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Blutige Verfuehrung 3

Blutige Verfuehrung 3

Titel: Blutige Verfuehrung 3
Autoren: Ina Cult
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weg. Er legte trotzdem den Arm um mich und zog mich leicht an sich, dabei sagte er leise:
    "Ich verspreche Dir, dass du es nicht bereuen wirst." Dabei steckte er seine Nase in meinen wirren Haarschopf und atmete tief ein. Ich befreite mich aus seiner Umarmung und sah ihn herausfordernd an:
    "Was meinst du damit, ich würde es nicht bereuen? Ich habe keinen blassen Schimmer was mich als künftige Fürstin von Gradara erwartet. Außer Luxus und ein sorgenfreies Leben mit Blut, so viel ich will!", sagte ich etwas trotzig.
    Orlando strich mir sanft über meinen nackten Rücken. Seine Finger waren angenehm kühl. Kurz vor meinem Po machte er Halt und legte seine ganze Hand an meine Taille. Ich genoss seine Berührung, obwohl ich Angst vor seinen Fängen hatte, die er ja jederzeit ausfahren konnte. Die Erregung, die ich noch an anderer Stelle spürte, versuchte ich zu ignorieren. Es war mein Bruder, der hier neben mir saß! Nein, Halbbruder verbesserte ich mich in Gedanken.
    "Es ist so viel mehr, was du erfahren und erleben wirst, das kann ich nicht in Worte fassen. Aber vertraue mir. Wir haben so lange auf dich gewartet und deinen Platz kann keine andere einnehmen.", sagte er sanft.
    "Aber die Umwandlung – was wird mit mir geschehen?", antwortete ich und blickte ihn fragend an.
    "Du hast doch bereits Vampirblut in dir. Noch heute kommt ein Verwandter aus dem Clan der Visconti und dann wird eine Übertragung stattfinden. Davor musst du keine Angst haben. Es ist wirklich auszuhalten."
    Mit diesen Worten umarmte er mich und zog mich fest an sich. Dann drückte er mich sanft auf mein Kissen, seine Augen sprühten Feuer. Er näherte sich langsam meinem Gesicht und küsste mich. Seine Lippen waren weich und sehr erfahren. Ich spürte seinen kühlen Atem und öffnete meinen Mund, um seine Zunge einzulassen, doch Orlando ließ mich blitzartig los, er setzte sich wieder auf und verschränkte die Arme.
    "Es tut mir leid", stammelte er, "ich darf mich nicht so gehen lassen. Aber du übst einen so starken Zauber auf mich aus, dass ich kaum widerstehen kann."
    Ich schämte mich. Vor ein paar Minuten noch hatte ich an Nicholas gedacht und mich ihm in Gedanken hingegeben. Jetzt war Orlando bei mir. Ich hatte ihm keine Grenzen aufgezeigt. Ich wäre in diesem Moment zu allem bereit gewesen, wie immer, wenn mich ein Mann wirklich begehrte. Ja, ich fühlte sogar so etwas wie Enttäuschung, dass er mich nicht verführt hatte. Ich wäre eine leichte Beute für ihn gewesen. Dann sagte er:
    "Ich bin ein Vampir", du hättest mich nicht allein in dein Zimmer lassen dürfen. Noch bin ich für dich gefährlich, aber in ein paar Stunden ist das ja vorbei!
    "Gefährlich?", fragte ich, um meine Fassung wieder zu bekommen. Doch Orlando war schon bei der Türe. Er drehte sich nicht mehr um und verließ das Zimmer. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, trommelte ich mit den Händen auf mein Bett und vergoss vor Zorn bittere Tränen. Er war ein so schöner Mann und ich war hin- und hergerissen zwischen Verlangen und Furcht. Doch ich fühlte, dass ich ihn unbedingt haben musste, auch wenn wir verwandt waren. Dann stand ich auf.
    Obwohl die Badewanne sehr einladend auf mich wirkte, duschte ich nur schnell und zog mich an. Ich musste wieder in meine alten verdreckten Jeans schlüpfen und mein T-Shirt, das ich nur notdürftig ausgewaschen hatte. Meine Haare ließen sich kaum entwirren, deshalb verschlang ich sie zu einem Knoten am Hinterkopf, der auch ohne Nadeln für ein paar Stunden halten würde. Von den vielen verschiedenen Parfüms aus einem dekorativen Glasregal nahm ich mir einen grünen Flakon, der mir am besten gefiel. Der Duft aus dieser Flasche hüllte mich zart ein, es duftete angenehm nach Mimosen und Zitrusfrüchten. Vielleicht würde das den Geruch des Dämonenblutes in mir übertönen, hoffte ich.
    Dann ging ich zielstrebig ins Refektorium. Doch dort war niemand. Ich begab mich auf die Suche nach meiner neuen Familie. Es war ziemlich dunkel hier unten, nur ein paar Fackeln erhellten die Gänge und die Zimmer. Obwohl ich fast in jedes neugierig meinen Kopf steckte, konnte ich niemanden entdecken. Ich sah auf die Uhr. Es war jetzt 10 Uhr morgens. Schlagartig fiel mir ein, dass Vampire bei Tag ja normalerweise in ihren Gräbern schlafen und nur nachts aktiv sind.
    Sollte ich die Gelegenheit nutzen, mich von meinen Freunden in Bran persönlich zu verabschieden? Ich überlegte nur kurz, dann stand mein Entschluss fest. Ich schlich von jetzt
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