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Blutige Verfuehrung 3

Blutige Verfuehrung 3

Titel: Blutige Verfuehrung 3
Autoren: Ina Cult
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hatte, aber die Kleine tat mir leid.
    "Du bist doch nicht etwa in ihn verliebt?", fragte ich nach.
    "Ich habe ihn gestern auch zum ersten Mal gesehen, er war nur wegen deiner Umwandlung da und wird bald wieder abreisen. Er gehört zu den Viscontis, die noch einen kleinen Clan in Fano haben, das ist in der Nähe von Gradara."
    "Ach so, ein Visconti, dann ist Silvio, der mir das Blut gegeben hat, sein Bruder?"
    "Ja, sein älterer Bruder. Lorenzo wurde mit 18 Jahren zum Vampir." Das erklärte natürlich die Unerfahrenheit, mit der Lorenzo vorgegangen war. Vielleicht war es gut, wenn er bald wieder verschwand. Lucrezia würde sicher einen anderen finden, der sie besser behandelte. Ich versuchte sie zu trösten indem ich ihr sagte, dass auch ich zuerst wenig Spaß am Sex hatte, aber dass es mit dem richtigen Mann besser klappen würde.
    "Bitte erzähle Orlando nichts davon, denn er hat all die Jahre auf mich aufgepasst und verhindert, dass ich meine Jungfräulichkeit verliere. Aber jetzt ist es eben passiert."
    Inzwischen hatte sie sich wieder etwas beruhigt und ihre Tränen waren versiegt.
    "Weshalb hat er auf dich aufgepasst, ausgerechnet er?" Ich konnte einen sarkastischen Unterton nicht unterdrücken.
    "Er hat mich damals zum Vampir gemacht", sagte Lucrezia ohne Umschweife.
    Aber ich kann dir diese Geschichte jetzt nicht erzählen." Sie schniefte schon wieder. Um sie abzulenken sagte ich:
    "Du hast ein hübsches Kleid an, ich komme mir dagegen richtig schäbig vor. Lucrezia sah mich taxierend an, dann sagte sie:
    "Komm, lass uns in die Kleiderkammer gehen. Hat dir denn noch niemand gezeigt, wo du schöne Sachen finden kannst. Wir haben einen riesigen Fundus von Gradara mitgebracht. Da gibt es sogar Kleider, die mehr als zweihundert Jahre alt sind und noch immer wunderschön. Aber wir haben auch moderne Sachen."
    "Wo bekommt ihr denn diese Sachen her?", fragte ich neugierig.
    "Dafür ist ein Vampir verantwortlich, der in München eine Boutique leitet. Er schickt uns manchmal ausgefallene Einzelstücke, die keine Käufer finden, weil sie entweder zu extrem oder zu teuer sind."
    Lucrezia war aufgesprungen und ging mir voran den langen Gang hinunter bis zu einer unscheinbaren Türe. Wir mussten den Kopf einziehen, um einzutreten. Sie drückte mehrere Lichtschalter und eine lange Reihe von Neonröhren flammte auf. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Viele Kleiderständer in Reih und Glied nach Farben sortiert standen in diesem großen Gewölbe, das sich im hinteren Teil noch zu verzweigen schien.
    "Komm", sagte Lucrezia,
    "ich zeige dir, wo die modernen Sachen hängen."
    Wir gingen vorbei an wunderschönen Seidenroben mit Pelz besetzt, Marabufedern, Mäntel aus Brokat und anderen wertvollen Materialien, die ich gar nicht kannte. Es war wie im Märchen. Ich musste immer wieder verschiedene Sachen anfassen, fühlen, um welche Stoffe es sich handelte. Sogar eine Abteilung für Hüte und Schuhe gab es. Doch Lucrezia ging zielstrebig voraus in den hinteren Teil der Kammer. Dann blieb sie stehen und machte mit der Hand eine weit ausholende Bewegung.
    "Hier findest du alles, was du brauchst", sagte sie triumphierend.
    "Die alten Sachen da vorne können wir unseren Müttern überlassen, die passen da besser hinein!"
    Wir begannen beide die Kleiderständer zu durchforsten und legten verschiedene Hosen, Röcke, Kleider und Shirts auf ein altes Sofa, das in der Ecke stand. Dort war auch ein großer, fahrbarer Spiegel für die Anprobe.
    "Eigentlich brauche ich zuerst Unterwäsche", sagte ich zu Lucrezia.
    Sie drehte sich um und öffnete die Schublade einer Kommode:
    "Voilà! Es dürften keine Wünsche offen bleiben." Ich suchte mir eine Corsage aus und dazu passende Strings und dünne Seidenstrümpfe mit Spitzenabschluss. Lucrezia lächelte mich an und sagte:
    "Dein Geschmack ist wirklich außergewöhnlich. Aber du kannst das ja tragen!"
    "Du doch auch", antwortete ich. Doch Lucrezia zog die Mundwinkel nach unten.
    "Ich habe zuwenig Busen! Und ich fürchte, da wird sich auch nichts mehr ändern!"
    "Da könnte ich dir gerne etwas abgeben!", sagte ich, doch ich war eigentlich stolz auf meine festen und üppigen Brüste, die bisher alle Männern, die ich kennen gelernt hatte in Aufregung versetzten. Als ich meinen Rock auszog, um den String und die Strümpfe anzuziehen, entdeckte Lucrezia mein Tattoo.
    "Oh", sagte sie,
    "du bist tätowiert. Jetzt verstehe ich, warum Orlando bei deiner Umwandlung immer wieder unter das Laken sehen musste,
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