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Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)
Autoren: Thomas Herzberg
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nicht so schwer, oder.« Das verbitterte zahnlose Lachen wirkte wie in einem Horrorfilm.
    »Mir ist scheißegal, ob du Taxi fährst.« Ein weiterer Faustschlag landete in dem jetzt schon völlig zerschundenen Gesicht. »Du hast Zlatkos Mörder zu ihm gebracht und ich will wissen, wer es war. Geht das in deinen scheiß Schädel hinein?« Eine erneute Explosion in der Magengrube.
    Eine ganze Weile verging, bis der Geschundene ausreichend Luft für weitere Worte fand: »Ich habe an normalen Tagen dreißig bis vierzig Touren an einem Abend ... manchmal auch mehr. Wie soll ich mich da an eine einzelne Fahrt erinnern, die Wochen her ist?«
    Ein zweiter muskelbepackter Hüne schaltete sich von der Rückbank aus ein und zog, ohne ein Wort zu sprechen, ein langes Messer hervor, dessen Klinge im Halbdunkel bedrohlich aufblitzte. Er rammte den blanken Stahl kurzerhand bis zum Griff in den Oberschenkel des Taxifahrers, sodass sich die Spitze sogar in den Fahrersitz unter dem Mann bohrte.
    Die Schreie waren ohrenbetäubend. Ein dritter Gorilla, der direkt hinter dem Fahrer saß, presste diesem seine Hand auf den Mund, um dem Lärm damit Einhalt zu gebieten.
    »Wer war es«, schrie der Hüne auf dem Beifahrersitz ein letztes Mal. »Wen hast du zu Zlatko gefahren?«
    Für mehr als ein kraftloses Kopfschütteln wollte die Kraft des Taxifahrers jedoch nicht ausreichen. Einen Moment später zog der Mann mit dem Messer sein Arbeitswerkzeug aus dem Oberschenkel heraus und presste es dem Fahrer jetzt direkt an die Kehle.
    »Wir sollen ihn am Leben lassen«, protestierte ein anderer, »Bruno hat gesagt, dass er keine weiteren Toten will – nur noch zwei – wenn wir die Scheißkerle endlich gefunden haben.«
    Mit angewidertem Gesicht zog der Messermann die Klinge zurück und verpasste dem Fahrer stattdessen nur ein paar weitere herzhafte Schläge, die den armen Kerl auch noch seine letzten Schneidezähne kosteten.

    ***

    »So gut gelaunt hab ich dich ja seit Monaten nicht mehr erlebt. Für wen, in Gottes Namen, sind die Blumen?« Hauser saß mit offenem Mund hinter seinem Schreibtisch und starrte Wegner an, als ob dieser von einem anderen Stern käme.
    »Schnauze! Und die Blumen sind für Herta.« Der Hauptkommissar machte ein paar schnelle Schritte auf seinen Kollegen zu und packte ihn an der Jacke. »Wenn du das mit den Blumen hier einem erzählst, dann kannst du dich nach `nem neuen Job umsehen, klar?«
    Hauser nickte heftig, konnte sich das breite Grinsen allerdings nicht verkneifen. »Du wirst doch einem Freund keine Gewalt antun ...?«
    »Schau mir in die Augen, Kleines. Sehe ich so aus, als ob mir nach Späßen zumute ist?«
    »Nö.«
    »Dann stell nicht solche blöden Fragen!«

    Nach einer wortlosen halben Stunde war es Wegner, der das Schweigen brach: »Ich hab Stöpsel gestern Abend mit Schmelzflocken gefüttert, die mir Herta empfohlen hat. In der Nacht noch mal ... und dann heute Morgen.«
    Hauser schaute auf und grinste erneut. »Und Vera ...?«
    »Ist sanft wie ein Lamm. Gestern Abend haben wir sogar ...«
    »Das will ich gar nicht wissen!«, unterbrach ihn Hauser eilig. »Für mich bist du ein geschlechtsloses Wesen, das sein Leben der Arbeit gewidmet hat.«
    »Und du bist für mich gleich ein zahnloses Wesen, das sein Leben verwirkt hat. Arschloch!«
    »Das mit den Schmelzflocken wusste ich übrigens schon«, krähte Hauser besserwisserisch und starrte jetzt wieder hartnäckig auf seinen Monitor zurück.

    »Gibt es was Neues?«, erkundige sich Wegner nach langer Pause widerwillig.
    »In Sachen Webseite treffe ich mich heut` Nachmittag mit dem Kollegen Tal. Er meint, dass sie schon ein kleines Stück weiter sind, wollte mir aber am Telefon nichts verraten.«
    »Das ist mal wieder typisch für diese Kerle vom LKA. Die Schwachköpfe leiden doch alle unter Verfolgungswahn.«
    »Manfred«, Hauser schaute vom Bildschirm auf, »dieser Fall ist ohne das LKA und seine Experten kaum zu lösen.«
    Wegner brummte nachdenklich.
    »Dass du im World Wide Web nicht zuhause bist, wissen wir beide ...«
    »Wo ...?«, unterbrach ihn der Hauptkommissar.
    »Im Internet! Verdammt, Manfred. Wir kennen uns seit vielen Jahren und du weißt ganz genau, wie ich als Polizist arbeite ...«
    »Das ist ja das Problem«, polterte Wegner zurück und sah, dass Hauser nun nachdenklich seine Dienstwaffe streichelte. »Ist ja gut! Es ist dein Fall und ich lasse dich frei agieren. Versprochen.«
    Stefan Hauser nickte zufrieden. »Für dich hab ich auch
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