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Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Blutige Nacht: Roman (German Edition)
Autoren: Trevor O. Munson
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sehr gut allein zurechtkommst. Wie auch immer, als ich das herausgefunden hatte, dachte ich, es wäre lustig, dich zu engagieren, um mich zu finden. Ich mochte die Ironie dieser Geschichte. Und da ich wusste, wie gern du einer Jungfrau in Nöten zu Hilfe eilst, ließ ich Cotney nach einem Mädchen suchen.«
    Coraline sieht Reesa an, die noch immer in ihrem Sessel sitzt. »Bezaubernd, oder? Fast so hübsch, wie ich einst war, findest du nicht?«
    »Vielleicht noch schöner …«
    »Du versuchst, mich zu ärgern, aber das funktioniert nicht. Ich habe sehr lange auf meine Rache gewartet und lasse jetzt nicht zu, dass du mir die Show vermasselst.«
    »Ich mag Shows«, sage ich. »Nur eine Sache ist mir nicht klar – wenn du Rache wolltest, warum hast du mich dann aus dem Gefängnis geholt? Warum hast du mich nicht einfach darin verfaulen lassen?«
    »O nein. Das war nur ein Versehen aufgrund einer Kurzschlusshandlung von Cotney. Das Gefängnis wäre zu schön für dich. Ich habe etwas sehr viel Schlimmeres für dich auf Lager.«
    »Weihst du mich ein, oder wird das eine Überraschung?«
    »Es ist ganz simpel. Ich werde dir genau das zufügen, was du mir angetan hast. Ich werde dich in ein Loch in meinem Keller einsperren und dich verbrennen. Und dann kannst du dich ganz langsam wieder zusammensetzen, denn das ist alles, wozu du in der Lage sein wirst. Und Jahrzehnte später, wenn du fast wiederhergestellt bist, dann verbrenne ich dich erneut. Und das werde ich wieder und wieder tun. Für immer. Solange wir beide leben.« Der süße, nüchterne Ton, in dem sie das sagt, lässt fast mehr Übelkeit in mir aufsteigen als die Worte selbst.
    »Das ist also dein Plan?«
    »Ja, das ist mein Plan.«
    »Und wie weiter …? Du und dieses Landei hier, ihr lebt glücklich bis ans Ende eurer Tage?«
    »Klar, warum nicht?«
    »Ganz nette Idee, aber ich glaube nicht, dass es so ablaufen wird, Süße«, sage ich ihr.
    »Ach ja? Und warum sollte es das nicht?«
    Ich zeige mit dem Kopf auf Reesa. »Weil dein Süßer in sie hier verknallt ist.«
    »Ach Quatsch, das bin ich nicht«, protestiert Cotney heftig. Zu heftig.
    Ich gehe nicht auf ihn ein, meine Aufmerksamkeit ist ganz bei Coraline. »Begreif es, Puppe, du hast hier dieselbe Situation wie Brasher damals. Es ist nur normal, dass ein junger Typ wie er sich zu jemandem hingezogen fühlt, der weniger – und krieg das jetzt nicht in den falschen Hals, aber lass uns mal ehrlich sein –, der weniger entsetzlich aussieht. So, wie ich das sehe, ist es nur eine Frage der Zeit, bevor du dich verabschieden kannst. Und glaub mir, es wird nicht lange dauern.«
    »Nein. Da liegst du falsch. Er steht nicht auf sie«, sagt Coraline, aber sie hört sich nicht ganz sicher an. Schon lustig, manchmal steht man so dicht vor etwas, dass man jemand anderen braucht, der einem zeigt, was man selbst schon sehr lange hätte sehen müssen.
    »Sie hat eine Bisswunde am inneren Oberschenkel, die etwas anderes sagt«, verkünde ich. »Sieh doch selbst nach.«
    Aber sie braucht nicht nachzusehen. Die Mischung aus Schuld und Sorge auf den Gesichtern von Cotney und Reesa sagen ihr alles, was sie wissen muss.
    »Deshalb machst du dir solche Sorgen«, knallt sie Cotney um die Ohren. »Nicht wegen Mick. Sondern dass er etwas sagen und ich das mit euch herausfinden könnte …«
    »Nein, Süße, nein, so ist es nicht«, sagt Cotney. »Dieser Wichser versucht einfach nur, uns Ärger zu bereiten. Sie bedeutet mir nichts.«
    »Dann beweise es«, sagt Coraline nach einem Moment ruhig. »Erschieß sie.«
    Alle Blicke sind auf Reesa gerichtet, die ängstlich und mit weit aufgerissenen Augen zurückstarrt.
    »Was?« Cotney lächelt halbherzig, in der Hoffnung, das alles sei nur ein Witz und er könnte gleich richtig darüber lachen.
    »Du hast mich gehört. Schieß eine Kugel durch ihren süßen kleinen Kopf und zünde sie dann an. Lass uns Mick zeigen, was wir für ihn auf Lager haben.«
    »Nein, das kannst du nicht …«, sagt Reesa mit angespanntem Gesicht. »Ich habe alles getan, was du wolltest. Ich habe dir meine Schwester gegeben. Ich habe dir geholfen, ihn zu bekommen.« Wild nickt sie in meine Richtung.
    »Und dass du an meinem Kerl herumschnüffelst wie eine läufige Hündin, glaubst du, dass ich das auch wollte?«
    »Nein. Ich … ich … habe nicht versucht … ich wollte das nicht.« Mit aufsteigenden Tränen dreht Reesa sich zu Cotney um und fleht: »Cotney, sag ihr, dass es nicht so war.«
    »Süße,
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