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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse
Autoren: Jeaniene Frost
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wickele uns noch um einen Baum.«
    Keine Chance.
    »Wenn du es lieber auf ein andermal verschieben möchtest ...«
    »Nein!« Mein Tonfall war so verzweifelt, dass er leicht die Brauen hochzog.
    »Ich meine, wo du doch so gut aussiehst und ...« Was sollte man da bloß sagen? »Ich will mit dir in die Kiste.«
    Er unterdrückte ein Lachen, seine dunklen Augen funkelten.
    Über dem Polohemd trug er lässig eine Jeansjacke. Das Licht der Straßenlaternen betonte seine Wangenknochen noch stärker. Noch nie hatte ich ein so fein geschnittenes Gesicht gesehen.
    Er musterte mich von oben bis unten und fuhr sich mit der Zunge über die Innenseite der Unterlippe.
    »Also gut, dann mal los. Du fährst.«
    Ohne ein weiteres Wort nahm er auf dem Beifahrersitz des Pick-ups Platz.
    Da ich keine Wahl mehr hatte, stieg ich auf der Fahrerseite ein und fuhr in Richtung Highway los. Die Minuten vergingen, aber mir fiel kein Gesprächsthema ein. Das Schweigen war zermürbend. Er sagte kein Wort, doch ich spürte seine Blicke auf mir. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und platzte mit der ersten Frage heraus, die mir in den Kopf kam.
    »Wie heißt du?«
    »Ist das wichtig?«
    Ich sah nach rechts, und unsere Blicke begegneten sich. Seine Augen waren so dunkelbraun, dass sie schon fast schwarz wirkten. Wieder lag diese kühle unterschwellige Herausforderung darin, beinahe eine stumme Kampfansage. Alle anderen waren ganz wild auf ein Schwätzchen gewesen.
    »Wollte ich bloß mal wissen. Ich bin Cat.« Ich fuhr vom Free-way ab auf eine nahegelegene Schotterstraße zum See.
    »Cat, hmmm? Im Augenblick kommst du mir eher wie ein Kätzchen vor.«
    Mit einem Ruck warf ich den Kopf herum und bedachte ihn mit einem wütenden Blick. Das konnte ja lustig werden.
    »Ich heiße Cat«, wiederholte ich mit Nachdruck. »Cat Raven.«
    »Wie du meinst, Kätzchen Piepmatz.«
    Abrupt stieg ich auf die Bremsen. »Hast du ein Problem, Mister?«
    Er zog die dunklen Brauen hoch. »Kein Problem, Schatz. Ist das hier die Endstation? Willst du hier vögeln?«
    Seine Offenheit ließ mir schon wieder diese nervige Röte in die Wangen schießen.
    »Äh, nein. Ein Stückchen weiter noch. Da ist es schöner.« Ich lenkte den Wagen tiefer in den Wald hinein.
    Er lachte leise. »Ganz bestimmt, Süße.«
    Als ich den Pick-up an meinem Lieblingsplatz für solche Stelldicheins anhielt, warf ich ihm einen Blick zu. Er saß noch genauso da wie zuvor, regungslos.
    Die Überraschung, die ich in meinem Hosenbein für ihn parat hielt, konnte ich so unmöglich zutage fördern. Mit einem Räuspern deutete ich auf die Bäume.
    »Wollen wir nicht draußen... vögeln?« Ein seltsames Wort, aber um einiges besser als ficken.
    Ein kurzes Grinsen glitt über sein Gesicht, bevor er antwortete. »Ach nein. Hier ist es klasse. Ich steh auf Sex im Auto.«
    »Na ja...« Verdammt, was jetzt ? Das würde nicht funktionieren. »Hier ist nicht viel Platz.« Ich wollte die Tür öffnen.
    Er rührte sich nicht. »Der Platz reicht dicke, Kätzchen. Ich bleibe hier.«
    »Nenn mich nicht Kätzchen.« Mein Tonfall war schärfer, als es der romantischen Situation angemessen gewesen wäre, aber ich war ziemlich sauer. Je schneller er richtig tot war, desto besser.
    Er ignorierte mich. »Zieh dich aus. Zeig mal, was du zu bieten hast.«
    »Wie bitte?« Das war zu viel.
    »Du wolltest doch nicht komplett angezogen mit mir vögeln, oder, Kätzchen?«, spottete er. »Eigentlich brauchst du ja auch nur den Schlüpfer auszuziehen. Na los. Lass dir nicht die ganze Nacht Zeit.«
    Oh, das würde ihm noch leidtun. Hoffentlich würde er Höllenqualen leiden. Mit überlegenem Lächeln warf ich ihm meinerseits einen Blick zu.
    »Du zuerst.«
    Wieder grinste er und ließ seine Menschenzähne aufblitzen. »Du bist aber ein scheues Ding. Hätte ich gar nicht gedacht, so wie du dich an mich rangeschmissen und mich geradezu angebettelt hast, es dir zu besorgen. Wie wär's damit; wir machen es gleichzeitig.«
    Bastard. Das war das schlimmste Schimpfwort, das mir einfiel, und in Gedanken sagte ich es mir immer wieder vor, während ich ihn argwöhnisch im Auge behielt, als ich meine Jeans aufknöpfte. Lässig löste er seinen Gürtel, öffnete die Hose und zog das Hemd aus. Zum Vorschein kam ein straffer, blasser Bauch, unbehaart bis zur Scham.
    So weit war ich noch nie gegangen. Ich war so verlegen, dass meine Hände zitterten, als ich mir die ]eans abstreifte und ins Hosenbein griff.
    »Schau mal, Süße, was ich
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