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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2
Autoren: Bernd Frenz
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und während sie unentschlossen auf der Stelle verharrten, jagte Urok heran.
    Da sich die Schädelreiter unter seiner Lanze zu ducken versuchten, streckte er sie einfach zur Seite hin aus. Auf diese Weise ließ sich der Reiter, den er passierte, gar nicht verfehlen. Krachend hämmerte das lange Holz unter den Schädelhelm und brach dem Schlangenmenschen das Genick.
    Während dem Toten noch die lange, gespaltene Zunge aus dem erschlafften Maul rollte, ließ Urok die unhandliche Lanze fallen und griff wieder nach dem Wellenschwert.
    Damit vermochte er wenigstens umzugehen!
    Das verbliebene Reiterpaar verlor endgültig die Nerven.
    Ängstlich zischelnd wendeten sie ihre Lindwürmer und jagten in Richtung der nachrückenden Fußtruppen davon, doch ohne an die Gefahr für sein eigenes Leben zu denken, setzte ihnen Urok nach, und bereits in Sichtweite der Infanterie holte er den Ersten ein und rasierte mit seiner Klinge von hinten über die Rückenlehne des Holzsattels hinweg.
    Es gab ein hässliches Geräusch, als sie dem Schlangenmenschen, die rechte Schulter streifend, schräg in den Nacken fuhr. Die Wucht des Hiebs reichte aus, um den Knochen zu spalten, doch der Hals wurde bloß zur Hälfte durchtrennt. Der Helm klappte nur auf die Brust herab und pendelte dort umher, während das Blut fontänenartig aus den offenen Schlagadern spritzte.
    Ein Stöhnen ging durch die Reihen der Barbaren, die längst in ihrem Marsch innegehalten hatten. Selbst die lautesten Kommandos ihrer Offiziere und nicht mal die schrecklichsten Strafandrohungen konnten sie noch dazu bewegen, weiter vorzurücken, während Urok dem verbliebenen Reiter nachsetzte, der sich voller Panik nach vorn geworfen hatte und sich an dem Hals seines Lindwurms festklammerte, um dem Schicksal seiner Kameraden zu entgehen.
    Urok ließ den Feigling ziehen, um sich nicht die Hände an ihm zu beschmutzen. Stattdessen reckte er die Linke hoch über den Kopf und schrie: »Tod allen Feinden, die Arakia bedrohen!«
    Dabei bemerkte er nicht einmal, wie hell lodernde Flammen aus seinem Handrücken schlugen. An dieser Stelle der Ebene wirkte das Blut der Erde so stark, dass es unbemerkt von ihm Besitz ergriff.
    Der Anblick der brennenden Hand versetzte die Menschen in Panik. Und als er seinen Lindwurm auch noch direkt auf sie zuhielt, war es um ihre Disziplin endgültig geschehen. Statt sich ihm mit erhobenem Rundschild entgegenzustellen, stoben die Krieger auseinander. Selbst ihre Offiziere waren so verstört, dass sie sich nicht mehr gegen die Auflösungserscheinungen zu stemmen vermochten.
    Es war ein unglaublicher Anblick, als sich die Reihen rasselnd und klappernd wie ein eiserner Vorhang vor Urok teilten. In vollem Galopp jagte er durch die entstandene Gasse, ohne von Speeren oder Pfeilen empfangen zu werden. Erst als er die Reihen seiner fliehenden Feinde durchquert hatte, wurde ihm bewusst, wie gefährlich es geworden wäre, hätten sie sich um ihn herum geschlossen. Zum Glück hatten die Soldaten längst andere Sorgen, denn inzwischen strömten die im Hinterhalt lauernden Orks in Scharen aus den umliegenden Hügeln herab und warfen sich den Menschen entgegen.
    Zuerst verdunkelten dunkle Pfeilwolken den Himmel, dann waren die Orks auch schon heran. Stahl krachte so leidenschaftlich gegen Stahl, dass die Funken, die unter den Klingen aufblitzten, durch die Nacht leuchteten.
    Urok schimpfte sich selbst einen Narren, unschlüssig darüber, ob es sein eigenes, vor Kampfeslust kochendes Blut gewesen war, das ihn derart leichtsinnig gemacht hatte, oder das Blut der Erde, das von den Priestern aufgepeitscht wurde, um das Rad des Feuers zu entfesseln. Er wusste es nicht, aber ein Blick auf seine linke Hand, die noch kurz zuvor in Flammen gestanden hatte, zeigte ihm, dass sie inzwischen wieder erloschen war.
    Urok stürzte sich wieder ins Kampfgetümmel. Doch diesmal behielt er einen klaren Kopf, selbst als er gegen mehrere Gegner auf einmal focht. Vielleicht war es das, was das Blut der Erde mit dem kurzen Anflug blindwütiger Raserei hatte erreichen wollen.
    Vom Rücken des Lindwurms aus sah er, was um ihn herum vor sich ging: Die Orks gewannen rasch die Oberhand, wo sie gegen die aufgelösten Reihen der Soldaten anstürmten. Im Kampf Mann gegen Mann setzten sich ihr Mut und ihre körperliche Überlegenheit durch. Doch überall dort, wo sich die Infanteristen besannen und wieder zur festen Formation zurückfanden, fiel es den Orks erheblich schwerer, sie zu bezwingen.
    Urok
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