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Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Blutige Nacht: Roman (German Edition)
Autoren: Trevor O. Munson
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aussehende Einstichwunden ganz oben auf ihrem Innenschenkel, gerade noch außerhalb des Seidenhöschens.
    »Du bist so bescheuert«, sage ich ihr.
    »Du bist bescheuert«, blafft sie zurück. »Du bist so doof, dass du mittendrin steckst und überhaupt nicht mitbekommst, was eigentlich los ist.«
    »Dann klär mich auf. Wie ist Raya bei Callie-Dean gelandet?«
    »Ich hatte von Callie gehört. Anscheinend wusste sie Dinge. Dinge über Vampire. Dinge, die ich wissen wollte.« Sie zuckt mit den Achseln. »Sie war eine der Personen, mit der ich geredet habe. Sie ist diejenige, die Cotney von mir erzählt hat.«
    »Aha. Und wieso waren diese beiden so eng befreundet?«
    »Weil Callie-Dean Cotney geholfen hat, seine Opfer zu finden. Ausreißer auf der Straße, die keiner vermissen würde. Sie hat sie in den Clubs aufgesammelt. Sie von ihren Freunden weggelockt, indem sie ihnen Essen, Drogen und einen Platz zum Schlafen versprach, bis Cotney für sie bereit war.«
    »Wer hat sie umgebracht?«
    »Cotney, wer sonst?«
    »Warum?«
    »Sie ist völlig ausgerastet, nachdem du dort warst. Sie dachte, du hättest es auf sie abgesehen. Dessen war sie sich ganz sicher. Sie hätte geredet. Cotney wollte das nicht, also …«
    Sie bräuchte keine Pistole mit der Hand nachzuahmen und sie an ihren Kopf zu halten, tut es aber trotzdem.
    »Das ist ja alles ganz schlüssig, bis auf eine winzige Kleinigkeit«, sage ich.
    »Und die wäre?«
    »Warum bin ich in all das verwickelt worden? Weshalb hast du mich angeheuert, um deine Schwester zu finden und um all das aufzudecken, wenn es das Letzte ist, das jemand über dich wissen sollte?«
    »Das ist der beste Teil«, sagt Reesa, und ein Lächeln umspielt dabei ihre Lippen.
    Ich warte darauf, dass sie fortfährt. Tut sie aber nicht.
    »Was ist?« Ich komme mir vor wie in den schwindelnden Höhen einer Freizeitpark-Attraktion, bevor die Höllenmaschine in die Tiefe stürzt.
    Sie schüttelt den Kopf. Ich sehe ihren roten Locken zu, die ich so gern mochte, wie sie wie blutige Peitschen um ihren Kopf knallen.
    »Sagst du es mir nicht?«
    Weiteres Kopfschütteln.
    »Warum nicht?«
    »Diese Geschichte sollte nicht ich erzählen, sondern Cotney.«
    »Okay. Dann sag du mir, wo er ist, dann kann ich ihn selbst fragen.«
    »Ich bin hier, Freundchen.«
    Der Südstaatenakzent ertönt direkt hinter mir, und ich weiß auch, ohne mich umzudrehen, dass es der Blondschopf ist, ich kann seine Verwesung riechen, drehe mich aber dennoch um.
    Zu spät. Ich höre einen unheilvollen Knall, als etwas abgefeuert wird. Dann Schmerz – und zwar heftiger Schmerz –, als etwas in meinen Rücken einschlägt und sich nach vorn durch mich hindurchgräbt. Ich sehe nach unten, entdecke die blutige Spitze von etwas, das ein hölzerner Armbrustbolzen zu sein scheint, der durch mein zerfetztes Hemd auf der linken Seite meiner Brust herausragt. Das ist nicht gut. Mein gesamter Körper wird sofort taub. Meine Knie geben nach. Ich bin erfolgreich gelähmt und sacke empfindungslos auf dem Boden zusammen. Mein Kopf knallt hart auf den Holzrahmen des Schranks. Unfähig, mich zu bewegen, sehe ich mich gezwungen, auf die beiden Cowboystiefel aus Schlangenleder direkt vor mir zu starren. Er trägt eine abgetragene Wranglers und ein kariertes Cowboyhemd. Sein blondes Haar ist lang, ohne wirklich lang zu sein, und zu einer Rockabilly-Tolle nach hinten gegelt. Sein Gesicht erinnert mich an einen stupsnasigen Revolver, irgendwie unfertig und nüchtern. Es ist ein gutaussehendes Gesicht, wenn man nichts gegen Gesichtszüge hat, die von jetzt auf gleich einen fiesen Ausdruck annehmen können.
    Er lässt seine weißen Beißerchen in meine Richtung aufblitzen. »Sag mir, Freundchen, tut es so weh, wie alle immer behaupten?«
    Ich versuche zu antworten. Versuche, ihm zu sagen, dass ich, sollte ich die Gelegenheit dazu bekommen, ihm Arme und Beine ausreißen werde, als wäre er ein Käfer, aber mit dem Bolzen in der Brust bringe ich nur ein lächerliches Gurgeln zustande.
    »Wie war das? Du musst schon etwas lauter sprechen, Freundchen, ich kann dich nicht hören.«
    Reesa und er lachen fröhlich.
    »Ach, Cotney, was bist du doch für ein Schlimmer«, sagt Reesa in einem Ton, der mich wünschen lässt, ihr doch eine geknallt zu haben.
    Dann wird etwas über meinen Kopf gezogen, und ich verliere das Bewusstsein.

Kapitel 25
    M an hat mich in einen Teppich eingerollt und auf die geriffelte Ladefläche eines Pick-ups geworfen – meiner
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