Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Verfuehrung 3

Blutige Verfuehrung 3

Titel: Blutige Verfuehrung 3
Autoren: Ina Cult
Vom Netzwerk:
stellte kurz den Koffer ab, um das Tor aufzusperren. Dichte Efeuranken hingen über den Eingang und ich musste mich bücken, um einzutreten. Mein Begleiter zündete eine Fackel and und ging voraus. Die Wände des Ganges waren aus großen hand behauenen Quadersteinen und glänzten vor Feuchtigkeit. Es war sehr kühl hier im Fels. Der Gang wand sich um mehrere Kurven und mündete in einem Raum, der ein tonnenförmiges Gewölbe hatte. Von hier gab es mehrere Türen, die alle mit schweren Vorhängeschlössern gesichert waren. Spinoza kramte wieder in seiner Tasche, um einen großen Schlüssel hervorzuholen. Dann öffnete er die mittlere Türe. Er sagte:
    "Verehrte Lady, gehen sie einfach geradeaus weiter, dann sind sie im Allerheiligsten!" Er knipste noch ein elektrisches Licht an, das den Gang erhellte bevor er verschwand und die schwere Türe hinter sich schloss.
    Ich stand einen Augenblick unschlüssig da, doch dann ging ich den Gang weiter, wie Spinoza mir gesagt hatte. Unvermittelt öffnete sich vor mir ein großer Raum, der mit modernen Möbeln ausgestattet war. Es sah aus wie ein Wohnzimmer aus einem Möbelhaus. Leise Musik ertönte aus einem Lautsprecher an der Decke. Es war Vivaldi, wie ich schnell feststellte. Von hier aus führte nur eine Türe weiter. Da ich keine Ahnung hatte, wo ich mich genau befand, öffnete ich die Türe und landete in einer Art Küche oder vielleicht war es eher ein Laboratorium. Viele Glasflaschen standen in Regalen, zum Teil bauchige und eine Unmenge leerer Kanister. An der einen Wand befand sich eine Art Tiefkühltruhe und ein Kühlregal mit Glastüre. Ich ging näher heran, um mir anzusehen, was darin stand. Dann hörte ich, wie sich hinter mir die Türe öffnete.
    "Wie schön, dass dich Spinoza zurückgebracht hat", sagte eine freundliche Frauenstimme. Es war Lucrezia, meine Halbschwester.
    "Du musst hungrig sein", fügte sie hinzu,
    "es ist schon Nachmittag. Möchtest du ein Sandwich oder lieber flüssige Nahrung."
    "Danke, Lucrezia", sagte ich höflich,
    "ein Sandwich wäre wirklich super!" Sie sah mich noch immer lächelnd an in ihrem etwas altmodischen Gewand, dann ging sie zur Türe und sagte:
    "Komm einfach mit, wir sehen was der Koch vorbereitet hat."
    "Ihr habt einen Koch?", fragte ich überrascht.
    "Ja, unser Haushalt hier ist komplett, denn wir bewirten ja ab und zu auch Gäste!"
    Wie dumm von mir zu glauben, Vampire würden nur unter sich bleiben. Ich war erleichtert. Dann wäre es sicher kein Problem, Nicholas hier einmal zu empfangen. Ich sagte zu ihr:
    "Schlafen die anderen Familienmitglieder noch?"
    "Nein", gab sie mir zur Antwort,
    "sie sind wieder im Refektorium, um deine Umwandlung vorzubereiten. Der Abgesandte der Viscontis ist schon eingetroffen. Deshalb hat man auch nach dir gesucht." Dieser letzte Satz kam ziemlich vorwurfsvoll aus ihrem Mund und ihr Blick bedeutete auch, dass ich wohl besser nicht einfach davongeschlichen wäre. Plötzlich hatte ich keinen Appetit mehr.
    Mein Gemütszustand nach dem Ausflug in die Normalität zu meinen Freunden, war noch nicht richtig stabil. Meine Arme brannten noch immer und der Wunsch nach frischem Blut war auch wieder da. Doch ich wollte es mir nicht eingestehen. Die Angst hatte mich schneller wieder eingeholt, als ich es mir vorstellen konnte. Meine Nackenhaare standen sicher ab, denn das Kältegefühl, das sich in mir ausbreitete, war an der Grenze des Erträglichen. Ich sagte zu Lucrezia, um meine Verlegenheit zu überspielen:
    "Wann soll es denn losgehen?" Sie sah mich prüfend an und antwortete:
    "Vielleicht solltest du dich vorher noch duschen und umziehen, denn anschließend ist eine Feier geplant." Sie begleitete mich bis zu meinem Salon. Sie sagte:
    "Dort am Schrank hängt ein Kleid, das du zur Verwandlung anziehen kannst." Dann war ich allein. Mein Herz schlug mir bis zum Halse und ich setzte mich erst einmal auf mein großes Bett. Jetzt war es also endgültig so weit. Ich würde vielleicht schon in einer Stunde eine völlig Andere sein. Ich stand wieder auf und sah mir das Kleid an, das auf den ersten Blick sehr modern wirkte. Die feine Spitze, die mit einem Seidenstoff unterlegt war, fühlte sich weich und edel an. Das Schwarz glänzte satt und an der Oberkante war der Ausschnitt mit kleinen Steinchen besetzt. Es war ohne Träger und im Rücken versprach ein Gummizug sicheren Halt. Eine elegante Schleife an der Taille, die ebenfalls mit Glitzersteinchen besetzt war, vervollständigte das Kleid. Ein hoher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher