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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag
Autoren: Alex Kava
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wohl ohne dieses Ding leben, Miss Neunmalklug“, fügte Dixon hinzu.
    „Tatsächlich?“ Rebecca hob provozierend die Augenbrauen.
    „Klar.“
    Sie streckte die Hand aus. „Dann leih es mir doch mal einen Tag. Das schuldest du mir, nachdem du mein Handy verloren hast.“
    „Ich habe es nicht verloren. Mir war nur entfallen, wo ich es gelassen habe.“
    Inzwischen war Dixons Gesichtsausdruck ernst geworden. Ein Leben ohne sein neuestes Spielzeug war offensichtlich eine grausame Vorstellung. Rebecca war fast schon überzeugt, dass er sich nicht davon trennen konnte, als Dixon ihr plötzlich das iPhone über den Tisch zuschob. Sein Lächeln war wieder da.
    „Mach es nicht kaputt. Ich hab’s gerade erst bekommen.“
    „Was ist denn nun mit dem Rucksack?“, ließ Patrick nicht locker.
    Irritiert sahen ihn Rebecca und Dixon an. Sie hatten die Sache schon fast vergessen gehabt. Patrick zeigte auf die rote Tasche zu Dixons Füßen.
    „Was für eine Abmachung war das?“, bohrte er nach.
    „Der Rucksack, mein Lieber, enthält eine Geheimwaffe.“ Dixon hatte wieder auf seinen Propagandaton umgeschaltet.
    „Da drinnen befindet sich ein geniales Maschinchen, das ein Funksignal aussendet. Vollkommen harmlos.“ Er wedelte mit der Hand. „Aber genug, um ein paar Computersysteme lahmzulegen. Wird einigen Geschäftsleuten einen Denkzettel verpassen. Als ich letztes Mal zu Hause war, haben mich Chad und Tyler zu einem Treffen mit diesem coolen Professor mitgenommen. Der Typ fährt eine Harley, so ein richtig dickes Dmg.“
    Rebecca musste grinsen. Dixon konnte garantiert eine Harley nicht von einer Yamaha unterscheiden, aber sie sagte nichts dazu.
    „Der Mann hat echt im Schützengraben gelegen, der weiß, wovon er redet. Er war im Mittleren Osten, Afghanistan, Russland, China. Professor Ryan sagt, solange die Leute noch Geld in der Tasche haben, wird es niemanden kümmern, dass wir jährlich Tausende von Jobs ins Ausland verlagern. Und dass uns die südliche Invasion zweimal so viele Arbeitsplätze direkt hier vor der Nase wegschnappt.“
    „Die südliche Invasionl“ Jetzt war es an Rebecca, die Augen zu verdrehen. Sie hatte schon so einige von Dixons Obsessionen miterlebt und immer geduldig seinen Phrasendreschereien zugehört. Aber ab und zu musste sie ihm klarmachen, dass sie ihn nicht ernst nehmen konnte. Nächste Woche würde Dixon wahrscheinlich aufbrechen, um gestrandete Wale zu retten.
    „Aber warum ist der Rucksack denn mit einem Schloss gesichert?“, bohrte Patrick weiter.
    Dixon zuckte nur die Schultern. Er mochte solche Fragen nicht. Und außerdem hatte er offensichtlich genug vom Herumsitzen und Kaffeetrinken. Rebecca kannte diesen Blick bereits. Dixon war bereit zu neuen Taten.
    Ungeduldig versuchte er, Chad und Tyler in der Menge auszumachen. Das bestätigte ihr, dass die Idee von den beiden stammte. Nicht von Dixon. Doch er machte dabei mit, wollte die Freundschaft mit diesen coolen Typen pflegen, denen er bereits als kleiner Junge nachgelaufen war. Dabei bescherten die beiden ihm nichts als Probleme. Rebecca verstand einfach nicht, warum er trotzdem immer wieder den Kontakt zu ihnen suchte. Vielleicht würde sich das ändern, wenn er ein weiteres Semester auf dem College absolviert hatte und Abstand zu den beiden gewann.
    Eins musste man Dixon aber lassen: Er kümmerte sich um seine Freunde. Darauf konnte Rebecca zählen. Während der Scheidung ihrer Eltern war Dixon immer für sie da gewesen. Wann immer sie ihn angerufen hatte, wurde sie von ihm getröstet. Wieder und wieder hatte er ihr versichert, dass all das keinesfalls ihre Schuld sei und absolut nichts mit ihr zu tun habe. Er gab ihr wieder Selbstvertrauen und brachte sie zum Lachen. Auch dann, wenn es eigentlich gar keinen Grund dazu gab.
    Dixons iPhone spielte plötzlich die Titelmelodie von Batman, und Rebecca schob ihm das Handy über den Tisch zurück.
    „Es hat ja nicht mal fünf Minuten gedauert ...“, begann sie.
    „He, dafür kann ich nichts, ich bin nun mal sehr beliebt.“
    Aber kaum hatte Dixon den Anruf angenommen, verschwand der selbstsichere Ausdruck aus seinem Gesicht. Plötzlich erschien ein Anflug von Panik auf seinen Zügen.
    „Ich komme so schnell wie möglich.“
    „Was ist passiert?“ Rebecca lehnte sich vor. Das Stimmengewirr um sie herum wurde lauter. Irgendwo hinter ihnen kündigte jemand über Lautsprecher an, dass der Nikolaus in der Mall eingetroffen war.
    „Das war mein Großvater.“ Dixon sah plötzlich
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