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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller
Autoren: Kyle Mills
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des Landes bekommen, aber ich glaube, dass wir Ihnen möglicherweise etwas Einzigartiges anbieten können.«
    Die Menge löste sich unauffällig auf, bevor ihm weitere Personen vorgestellt werden konnten, und Trent führte Josh durch einen schmalen Gang in den hinteren Teil des Gebäudes. Überall an den Wänden hingen Fotos von glücklichen Afrikanern in landwirtschaftlichen Situationen; einige waren bei der Arbeit, andere posierten Arm in Arm, und wieder andere bildeten große Gruppen, in deren Mitte Trents vergleichsweise helles Gesicht schwebte. Das letzte Bild, bevor sie durch die Tür am Ende des Ganges traten, zeigte Trent, wie er die Hand eines stämmigen Afrikaners in Militäruniform schüttelte. Präsident Umboto Mtiti, wie Josh von seiner vorabendlichen Büffelei über Hilfsorganisationen in Afrika wusste.
    »Setzen Sie sich«, sagte Trent und deutete auf einen bequem aussehenden Ledersessel. Josh tat wie geheißen, und Trent nahm im Sessel neben ihm Platz, anstatt hinter
den imposanten Schreibtisch zu treten, der das Zimmer beherrschte. »Ich nehme an, Sie haben einige Nachforschungen über uns angestellt.«
    »Ja, aber ich hatte nicht allzu viel Zeit. Deshalb würde ich mich nicht gerade als Experten bezeichnen.«
    Trent nickte. »Wir sind eine kleine, auf wenige Projekte fokussierte Hilfsorganisation, und genauso wollen wir das auch. Unsere Spender sind kluge Leute. Sie verstehen, dass Afrika viel zu kompliziert ist, als dass man dort alles mithilfe von Strategien in Ordnung bringen könnte, die sich in Form eines griffigen Slogans zusammenfassen ließen. Was wissen Sie über Entwicklungshilfe, Josh?«
    »Nur das, was ich gelesen habe. Ich habe keine direkten Erfahrungen.«
    Trent schien das keine Sorgen zu bereiten. »Regierungen und Hilfsorganisationen schicken schon seit Jahrzehnten Geld und Leute nach Afrika. Und wenn man sie kritisiert, dann überschütten sie einen mit Ausflüchten. Man müsse diese oder jene mildernden Umstände berücksichtigen, warum dieses oder jenes Projekt nicht funktioniert habe. Das ist lächerlich, wenn man darüber nachdenkt. Wissen Sie, warum?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Natürlich wissen Sie das nicht. Wie sollten Sie auch? Der Grund ist, es gibt immer mildernde Umstände. Und wenn dort immer mildernde Umstände herrschen …« Er hielt inne. Anscheinend wollte er, dass Josh den Gedanken zu Ende führte.
    »Dann sind es gar keine mildernden Umstände?«
    »Genau!« Trent schlug geräuschvoll auf die Armlehne seines Sessels. »Lassen Sie mich Ihnen einen Rat geben, Josh. Wenn Sie jemals Millionär werden und jemand Sie um Spenden für Afrika bittet, dann fordern Sie ihn auf, Ihnen seine Projekte vorzustellen.«

    Josh versuchte nachdenklich zu wirken, doch er war vor allem dankbar, dass Trent so bereitwillig den Großteil der Unterhaltung bestritt.
    »Aber wenn Sie dann vor Ort sind«, fuhr Trent, der sich offenbar für sein Thema erwärmte, fort, »dann sagen Sie ihm, dass Sie nur die Projekte sehen wollen, die seit mindestens zehn Jahren bestehen. Sie werden sehen, wie diese Leute ins Straucheln kommen.«
    »Aber die Zeitungsartikel, die ich über NewAfrica gefunden habe, waren ziemlich positiv«, sagte Josh. »Es hieß in jedem, Sie seien recht effektiv.«
    »Ja! Aber das liegt nur daran, dass wir anders sind. Einige Leute halten uns für gefühllos, aber wenn wir glauben, dass ein Projekt keine langfristigen Erfolge verzeichnen wird, dann lassen wir die Finger davon.«
    »Aber andere Organisationen lassen sich auf solche Projekte ein?«
    »Ja, zum Teufel. Hören Sie, verstehen Sie mich nicht falsch. All diese Leute haben gute Absichten. Doch nachdem sie erst einmal einen Haufen Mitarbeiter eingestellt, für die nötige Infrastruktur gesorgt und eine Spendenaktion für das betreffende Projekt gestartet haben, wird es immer schwieriger, einfach den Stecker herauszuziehen.«
    »Alle wären arbeitslos«, sagte Josh. »Und sie müssten den Spendern sagen, dass ihr Geld verschwendet wurde.«
    »Genau.« Trent lehnte sich in seinem Sessel zurück und musterte Josh für einen Augenblick. »Haben Sie jemals irgendeine Art von Wohltätigkeitsarbeit geleistet?«
    Das war eine Frage, deren Antwort Trent höchstwahrscheinlich schon kannte. Josh hatte unter jedem möglichen Aspekt darüber nachgedacht, doch es gab in dieser Hinsicht einfach nichts, das er für sich hätte nutzen können. Er war nicht einmal bei den Pfadfindern gewesen.

    »Nein, Stephen. Aber ich habe einiges
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