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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Geschäften Kamal Fashion und Barnevognhuset .
    Schwenke räusperte sich. »Was läuft jetzt?«
    »Ein paar von uns fahren herum und suchen nach drei Pakistanis. Frag mich nicht, warum. Ich hoffe, diese Frau kann mir das beantworten.«
    Eine Frau in Jeans und Pulli trat aus der Tür.
    »Wo sind deine Kumpels?«, fragte Schwenke.
    »Frølich hat einen neuen Job.«
    »Gekündigt?«
    »Es war eine Stelle ausgeschrieben. Abteilung Vermisste. Er fahndet nach Leuten, die verschwunden sind.«
    Schwenke wies mit dem Kopf zum Eingang des Asylet . »Ist das nicht die Kneipe, wo ihr Polizisten euer Freitagabendpils trinkt?«
    »Einige tun das, ich nicht.«
    »Ich meine, wenn das hier an einem Freitag passiert wäre, dann –«
    »Es ist nicht an einem Freitag passiert.« Gunnarstranda drückte die Zigarettenkippe in einer Streichholzschachtel aus, die er in die Tasche steckte, als die Frau näher trat.  
    Sie gaben sich die Hand.
    Gunnarstranda nickte zum Toten hinüber und fragte: »Haben Sie diesen Mann schon mal gesehen?«
    Sie zögerte.
    »Sie haben ihn schon einmal gesehen?«
    »In letzter Zeit nicht, aber er war schon mal da. Es kommen viele Polizisten.«
    »Sie wissen, dass er Polizist war?«
    Sie nickte.
    »Haben Sie ihn gekannt?«
    »Keine Ahnung, wie er heißt, aber ich habe ihn zusammen mit den anderen Polizisten gesehen, als Gast. Vielleicht kannte ihn jemand von den anderen Kellnern, ich weiß nicht.« Sie erschauderte. »Ist schon etwas unangenehm, jetzt hier so über den Mann zu reden.«
    Gunnarstranda zog sie zur Seite. Sie gingen ein paar Schritte weg von Schwenke, der sich wieder über den Toten beugte.
    »Sie haben uns angerufen?«
    »Ja.«
    »Nachdem der Schuss gefallen war?«
    Die Frau atmete tief. »Es hat drinnen angefangen. So um halb eins. Ein Gast wollte nicht auf mich hören.« Sie wies mit dem Kopf in Richtung Asylet . »Wir wollten zumachen. Wir schließen um eins. Fast alle waren draußen. Dieser Typ wollte ein Bier. Ich habe es ihm verweigert, aber er wollte nicht gehen, also musste ich laut werden, hab ihm gesagt, er soll sich verpissen. Da hat er ein Glas nach mir geworfen und geschrien, er würde mich umbringen.«
    »Wo war der Türsteher?«
    »Wir haben keinen.«
    Gunnarstranda zog die Augenbrauen hoch.
    »Wir brauchen keinen. Gibt fast nie Ärger bei uns. Wir schließen früh, und, wissen Sie, bei so vielen Polizisten unter den Gästen …«
    »Was ist passiert, nachdem er das Glas geworfen hat?«
    »Er ist abgehauen, und ich bin hinterher.«
    »Sie? Hinter dem Gast hergelaufen?«
    »Ja. Dachte mir, das wär das Beste. Wenn die Polizei ihn gekriegt hätte, hätten sie ihn eingesperrt und so weiter, also hab ich versucht, das allein zu regeln. Ich bin hinterhergelaufen.«
    »Hinter einem Gast? Und er war – Pakistani?«
    »Keine Ahnung. Sah eigentlich eher arabisch aus.«
    Gunnarstranda verschränkte die Hände hinter dem Rücken und überlegte, was er von diesem Anfang halten sollte.
    Die Frau fuhr fort: »Er sprach fehlerfrei Norwegisch, aber, wie gesagt, sah ziemlich ausländisch aus. Es war eigentlich komisch. Wir sind hintereinander her über den Markt gerannt, und er blieb ungefähr am U-Bahn-Eingang da hinten stehen.« Sie zeigte in die Richtung.
    Gunnarstranda drehte sich um und betrachtete den leeren Eingang. »Ja? Und dann?«
    »Er schrie und tobte, fuck you, fuck you. I kill you, Scheißrassistin –«
    »Wurde er tätlich, hat er versucht, Sie zu schlagen?«
    »Nein. Aber er war mir schon nicht so ganz geheuer, also bin ich stehen geblieben. Es waren wohl so zwanzig, fünfundzwanzig Meter zwischen uns. Ich hab ihm gesagt, er soll nach Hause fahren und schlafen gehen. Ich hab gesagt: › Es sind immer viele Polizisten im Asylet . Vielleicht sind noch nicht alle nach Hause gegangen. Du kannst mich um Entschuldigung bitten, dann vergessen wir das Ganze, damit du beim nächsten Mal auch reinkommst. Verstehst du, du musst dich bei uns ordentlich benehmen. ‹ «
    »Zwanzig Meter? Sie standen ungefähr …« Gunnarstranda ging ein paar Schritte in Richtung U-Bahn-Eingang. »Sie standen ungefähr hier?«
    Sie nickte.
    »Haben Sie jemanden gesehen, der auf dieser Bank saß oder in der Nähe stand?«
    Sie zögerte. »Nein, ich hab mich völlig auf den Typen am U-Bahn-Eingang konzentriert.«
    »Wo ist er hin?«
    »Ich dachte, er hätte die Botschaft verstanden, also hab ich mich umgedreht und bin zurückgegangen. Als ich gerade über die Straße gehen wollte, hielt ein Auto am Taxistand,
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