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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)
Autoren: Kjell Ola Dahl
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zum Aufladen auf dem Boden neben dem Sofa. »Hier«, sagte er und fügte hinzu: »Gute Show. Du meinst also, Darak Fares hat Veronika Lange angerufen, das Handy lag hier, und er hat stattdessen mit Maria Hoff gesprochen?«
    »Das Mädchen hat an dem Morgen all ihre Sachen hiergelassen, bevor sie in die Klinik gefahren sind. Das Handy, die Waffe, die Munition. Als Fares aus der U-Haft kam und Veronika anrief, ging Maria Hoff dran und hat ein Treffen mit Fares vereinbart.«
    »Glaubst du das, oder weißt du es?«
    »Sie hat es zugegeben.«
    »Erzähl.«
    »Als Fares anrief, hat er behauptet, Veronika hätte den Polizisten erschossen. Veronika hatte ihr das Gegenteil erzählt. Wem sollte Maria Hoff glauben? Was gegen Veronikas Version sprach, war, dass das Mädchen an dem Morgen die Waffe bei sich gehabt hatte. Fares’ Version machte Maria Hoff plötzlich unsicher, wem sie glauben sollte. Aber sie war sowieso, wie sie selbst es auszudrücken beliebte, in deep shit . Fares drohte ihr damit, zu verraten, dass sie Veronika deckte, die er dabei beobachtet hatte, wie sie den Polizisten erschoss. Er meinte, das mache sie mitschuldig an einem Mord. Wenn er die Klappe halten sollte, forderte er von ihr, Veronika zu entlassen.
    Sie begriff, dass er kaum ehrliche Absichten hatte, und handelte eine Zwischenlösung aus. Sie könne ein Treffen zwischen ihm und Veronika organisieren, damit die beiden sich aussprechen konnten. Er forderte, dass Veronika allein kommen sollte. Fares traf Maria Hoff. Sie sagt, sie habe solche Angst gehabt, dass sie die Waffe mitgenommen habe, für den Fall, dass er gewalttätig würde.«
    »Und dann?«
    »Weiter sind wir mit den Verhören noch nicht gekommen. Aber es endete mit einem Schuss und dem Tod von Darak Fares.«
    »Und alles, was wir in der Hand haben, ist eine Festplatte, die sich möglicherweise nie wieder reparieren lässt«, sagte Rindal verärgert. »Lass uns gehen.« Er öffnete die Wohnungstür. Gunnarstranda blieb so lange, bis die Tür wieder verschlossen und versiegelt war.
    Rindal wartete vor dem Haus.
    »Veronika Lange ist tot«, sagte Gunnarstranda. »Darak Fares ist tot. Es gibt niemanden, den wir wegen Mordes an Ivar Killi anklagen können.«
    »Haben wir eine Chance herauszufinden, was wirklich passiert ist?«
    »Veronika hat Maria Hoff erzählt, sie sei dort gewesen, um Ivar Killi zu treffen, als Darak Fares Ärger mit der Kellnerin vom Asylet bekam. Veronika und Ivar hätten auf der Bank gesessen und geredet, als Fares von rechts dazukam und schoss. Killi war sofort tot. Veronika rief um Hilfe und nach einem Arzt. Aber die Leute sind abgehauen. Der Revolver lag auf der Erde. Die Waffe, die sie gestohlen hatte. Sie nahm sie an sich und lief davon, wanderte ein paar Stunden in der Stadt herum, bevor sie gegen Morgen zu Maria Hoff kam.«
    »Haben wir Grund, diese Story zu glauben?«
    »Maria Hoff hat das Gespräch mit dem Mädchen auf Band aufgezeichnet.«
    Rindal schnalzte anerkennend mit der Zunge.
    »Irgendwas verschweigt sie«, sagte Gunnarstranda, »aber das tun wir ja auch.«
    »Was genau verschweigst du ihr?«
    »Dass sie sehr wahrscheinlich wegen vorsätzlichen und überlegten Mordes angeklagt werden wird. Dass sie die Waffe mitgenommen hat, als sie Fares treffen wollte, beinhaltet eine Art Planung – zumindest einen Vorsatz.«
    »Kannst du die Vorsätzlichkeit nachweisen?«
    »Glaube schon. Tatsache ist, dass Fares im Auto saß. Die Situation schreit nicht gerade nach Selbstverteidigung oder anderen mildernden Umständen. Dazu kommen der Mordversuch an Petter Bull und die Falschaussagen bei den Polizeiverhören.«
    »Und was ist mit dem Diebstahl von Killis PC ? Kommt der nicht auch noch dazu?«
    »Ich hätte es am liebsten, wenn wir den PC da rausließen.«
    »Warum?«
    Gunnarstranda zögerte.
    Rindal seufzte und spuckte sein Kaugummi aus. »Was könnten wir eventuell auf der Festplatte finden?«
    »Langweiliges Zeug, das dich sicher nicht interessiert«, sagte Gunnarstranda.
    »Spuck’s schon aus«, sagte Rindal und warf ihm einen misstrauischen Seitenblick zu.
    »Du wirst Beweise dafür finden, dass Ivar Killi und Petter Bull einen einsamen und unglücklichen Anwalt erpresst und um sein letztes Geld, seine Selbstachtung und seinen Stolz gebracht haben. Ich glaube nicht, dass du das sonderlich spannend finden wirst. Besonders dann nicht, wenn jemand das Ding nötiger braucht als wir.«
    Sie blieben stehen und sahen sich in die Augen. »Bist du wieder so weit?«,
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