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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2
Autoren: Bernd Frenz
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verängstigten Tiere im Kreis oder strampelten hilflos mit den Beinen. Immer mehr von ihnen wälzten sich in die Höhe und versuchten zu fliehen. Die, die ihren Reiter verloren hatten, gingen auch tatsächlich durch, andere waren nur mühsam zu bändigen.
    Auch unter den Schädelreitern herrschte wilde Panik. Dass Urok so getan hatte, als hätte er das Beben herbeigerufen, blies ihn in den Augen seiner Gegner zu einem mächtigen Schamanen auf.
    Der Reiter jedoch, den er gerade mit langen Schritten ansteuerte, war so damit beschäftigt, im Sattel zu bleiben, dass er Urok nicht mal kommen sah.
    Der bockende Lindwurm senkte gerade den Kopf zu Boden, um sich gegen die tief einschneidende Kandare zu stemmen. Urok nutzte die Gelegenheit, um ihm in den Nacken zu springen und über den langen Hals in die Höhe zu laufen. Der flexible Kamm, der sich bis zum Rücken zog, gab dabei unter den Sohlen des Kriegers nach. Den Schild fest gegen die Schulter gestemmt, warf sich Urok nach vorn und rammte den überraschten Schädelreiter mit seinem gesamten Körpergewicht.
    Krachend zerbrach die hohe Rückenlehne des Holzsattels unter dem heftigen Ansturm. Der hagere, in schwarzes, mit angeschliffenen Nägeln gespicktes Leder gekleidete Reiter wurde einen Moment lang brutal zwischen Schild und Lehne zusammengequetscht, während das hässliche Geräusch von brechenden Knochen zu hören war, und dann nach hinten weggeschleudert.
    Urok stürzte trotzdem sofort hinterher und hieb auf die am Boden liegende Gestalt ein, bis sie blutüberströmt und reglos vor ihm lag. Dann stach er in einen ungeschützten Rücken, der vor ihm auftauchte, und zog das Wellenschwert über den Oberschenkel eines weiteren Schädelreiters.
    Das Gesicht hinter dem grotesken Helm, der einen eisernen Totenschädel imitierte, funkelte ihn böse an, doch angesichts der klaffenden Wunde, die bis auf den Knochen ging, blieb dem Reptilmenschen nichts weiter, als zur Seite zu fallen. Ein weiterer Hieb mit dem Wellenschwert, und sein Brustkorb brach auf.
    Auch Torg und Rowan wüteten in den Reihen der verschreckten Kavalleristen. Uroks Rechter Arm benutzte dabei geschickt eine aufgehobene Lanze, um einen Reiter nach dem anderen aus dem Sattel zu heben, zu Boden zu werfen und ihn dort endgültig niederzumachen, indem er ihm die Lanze durch den Leib rammte.
    Diese Taktik brachte Urok auf eine Idee. Doch statt stehend zu kämpfen wie Torg, wollte er seinen Feinden auf Augenhöhe begegnen. Rasch steckte er sein Wellenschwert in die Scheide und nahm ebenfalls eine Lanze der Schädelreiter auf. Dann suchte er ein herrenloses Tier, das sich schon einigermaßen beruhigt hatte, und schwang sich in dessen Sattel. Da er bereits Hatra, den Lindwurm seiner Schwester, mehrmals geritten hatte, wusste er, wie er die Zügel führen musste. Das gut dressierte Tier gehorchte sofort auf den Druck seiner Schenkel.
    Schild und Zügel in der linken Hand, die Lanze in der rechten, hielt Urok umgehend auf eine Gruppe von Schädelreitern zu, die ihren Schock gerade überwunden hatten und dabei waren, sich neu zu formieren. Einer von ihnen erkannte die Gefahr zuerst, die aus dem Dunkel auf sie zustürmte, und ging sofort zum Gegenangriff über.
    Geschickt jagte er heran, die Lanzenspitze direkt auf Uroks Herz gerichtet.
    Fluchend musste sich der Ork eingestehen, dass ihm der Schädelreiter im Umgang mit Lindwurm und Lanze weit überlegen war. Während der wendige Schlangenkörper der Waffe des Orks auswich, fuhr die entgegenkommende Spitze direkt auf Uroks Harnisch zu. Alles, was er noch tun konnte, war, im letzten Moment den Schild direkt vor den Körper zu reißen. Statt die Lanze an sich abgleiten zu lassen, musste er ihre volle Aufprallwucht abfangen.
    Er spürte den mächtigen Schlag, der auf seinen Arm einwirkte, noch bis in die Zehenspitzen, doch Urok war ein mächtiger Ork und kein zischelndes Schlangengezücht, und so hielt er der mörderischen Attacke stand. Zuerst bog sich die Eichenholzlanze unter den zusammenprallenden Gewalten, doch schließlich reichte auch das nicht mehr, um die aufeinander einwirkenden Kräfte auszugleichen, und der Schädelreiter wurde aus seinem Holzsattel gehoben. Erst danach brach die gestauchte Lanze splitternd auseinander. Zusammen mit ihrem Träger fiel sie zu Boden.
    Achtlos ritt Urok über alles hinweg, den Blick nur auf die verbliebenen Gegner gerichtet. Von seinem überraschenden Sieg verunsichert, wusste keiner der drei, ob er fliehen oder kämpfen sollte,
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