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Blutige Verfuehrung 3

Blutige Verfuehrung 3

Titel: Blutige Verfuehrung 3
Autoren: Ina Cult
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gekommen. Dämonen sind auch nur Menschen! Ich liebe Dich."
    Er hatte mich von Anfang an belogen und betrogen. Sein Blut hätte mich schleichend weiter vergiftet, bis ich genau so gewesen wäre wie er. Was hatte er damit nur bezweckt? Vielleicht wusste der Clan mehr über die Absicht eines Dämons?
    Ich antwortete Nicholas und schrieb ihm, dass ich schon bald nach München kommen würde, ich bat ihm noch um etwas Geduld: Ich versprach ihm heiße Nächte und viele Küsse. Vielleicht würde er mir verzeihen, dass ich ihn so lange warten ließ. Von meiner neuen Familie schrieb ich ihm noch nichts. Er nahm an, dass ich mit Freunden Urlaub machte und hier in Rumänien Verwandte besuchte. Vorerst wollte ich ihn in diesem Glauben lassen. Ich musste erst selbst mit meinem neuen Leben klarkommen, bevor ich einen Sterblichen einweihen konnte.
    Die Nacht war schon fast vorüber, doch ich musste mich endlich schlafen legen. Ich zog das tolle Kleid aus und betrachtete mich nackt im Spiegel. Es war Gott sei Dank nur ein Märchen, dass sich Vampire im Spiegel nicht sehen konnten. Ich sah mich sehr genau und es gefiel mir, was ich dort sah: einen vollkommenen Körper, doch etwas hatte sich verändert. Meine Haut war nicht mehr so rosig, sie war weiß wie Alabaster und glänzte matt. Ich strich mit der Hand über meine Brüste, den Bauch, die Hüften bis zu den Oberschenkeln. Ich konnte nicht sagen, ob sich die Temperatur meiner Haut verändert hatte, aber sie sah wirklich anders aus. Meine Venen zeichneten sich sanft unter der Oberfläche ab und mein Tattoo war nicht mehr so schwarz, es war deutlich heller geworden.
    Meine schwarzen Haare machten aus meinem Gesicht ein Schneewittchen mit knallroten Lippen und schwarzen Augen. Das musste den Männern gefallen. So würde ich jetzt die nächsten Jahrhunderte aussehen. Unbeschreibliche Freude stieg in mir auf. Ich hatte dem Alter ein Schnippchen geschlagen. Vielleicht hatte ich doch die richtige Entscheidung getroffen.
    Ich ging zum Bett und ließ mich rückwärts auf die Kissen fallen. Ich würde heute Nacht nackt schlafen. Ich freute mich schon darauf, Nicholas auf meinem neuen Körper zu spüren. Ob es ihm auffallen würde, dass meine Haut glatter und schöner geworden war? Er hatte mich bisher nur im Kerzenlicht gesehen, deshalb nahm ich an, dass er vielleicht gar nichts bemerken würde. Jetzt rauschte reines Vampirblut in mir, das mir mehr Kraft und Ausdauer verleihen würde. Er würde sich anstrengen müssen, mich zu befriedigen. Diese Gedanken erregten mich stark und ich spürte, wie mein Körper sich nach seinen Händen und Berührungen sehnte.
    Ich war froh, dass ich Orlando eine Absage erteilt hatte, er war sicher mit den Anderen bei der Jagd nach Blut. Wäre er jetzt hier gewesen, hätte ich ihm bestimmt nicht widerstehen können. Mein Verlangen nach Sex war auch nach der Umwandlung nicht weniger geworden, eher noch stärker. Schließlich übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief ein.
     

4. Ohne Moral
     
     
    Ich erwachte gegen Mittag des nächsten Tages. Mein Schlafrhythmus war noch nicht umgestellt auf die bei Vampiren übliche Umkehrung von Tag und Nacht. Ich fühlte mich schon viel besser als kurz nach der Verwandlung. Wie immer nach dem Aufwachen tastete ich mit meiner Zunge nach meinen Fangzähnen. Sie waren eingefahren, so wie immer und meine Fänge ebenfalls. Wenigstens hier hatte sich nichts verändert. Ich sah auf mein Handy, das auch schon wieder eine neue Nachricht von Nicholas enthielt.
    Diesmal schrieb er:
    "Wenn es sein muss, fahre ich bis ans Ende der Welt, um dich zu sehen. Sag mir wo du bist!"
    Die Sache wurde immer dringender. Ich musste heute noch mit dem Fürsten sprechen, ob ich den Clan für ein paar Tage verlassen konnte. Schließlich konnten sie mich ja nicht gefangen halten. Ich war freiwillig zu ihnen gekommen, sie mussten meine Wünsche respektieren. Außerdem war ich ja das neue Oberhaupt der Familie, wenn ich das richtig verstanden hatte. Ich war schon ziemlich stolz, dass man mich zur Vereinigung der Familien brauchte. Was mir allerdings in Gradara noch bevorstehen würde, davon hatte ich keine Ahnung. Aber nach Italien umzusiedeln, gefiel mir richtig gut. Ich hoffte, das Gradara am Meer lag.
    In der Zwischenzeit hatte ich geduscht und suchte nach Kleidung, denn ich konnte doch unmöglich dieses aufreizende schwarze Kleid wieder anziehen. Ich wollte etwas ganz Normales, doch meine Sachen passten irgendwie nicht hierher. In meinem
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