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Blutige Verfuehrung 3

Blutige Verfuehrung 3

Titel: Blutige Verfuehrung 3
Autoren: Ina Cult
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ihm, dass uns niemand beachtete. Dann sagte er:
    "Liebe Lucia, wir sind jetzt aus einem Stoff, das vereinfacht Vieles und glaube mir, ich kann dir Dinge zeigen, die dir verdammt viel Spaß machen werden." Seine Augen glühten für einen Augenblick auf und ich fühlte, wie es in mir zu kribbeln begann. War dieses Verlangen noch immer in mir, jeden Mann, der mich begehrte, zu verführen? Keine Röte schoss in meine Wangen, das Vampirblut schien schon zu wirken. Doch ich fühlte, wie sich meine Brustwarzen aufrichteten und das Kribbeln zwischen meinen Beinen stärker wurde. Dieses Gefühl kannte ich nur zu gut, aber ich würde Orlandos Wünschen nicht nachgeben, das nahm ich mir ernsthaft vor.
     

 

3. Jung, sexy - unsterblich
     
     
    Das Refektorium war fast leer, an einem kleinen Tischchen saß Lucrezia mit einem männlichen Vampir, der sich mir noch nicht vorgestellt hatte. Ich ging quer durch den Raum auf die beiden zu, die sich, als ich kurz vor ihnen stand, in aller Eile erhoben und mich erwartungsvoll ansahen. Sie hielten ihren Blick gesenkt, was mich völlig irritierte, dann erinnerte ich mich an Orlandos Worte: Du bist jetzt die Fürstin. Gut, dann musste ich wohl zuerst das Wort an sie richten.
    Es fiel mir schwer, die angespannte Stille zu durchbrechen, doch ich nahm meinen ganzen Mut zusammen:
    "Liebe Schwester", sagte ich möglichst liebevoll,
    "willst du mir nicht diesen Herrn vorstellen?" Lucrezia erwachte aus ihrer Starre und antwortete:
    "Das ist Lorenzo, unser Cousin ersten Grades, er ist in Gradara geboren, also ein Einheimischer, wenn man so will." Lorenzo reichte mir die Hand, die ich gerne ergriff. Er sah mich dabei etwas schüchtern an, seine dunklen Locken umrahmten ein zartes, fast weibliches Gesicht und seine langen Wimpern beschatteten seine Wangen. Ein hoch geschwungener Jochbogen verlieh seinem Gesicht einen aristokratischen Ausdruck. Er war mir vorher schon im Kreis der Vampire aufgefallen, weil er als einziger ein helles Hemd unter dem schwarzen Anzug trug. Neben Lucrezia wirkte er wie ein Riese, doch er war nicht viel größer als ich. Seine dünnen langen Finger hatten sich in meiner Hand knochig angefühlt und ich sah, dass er am linken Ringfinger den gleichen Ring trug, den wir im Burghof gefunden hatten. Es schien der Siegelring der Gradaras zu sein. Lorenzo schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn er sagte:
    "Wir Gradaras haben eine Schwäche für schönen Schmuck." Mit diesen Worten schob er seine Manschette zurück und zeigte mir ein Armband, das aus goldenen Gliedern bestand, die durch quadratisch geschliffene rote Steine unterbrochen wurden. Es war wunderschön und umschloss sein knochiges Handgelenk nur locker. Ich war versucht, es anzufassen, nahm mich aber letzen Moment zusammen und sagte anerkennend:
    "Ist Rot die Farbe der Gradaras?" Bevor Lorenzo mir antworte konnte, mischte sich Lucrezia ein.
    "Hast Du den Familienschmuck noch nicht bekommen?", fragte sie neugierig, dann hielt sie sich schnell die Hand vor den Mund.
    "Oh", das hätte ich dir nicht verraten sollen, unsere Mutter wird ihn dir übergeben und es sollte eine Überraschung sein." Sie blickte mich mit ihren großen Augen fragend an.
    "Ich werde mich überraschen lassen", antwortete ich schnell und legte ihr besänftigend meine Hand auf den Arm.
    "Ich kann schweigen wie ein Grab", fügte ich hinzu. Die beiden lächelten mich befreit an.
    "Wenn du in Gradara geboren bist, warum sprichst du dann so gut Deutsch?" fragte ich Lorenzo.
    "Ich habe in Deutschland Geschichte und Politikwissenschaften studiert", gab er mir bereitwillig Auskunft.
    "Seit unsere Familie ins Exil geriet, haben wir fast 60 Jahre in Deutschland verbracht, deshalb sprechen alle aus dem Clan mehr oder weniger gut Deutsch. Natürlich sind wir im Herzen Italiener geblieben." Er berührte mit einer Faust seine linke Brust.
    Oh Gott, sie waren ja alle so alt. Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. Erst jetzt glaubte ich zu verstehen, warum sie es so eilig hatten, mich umzuwandeln. Vermutlich war ich die letzte aus dem Clan, die für Nachfahren sorgen konnte, ich war jung genug, Kinder zu bekommen. Doch diesen Gedanken verdrängte ich sofort wieder. Als Vampir bekam man wahrscheinlich keine Kinder, ich war jedenfalls nicht darauf aus, schwanger zu werden. Wahrscheinlich wurden immer wieder Menschen durch Bisse in Vampire verwandelt, so war jedenfalls die Meinung der Leute, die ich bisher kannte.
    Die Familiengeschichte der Gradaras hielt
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