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Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept

Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept

Titel: Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept
Autoren: Gräfe und Unzer , Thomas Breitkreuz
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Wechseljahren über 40 Prozent! Doch nur wenige Frauen achten darauf: Zwei Drittel der 30- bis 50-Jährigen kennen ihren Blutdruck nicht. Dabei gäbe es gerade für sie diverse Faktoren für Bluthochdruck zu beachten:
    Die synthetischen Hormone der Pille treiben bei jeder dritten Frau unter 35 Jahren den Blutdruck hoch, vor allem bei Raucherinnen (für die die Pille deshalb eigentlich tabu ist). Dies umso eher, wenn bereits Eltern oder Geschwister einen hohen Blutdruck hatten oder haben. In den ersten Monaten der Pilleneinnahme muss der Blutdruck deshalb immer wieder überprüft werden, auch wenn er bisher eher niedrig war.
    Bei etwa fünf bis zehn Prozent aller Schwangeren kommt es vor, dass der Blutdruck im letzten Drittel der Schwangerschaft sehr hoch ansteigt (Präeklampsie, früher auch »Schwangerschaftsvergiftung« genannt). Dann besteht die Gefahr, dass das Kind über die Plazenta nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird und vorzeitig per Kaiserschnitt geholt werden muss. Schwangere müssen den Blutdruck deshalb besonders häufig kontrollieren und der Arzt muss mit Teststäbchen messen, ob mit dem Urin Eiweiß ausgeschieden wird (Mikroalbuminurie), um eine Schwangerschaftshypertonie frühzeitig zu erkennen.
    Mit Beginn der Wechseljahre steigt bei vielen Frauen der Blutdruck durch den Rückgang des Östrogens an. Der hormonelle »Gefäßschutz« ist bis dahin nötig, weil im Falle einer Schwangerschaft die anderthalbfache Menge Blut im Körper zirkuliert – das verlangt den Blutgefäßen einiges an Anpassungsfähigkeit ab! Nach den Wechseljahren ist das nicht mehr erforderlich und die Arterien büßen einen Teil ihrer Nachgiebigkeit ein.
    WICHTIG
    Je länger ein hoher Blutdruck unbehandelt bleibt, desto größer der mögliche Schaden. So hatten 50 Prozent der Menschen mit tödlichem Herzinfarkt und 90 Prozent der Schlaganfallpatienten vorher einen hohen Blutdruck. Sorgen Sie daher für einen ausgeglichenen Blutdruck, doch beachten Sie nicht nur die Messwerte. Viel mehr kommt es auf die Schwingungsfähigkeit und Elastizität des Blutdrucks an.
Primärer und sekundärer Bluthochdruck
    Bei etwa 90 Prozent der Menschen mit hohem Blutdruck findet sich keine organische Ursache – der Bluthochdruck entwickelt sich aufgrund äußerer Einflüsse und konstitutioneller Merkmale (primäre Hypertonie). Bei rund 5 bis 15 Prozent der Hypertoniker ist der hohe Blutdruck Folge einer anderen Erkrankung (sekundäre Hypertonie):
Blockieren Engstellen in der Nierenarterie die Ader um mehr als 40 Prozent, wird die Niere nicht mehr gut durchblutet. Als Reaktion darauf aktiviert sie die Hormone Renin und Angiotensin, die dafür sorgen, dass der Blutdruck in den Arteriolen steigt und die Nieren mehr Flüssigkeit zurückhalten, wodurch sich das Blutvolumen erhöht und die Durchblutung sich wieder verbessert – nicht nur in den Nieren, sondern auch zum Beispiel im Gehirn. Etwa einer von 100 Bluthochdruckpatienten hat eine solche Nierenarterien-Stenose. Bei Frauen unter 55 Jahren ist sie meist durch eine Verdickung des Bindegewebes in den Nierenarterien bedingt.
Nierenerkrankungen wie Zysten- und Schrumpfniere, Nierenkrebs oder auch eine chronische Nierenentzündung können ähnliche Konsequenzen haben wie eine Nierenarterien-Stenose.
Eine Schilddrüsenüberfunktion führt bei jedem Fünften zu einer systolischen Hypertonie (siehe > ), eine Schilddrüsenunterfunktion zu einer Erhöhung des diastolischen Wertes.
Typisch für eine Überproduktion des Hormons Aldosteron in der Nebennierenrinde (Conn-Syndrom) sind sehr hohe Blutdruckwerte um 170/120 mmHg, die mit den üblichen Medikamenten (ACE-Hemmer, Sartane) nicht absinken. Andere Störungen im Hormonhaushalt mit der Folge eines Bluthochdrucks sind zum Beispiel Erkrankungen des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) oder eine erhöhte Ausschüttung von Kortison bei Funktionsstörungen der Nebennierenrinde (Morbus Cushing). Um solche Krankheiten zu erkennen, wird die Konzentration dieser Hormone im 24-Stunden-Urin untersucht (siehe > ).
Nicht zuletzt führen Fehlbildungen an der Hauptschlagader ebenfalls zu Bluthochdruck.
    Alle diese Möglichkeiten sollte der Arzt zunächst ausschließen, bevor die Diagnose »primäre Hypertonie« gestellt werden kann.
    Die 24-Stunden-Blutdruckmessung
    Sinnvoll und notwendig für die Diagnose eines hohen Blutdrucks ist eine 24-Stunden-Messung, die der Arzt veranlassen kann. Dabei bekommen Sie am Oberarm die übliche Manschette
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