?« wollte Ian wissen, der mich als Erster erreicht hatte und sich nun materialisierte.
    »Ja«, sagte ich wie in Trance und untersuchte rasch meinen Körper nach möglichen Verletzungen. Nun erreichten mich auch Emma und Berta, die sich laut keuchend nach vorne beugte und den Arm in die Seite stemmte.
    Unterdessen ertönte aus dem Mausoleum hinter uns ein ohrenbetäubender Lärm und kurz darauf kam James zu mir gerannt. Er trug Balthasars Amulett um den Hals und zog mich so fest an sich, dass die Luft lautstark aus meinen Lungen entwich.
    »Ich dachte, ich hätte dich verloren«, raunte er und vergrub sein Gesicht in meinem Haar. Ich schmiegte mich an ihn, sog seinen Duft ein und sofort beruhigte ich mich ein wenig.
    »Warum bin ich noch am Leben?« flüsterte ich noch immer ungläubig darüber, dass ich nicht verbrannt war.
    »Ich weiß es nicht mein Engel, aber Hauptsache du bist es«, antwortete er und küsste mich. Ruckartig löste ich mich von James und sah hinüber zum Mausoleum.
    »Wo ist Kimberly?« wollte ich wissen, während ich nach ihrer zierlichen Gestalt Ausschau hielt. James folgte meinem Blick und runzelte sie Stirn, dann fluchte er lautstark, als ihm bewusst wurde, dass sie nicht mehr da war.
    »Verdammt, sie ist entkommen«, stieß er aus zusammengepressten Zähnen hervor, ließ mich stehen und stürmte los. Er war so unmenschlich schnell, dass man seine Konturen nur noch verschwommen erkennen konnte und fegte wie ein unbändiger Sturm an den Grabsteinen vorbei. Dort wo er lief, wirbelte feiner Schnee auf und kurze Zeit später war er in einem kleinen Wäldchen verschwunden.
    Jetzt kamen auch Aiden und Robert aus dem Mausoleum und grinsten mich an.
    »Ich bin gespannt, welche geheimnisvollen Fähigkeiten
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