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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse
Autoren: Jeaniene Frost
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für dich habe.« Ich warf einen Blick nach unten und sah, wie er mit der Hand sein Glied umfasst hielt, bevor ich schnell wieder wegsah. Fast hatte ich den Pflock schon in der Hand, nur noch einen Augenblick, dann...
    Mein Schamgefühl war es, das mir zum Verhängnis wurde. Als ich den Blick abgewandt hatte, um seinen Schwanz nicht ansehen zu müssen, war mir entgangen, dass er die Hand zur Taust geballt hatte. Unglaublich schnell traf sie mich am Kopf.
    Bin Lichtblitz, stechender Schmerz und dann Stille.
     

Kapitel 2
    Es war, als würde mir der Schädel gespalten. Quälend langsam öffnete ich die Augen und blinzelte ins Licht der nackten Glühbirne irgendwo in der Nähe. Meine Hände waren über meinem Kopf, die Handgelenke taten mir weh, und ich hatte solche Kopfschmerzen, dass ich mich augenblicklich zusammenkrümmen und meinen Mageninhalt von mir geben musste.
    »Da war doch eine Miezekatze.«
    Der Schreck, den mir die spöttische Stimme einjagte, vertrieb den Schmerz mit einem Schlag. Als ich den Vampir in meiner Nähe sah, schauderte ich.
    »Da war ja doch, da war ja doch eine Miezekatze!«
    Als er mit seiner Imitation von Tweety dem Kanarienvogel fertig war, schenkte er mir ein diabolisches Grinsen. Ich versuchte zurückzuweichen und merkte, dass meine Hände an einer Wand festgekettet waren. Meine Füße waren ebenfalls gefesselt.
    Mein Oberteil und meine Hose waren verschwunden, sodass ich nur noch in BH und Höschen dastand. Sogar meine Handschuhe, mein Markenzeichen, waren weg.
    O Gott.
    »Also dann, Süße, kommen wir zur Sache.« Sein Tonfall war jetzt nicht mehr spielerisch, und sein Blick wurde kalt wie dunkler Granit. »Für wen arbeitest du?«
    Ich war so überrascht, dass es einen Augenblick dauerte, bis ich ihm antwortete. »Ich arbeite für niemanden.«
    »Schmonzes.« Er stieß das Wort scharf und deutlich hervor, und ich brauchte nicht zu wissen, was es bedeutete, um zu verstehen, dass er mir nicht glaubte. Als er näher kam, versuchte ich mich klein zu machen.
    »Für wen arbeitest du?« Drohender diesmal.
    »Für niemanden.«
    Mein Kopf wurde zurückgeschleudert, als er mir eine Ohrfeige gab. Tränen traten mir in die Augen, aber ich unterdrückte sie. Ich würde sterben, aber zu Kreuze kriechen würde ich nicht. »Fahr zur Hölle.«
    Sofort klangen mir wieder die Ohren. Diesmal konnte ich Blut schmecken.
    »Noch einmal: Für wen arbeitest du?«
    Ich spuckte aus und funkelte ihn trotzig an.
    »Für niemanden, Arschgesicht!«
    Er stutzte, dann wippte er auf den Absätzen und lachte so laut, dass es mir in den Ohren dröhnte. Als er seine Fassung wiedergewonnen hatte, beugte er sich vor, bis sein Mund nur noch Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war.
    Reißzähne blitzten im Licht.
    »Ich weiß, dass du lügst.«
    Seine Stimme war ein Flüstern. Er neigte den Kopf, bis sein Mund meinen Nacken streifte. Ich blieb stocksteif und betete darum, stark genug zu sein, nicht um mein Leben zu betteln.
    Kühler Atem strich mir über die Haut. »Ich weiß, dass du lügst«, fuhr er fort.
    »Letzte Nacht war ich nämlich auf der Suche nach einem Typen. Als ich ihn gefunden hatte, ging er gerade mit derselben hübschen Rothaarigen nach draußen, die mich auch schon angebaggert hatte. Ich folgte ihm, weil ich ihn überrumpeln wollte, solange er abgelenkt war. Doch ich musste beobachten, wie du ihm einen Pflock ins Herz gestoßen hast, und was für einen Pflock!« Er ließ die präparierte Waffe vor meinen entsetzten Augen baumeln. »Außen Holz, innen Silber. Na, das ist mal ein amerikanisches Qualitätsprodukt! Zack, da war er weg vom Fenster. Doch damit nicht genug. Du hast ihn in den Kofferraum gepackt und bist zu deinem Pick-up gefahren, hast ihm den verdammten Kopf abgehackt und die Leichenteile verscharrt und auf der Heimfahrt vergnügt vor dich hingepfiffen. Wie hast du das verdammt noch mal fertiggebracht, hmm? Du arbeitest für niemanden? Warum also rieche ich, wenn ich hier kräftig schnuppere...« Die Nase dicht an meinem Schlüsselbein atmete er ein. »... etwas nicht Menschliches? Schwach aber unverkennbar. Vampirisch. Natürlich hast du einen Boss. Gibt dir von seinem Blut zu trinken, nicht wahr? Macht dich stärker und schneller, aber du bist und bleibst doch nur ein Mensch. Wir armen Blutsauger schöpfen keinerlei Verdacht. Wir sehen nur... Nahrung.«
    Er presste einen Finger sacht auf meinen jagenden Puls.
    »Also, zum letzten Mal, bevor ich meine Manieren vergesse, sag mir, wer dein
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