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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller
Autoren: Kyle Mills
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wenn man seine Lage verbessern will. So jemanden brauchen wir vor Ort.«
    Josh spürte, wie sich seine Augenbrauen hoben, und das blieb nicht unbemerkt.
    »Wir wissen ein paar persönliche Dinge über Sie, Josh. Wir versuchen nicht, Sie auszuspionieren, aber wir wollen auch niemanden einstellen, der zehn Minuten nach der Landung durchdreht. Wir verlangen viel, zugegeben.«
    Trent hatte Joshs Überraschung falsch gedeutet. Es ging weniger darum, dass er einige persönliche Details kannte, als darum, dass er andere übersehen hatte. Aber hatte er das tatsächlich? Vielleicht kümmerte es ihn auch einfach nicht. Oder wollte er Joshs Ehrlichkeit auf die Probe stellen?
    »Es geht also um einen Posten außerhalb des Landes?«,
fragte er. Er hatte beschlossen, das Thema ruhen zu lassen. Falls die Kacke später einmal am Dampfen sein sollte, könnte er das Ganze immer noch glaubhaft bestreiten.
    »Ja. Sie würden bis zu den Knien im afrikanischen Schlamm stecken.« Trents Mund öffnete sich zu einem weiteren gewinnenden Lächeln. »Na ja, in Wahrheit ist es gar nicht so schlimm. Aber es ist auch nicht die Upper East Side.«
    Josh nickte langsam. Afrika. Wie viele Meilen war das entfernt? Was ihn betraf, hätte es so weit weg sein können wie der Mond. Wahrscheinlich hätte er nicht einmal für eine Million Dollar fünf Länder auf dem ganzen Kontinent benennen können.
    »Hören Sie, Josh. Ich weiß, dass Sie wahrscheinlich nach einem Hedgefonds-Job oder so Ausschau halten, aber ich kann Ihnen aus persönlicher Erfahrung versichern, dass Sie über das hier nachdenken sollten. Jeder Tag wird eine neue Herausforderung für Sie sein, Sie werden weitgehend selbstständig arbeiten, Sie sind nicht an einen Schreibtisch gekettet, und am Ende des Tages ist es Ihnen zu verdanken, dass das Leben eines Menschen ein Stückchen besser geworden ist.«

DREI
    Stephen Trent setzte sich hinter seinen Schreibtisch, stand aber sofort wieder auf. Ein rascher Blick auf die Uhr bestätigte ihm, dass er weniger als eine Minute hatte. Aleksei Fedorov hatte neun Uhr abends gesagt, und er kam nie zu spät. Nie.
    Trent holte tief Luft und strich einige nicht existente Falten in seinem Hemd glatt, ein nervöser Tick, dem er nicht widerstehen konnte, auch wenn es völlig sinnlos war. Fedorov interessierte sich ausschließlich dafür, Geld zu machen, dessen Besitz zu sichern und das Geld sowie die Macht, die es implizierte, von seinen Feinden fernzuhalten.
    Die Lichter im Flur waren ausgeschaltet, und Trent ging durch die Dunkelheit, wobei er tiefe Atemzüge nahm, um sich selbst zu beruhigen. Schließlich blieb er in der Lobby stehen, von wo aus er die Eingangstür im Auge behalten konnte. Der Sekundenzeiger der Uhr am Empfangstisch hatte die volle Stunde fast um dreißig Sekunden überschritten, als durch das Rauschen des Verkehrs das Geräusch eines Schlüssels hörbar wurde, den jemand in das Schloss schob.
    »Aleksei! Schön, Sie zu sehen!«, sagte Trent ein wenig zu laut, um entspannt zu wirken, und ein wenig zu munter, um spontan zu klingen. Wenn die Tatsache, dass er einen so großen Teil seiner Zeit in einer gottverlassenen, entlegenen Gegend Afrikas verbrachte, einen positiven Aspekt hatte, dann den, dass Fedorov seinen Fuß so gut wie nie auf diesen Kontinent setzte.

    Unglücklicherweise galt das nicht für die NewAfrica-Büros in New York. Trotz endloser Warnungen, die ihn von diesen Besuchen abbringen sollten, schien Fedorov es zu genießen, sie als Beweis für seine Unberührbarkeit zu benutzen. Und vielleicht war er ja unberührbar. Aber warum musste er alle anderen in Gefahr bringen?
    Fedorov schüttelte desinteressiert die Hand, die Trent ihm reichte, und seine tief liegenden Augen nahmen die Umgebung auf wie eine Kamera. Mit den Fenstern der Seele, als welche die Dichter sie sich vorstellten, hatten sie wenig gemein. Sie flogen oberhalb einer langen, geraden Nase hin und her, die seine ausländische Abstammung verriet. Seine Miene legte nahe, dass ihm dies keine angenehmen Erfahrungen beschert hatte.
    »Die Spenden sind um dreizehn Prozent zurückgegangen. Warum?« Sein Akzent schien jedes Mal, wenn sie sich trafen, weniger hörbar geworden zu sein, und das war beunruhigend. Fedorov war vor zehn Jahren in die Vereinigten Staaten übergesiedelt, und jetzt, mit fünfzig Jahren, beherrschte er seine fünfte Sprache beinahe perfekt. Trent war mit einem beeindruckenden Intellekt gesegnet, der sich im Laufe seines Lebens als unverzichtbar
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