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Blumen für den Führer

Titel: Blumen für den Führer
Autoren: J Seidel
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Regisseur und Intendant (1899-1963). Der Schriftsteller Klaus Mann, mit dessen Schwester Erika Gustav Gründgens während der 20er-Jahre verheiratet gewesen war, veröffentlichte 1936 den Roman Mephisto , in welchem er die opportunistische Rolle seines ehemaligen Schwagers porträtiert, der zu Beginn der Nazizeit Karriere machte und gegen Ende des Kriegs sogar auf der sogenannten Gottbegnadeten-Liste stand, das waren ca. 1.000 Künstler, die vom Kriegsdienst befreit waren und u. a. bei der Truppenbetreuung zum Einsatz kamen. Er war Kurator des »Emmy-Göring-Stifts« und trat 1948 als Hauptentlastungszeuge im Prozess gegen Emmy Göring auf. Bis zu seinem Tod war Gründgens in Berlin, Hamburg und Düsseldorf als Intendant und Regisseur tätig.
Hanussen
    Erik Jan Hanussen hieß eigentlich Hermann Steinschneider (1889- 1933) und machte sich als Trickkünstler, Hellseher und Hochstapler einen Namen. Obwohl er Jude war, sympathisierte er mit den Nazis, die ihn 1933 vermutlich ermordeten. Während des Ersten Weltkriegs bildete er für das österreichische Militär Wünschelrutengänger aus. Nach einem Gerichtsprozess 1931, bei dem Hanussen des hundertfachen Betrugs angeklagt, aber nicht verurteilt worden war, wurde er mit spektakulären Wahrsagungen berühmt. So sagte er den Reichstagsbrand voraus, was aber vermutlich auf seine guten Kontakte
zu NS-Kreisen zurückzuführen war, die sich allerdings von ihm distanzierten, als kurz darauf die Tarnung seiner jüdischen Herkunft aufflog.
Hauptsturmführer
    ist eine Rangbezeichnung der sogenannten SS (Schutzstaffel) des Naziregimes. Dies waren von Hitler bereits 1925 der NSDAP zugeordnete paramilitärische Verbände. Der Rang des Hauptsturmführers entsprach dem eines Hauptmanns in der regulären Wehrmacht.
Hindenburg
    Paul von Hindenburg (1847-1934) war deutscher Generalfeldmarschall und Reichspräsident. Er galt nach dem Ersten Weltkrieg als militärisch erfolgreiche Symbolfigur und war Mitschöpfer der sogenannten Dolchstoßlegende (vgl. Stichwort Versailler Schandvertrag). Nach einer Regierungskrise während der Weltwirtschaftskrise 1929 und auf Drängen führender Industrieller ernannte er Hitler 1933 zum Reichskanzler, löste den Reichstag auf und brachte damit eine verhängnisvolle Entwicklung ins Rollen. Nach dem von den Nazis herbeigeführten Reichstagsbrand wurden die Grundrechte außer Kraft gesetzt. Als Hitler wenig später mithilfe des »Ermächtigungsgesetzes« die Gesetzgebungskompetenz des Parlaments aufhob, erlangten die Nazis die endgültige politische Kontrolle über Deutschland.
Jungmädelbund
    Der JM war ein Teil der »Hitlerjugend« sowie des BDM und versammelte Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren. Im Roman haben Frau Misera und Graf Haardt ein starkes Interesse daran, dass die reformpädagogischen Erziehungsprinzipien von Haus Ulmengrund durch nationalsozialistische Ideen ersetzt werden. Ein erster Schritt dorthin wäre eine organisatorische Eingliederung der Mädchen in den BDM bzw. den JM.
Kindertotenlieder
    Titel einer Gedichtsammlung von Friedrich Rückert (1788-1866), die der Dichter nach dem frühen Tod zweier seiner Kinder schrieb. Fünf der über 400 Gedichte wurden zwischen 1901 und 1904 von dem spätromantischen Komponisten Gustav Mahler vertont.

Leibstandarte
    Die »SS-Leibstandarte« war ein Hitler persönlich unterstellter paramilitärischer SS-Verband, der auch als Wachpersonal für andere Regierungsmitglieder und Regierungsgebäude Dienst tat. Angehörige der Leibstandarte verübten während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Kriegsverbrechen an der Ost- und Westfront.
Machtergreifung
    Seit 1933 eine gebräuchliche Bezeichnung der Nazis für die Übertragung der Regierungsgewalt auf die Nationalsozialisten unter Hitler als Reichskanzler sowie für die nachfolgende Umwandlung der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik in eine Diktatur (vgl. Stichwort Hindenburg). Der Begriff »Machtergreifung« ist insofern irreführend, als bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 die NSDAP zusammen mit der Deutschnationalen Volkspartei die absolute Mehrheit der Wählerstimmen erzielte.
Mata Hari
    Sie hieß eigentlich Margaretha Geertruida Zelle (1876-1917) und war eine »Erotiktänzerin« und Spionin für den deutschen Geheimdienst im Ersten Weltkrieg. Der amerikanische Kinofilm Mata Hari entstand 1931 und machte die Schauspielerin Greta Garbo zu einem internationalen Star. In Deutschland war der Film erst 1952 zu sehen.
Agnes Miegel
    Die
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