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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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Als befürchte er, mitten in einen Familienstreit oder eine Versöhnungsszene zu geraten. Er blättert zerstreut in seinem Buch.
    Francesca hat den Florario in die Hand genommen, den Iachino bei der Margarita gefunden hat.
    »Das ist Flora. Der Frühling von Botticelli. Erinnerst du dich, wir haben das Bild in den Uffizien gesehen. Nur dass hier das Gesicht mit Tusche in Schwarzweiß gezeichnet ist. Eine schöne Arbeit.«
    »Was hast du gesagt?«
    »Das Exlibris stellt Flora dar.« Und während sie das wiederholt, sehe ich, wie die Erregung sie durchzuckt, dieselbe, die ich verspürt habe: »Sie brauchte den Namen nicht hinzuschreiben. Es ist Flora.«
    »Flora Borgese.« Ich nehme die Liste von Nando zur Hand. »Hatte ich es doch richtig in Erinnerung: Ihr Name ist auch auf der Liste der Kamelienbesitzer. Sie kauft sie bei Savarese aus Nervi.« Ich nehme das Telefon ab und wähle die Nummer, die Nando mir aufgeschrieben hat.
    »Savarese, Pflanzen und Blumen.« Es ist eine Frau.
    »Ich rufe in einem Ermittlungsfall an.« Dann Name und Dienstgrad. »Beliefern Sie eine gewisse Flora Borgese mit Pflanzen?«
    »Warten Sie.« Ich höre, wie sie meine Frage an jemand anderen weitergibt, dann sagt sie: »Ja, wir fahren auch zu ihr nach Hause und pflegen die Pflanzen. Sie hat ein wunderbares Treibhaus.«
    Fran hat »Wo?« auf ein Blatt Papier geschrieben. »Wo wohnt sie?«
    Wieder wird die Frage weitergeleitet und die Antwort kommt zurück: »In Foce, Via Pisacane.«
    Fran schreibt wieder etwas auf den Zettel: »Haben Sie Schlüssel?«
    »Haben Sie die Schlüssel zur Wohnung?«
    Derselbe Ablauf. »Ja. Die Signora ist häufig aus beruflichen Gründen unterwegs, und die Pflanzen müssen ja gepflegt werden.«
    Fran legt eine Hand auf den Hörer. »Sag ihnen, dass du jemanden schickst, der die Schlüssel abholt. Tu, was ich dir sage.«
    »Ich schicke jemanden, der die Schlüssel abholt.«
    »Ich weiß ja nicht recht …«
    »Es geht um eine Entführung, ein sechsjähriges Kind.«
    »In Ordnung.«
    Ich lege auf, Anselmi hat sich schon in Bewegung gesetzt. »Carlo Pisacane, Antonio«, sagt Fran. Nennt sie mich nicht Anto, weil wir nicht allein sind? »Das Gedicht: Sie waren dreihundert, sie waren jung und stark und sind tot. Ich war auf dem Feld und sammelte Ähren … Ich weiß nicht, ob es wirklich so ging. Doch das Unternehmen Pisacanes, die Landung in Sapri und die Ährensammlerin, die sie alle hat sterben sehen. In der Schule haben sie uns dieses Grauen auswendig lernen lassen.«
    Was hat die Nachbarin gesagt? Dass die Blumenfrau am Ort des Liedchens wohnt … Diese hatte das zu Dora Margarita gesagt, die es wiederum der Nachbarin erzählt hat.
    Ich nicke. Ich hoffe, dass sie Recht hat, hoffe, dass das keine Sackgasse ist.
    Eine andere Möglichkeit sehe ich im Augenblick nicht.
    Ich sehe das Foto vor mir, der Mann und die Tochter von Dora Margarita, wie sie ertrunken in einem Wasserbecken liegen.
    An ihrer Stelle hätte ich vielleicht auch den Verstand verloren.
    Doch verrückt ist sie nicht. Nur sehr, sehr verzweifelt. Wenn ich Manu und Fran und Ma verlöre … Du sagst, ich verstehe dich nicht, Dora, doch ich verstehe dich … und wie ich dich verstehe!
    Los, zur Wohnung, schnell. Der Polizist mit dem Schlüssel wird direkt dorthin fahren. Ich habe erst gar nicht versucht, Fran in der Questura zu lassen.
    Wir kommen an, ohne Lärm zu machen, die Männer halten sich bereit. Die von Savarese haben sogar einen ihrer Mitarbeiter mitgeschickt, der, der immer zur Borgese ging. »Ich kenne die Wohnung, die Terrasse, den Wintergarten und die Treibhäuser ziemlich gut.« Pause. »Sie ist oft beruflich unterwegs, und ich gehe immer zu ihr. Obwohl sie eine Putzfrau hat. Doch die wird wohl kaum wissen, dass heute nicht der Tag ist, an dem ich sonst immer komme. Ich kenne mich in der Wohnung aus, und wenn sie mich sieht, dann erschrickt sie nicht.«
    Sehr gute Idee.
    »Ich bin ein Freund von Nando. Er hat sich die Sache ziemlich zu Herzen genommen.«
    Nando: Wenn wir Manu gesund und heil wiederfinden, dann kann man ihm nicht genug danken.
    Wir stehen vor der Wohnungstür.
    »Ich klingle zuerst«, sagt der Gärtner. »Es ist üblich zu klingeln, auch wenn wir die Schlüssel haben.«
    »Wenn ich nicht einem großen Irrtum aufgesessen bin, dann ist sie eine Mörderin.«
    »Schießt sie durch Türen hindurch, wie man es im Fernsehen sieht?« Angst oder Hoffnung.
    »Nein.«
    »Dann klingle ich.«
    Er hat nicht Unrecht. Wenn niemand aufmacht,
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