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Blutlinien - Koeln Krimi

Blutlinien - Koeln Krimi

Titel: Blutlinien - Koeln Krimi
Autoren: Myriane Angelowski
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zuversichtlich, dass irgendwann die Erinnerung an die Ereignisse zurückkehrt«, sagte Maline.«
    »Was mich stört, ist, dass wir ausschließlich Indizien haben«, sagte Lou und hob die Schultern.
    »Das ist in gewisser Weise unbefriedigend«, stimmte Maline zu. »Aber auch wenn es nur Indizien sind, bis zur Haftprüfung sitzt Clemens erst einmal ein.«
    »Ich habe mit seinem Anwalt gesprochen«, sagte Lou. »Er hört nicht auf, seine Unschuld zu beteuern.«
    »Solche Täter sind Meister der Manipulation«, sagte Maline. »Dich hat er doch auch eingewickelt, und irgendwie hältst du immer noch zu ihm.«
    »Das ist doch Unsinn«, verteidigte sich Lou. »Ich bin nur so … ich habe Angst, dass ich in Zukunft weder meiner Wahrnehmung trauen kann, noch jemals wieder so unbedarft sein werde. Kannst du das nicht nachvollziehen?«
    Maline lächelte und nahm Lous Hände. »Natürlich verstehe ich dich. Wirklich. Aber glaub mir, früher oder später legt Clemens ein Geständnis ab.«
    Nikodemus brachte Tee, gesellte sich mit Wilson und Frieda in die Runde.
    »Genug jetzt von den bösen Menschen! Ihr verschreckt mir ja die Kinder«, sagte er.
    »Wann holen wir unseren Mädelsabend nach?«, fragte Hanna betont fröhlich. »Mein Gesicht könnte etwas Quark vertragen.«
    »Kommenden Samstag«, schlug Lou vor. »Da sind die Kinder auf einer Party, und wir haben das Haus für uns.«
    Maline und Hanna nickten zustimmend.
    »Hört ihr das?«, sagte Nikodemus. »Heute heult der Wind ganz schön um St. Mariä Heimsuchung.«
    Helene Vanheydens Haus stand im Schatten der zweitürmigen Kirche des Ortes.
    »Mariä wer?«, fragte Wilson zur allgemeinen Verwunderung, normalerweise schien er nie irgendetwas mitzubekommen.
    Umso erfreuter fing Nikodemus den Ball auf. Er gab gerne historisches Wissen zum Besten. »Der Legende nach hat man in einer von sieben hohlen Linden ein Gnadenbild der Muttergottes gefunden und es entfernt. Als es sich am nächsten Tag auf wundersame Weise wieder zeigte, wurde an diese Stelle eine Kirche gebaut.«
    »Krass.« Mehr fiel Wilson dazu offenbar nicht ein.
    »Ganz richtig ist das allerdings nicht«, korrigierte Nikodemus sich selbst. »Historisch korrekt ist, dass an der Stelle der Sakristei früher eine Wegkreuzung und …«
    »… eine Jagdkapelle der Grafen von Bernsau gestanden hat«, sagten Lou und Frieda im Chor. Sie hatten die Story schon hundertmal gehört.
    Nikodemus verstummte und rückte seine Fliege zurecht.
    Alle Blicke wanderten zu Wilson, der sich längst wieder seinem Smartphone zugewandt hatte. Allgemeines Gelächter. Seine Aufmerksamkeitsspanne war bei bestimmten Themen auffallend kurz.
    Maline drehte sich zu Hanna. »Und wie verdaust du Michels Absage?«
    »Wahrscheinlich ist es besser so«, sagte Hanna. »Zuerst hat es mich echt getroffen, dass er nun doch nichts von meinem Geschäft wissen will. Aber nachvollziehen kann ich seine Entscheidung, immerhin steht er jetzt in seinen Augen wie ein Versager da.«
    »Du wolltest mir doch Bescheid sagen, wenn du mit ihm sprichst«, sagte Lou.
    »Es ging alles so schnell und hat sich dann einfach ergeben«, antwortete Hanna. »Michel hat gesagt, dass er in der Lehre war, abgeschlossen hat er sie nicht. Deshalb hat er die angeblichen Arbeitsstellen erfunden, weil er sonst bei der Geschäftsübernahme keine Chance gehabt hätte.«
    »Das ist ja ein Ding«, rief Lou. »Aber du hast doch gesagt, dass er richtig gut ist.«
    »Das stimmt auch, aber ich glaube, meine Konfrontation mit seinem Lügengerüst hat ihm ganz schön zugesetzt. Mit Sicherheit wollte er auch deshalb nicht bleiben, und das kann ich nachvollziehen. Letztlich hätte ihn das Geschäft überfordert, das hat er auch erkannt, weigerte sich aber lange, sich das einzugestehen. Also, liebe Lou: Die Bäckerei Morgenroth wird erst einmal nicht verkauft.«
    »Er hätte sich wenigstens mal verabschieden können«, brummte Wilson. »Geld schulde ich ihm auch noch. Er hat mir den neuen Auspuff für die Vespa vorgestreckt.«
    Frieda kuschelte sich an ihn. »Ich finde es so süß, dass du mir einen Roller gekauft hast.«
    Wilson wurde rot.
    »Er ist tatsächlich ziemlich Hals über Kopf verschwunden«, sagte Maline. »Hat er denn schon alle Sachen mitgenommen?«
    »Fast.« Hanna setzte die Teetasse ab. »Ein paar Kleinigkeiten stehen noch auf dem Speicher. Er hat gesagt, er holt sie nächste Woche. Ehrlich gesagt glaube ich, dass er mir aus dem Weg gehen will.«
    »Und …«
    »Können wir jetzt das
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