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Bloody Mary.

Bloody Mary.

Titel: Bloody Mary.
Autoren: Tom Sharpe
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verliebt, jedenfalls glaubte er das. Denn mein lieber armer Cousin ist unfähig, zu lieben oder Leidenschaft zu empfinden. Für ihn sind alle Frauen physische Varianten von Wörtern. Einen schlimmeren Irrtum gibt es gar nicht. Ich bezweifle, daß er jemals etwas anderes als eine Bibliothek heiraten wird. Immerhin haben Sie ihn vom Tod durch den Strang abgebracht. Dafür wird Ihnen seine Mutter unendlich dankbar sein. Sie hatte große Probleme mit seinem Vater, der ständig seine Weltanschauung änderte. Purefoys Weltanschauung ändert sich nie. Er klammert sich an unverbrüchliche Unrichtigkeiten.«
    Im Porterhouse Park saßen Skullion und der Praelector gemeinsam auf der Veranda, blickten in Richtung Meer über das Watt und schwiegen. Es war Hochsommer, und eine Handvoll Urlauber wanderte den Küstenweg entlang, weil sie der Langeweile entkommen wollten, die aufkommen kann, wenn man nichts zu tun hat. Die beiden alten Männer wußten es besser. Für sie gab es kein Entkommen mehr. Sie hatten das Glück gehabt, daß sie etwas zu tun gehabt hatten, und jeder hatte auf seine Art etwas erreicht. Jetzt bezogen sie Kraft aus der Illusion. Auf dem Meer fuhren keine Fischerboote, und es gab kaum noch Fische zu fangen. Nur die kleinen Dinghis und Jachten ließen sich zum Vergnügen ziellos vom Wind hin und her treiben.
    Im Rektorenhaus erklärte der neue Rektor Arthur, in welchem Verhältnis man die Bestandteile mischen mußte, um eine richtig gute Hundeschnauze zu erhalten. Leicht war es nicht. Arthur wollte partout nicht begreifen, wie ein aus sieben Unzen Gin und dreizehn Unzen Bier bestehendes Gebräu drei Drittel ergeben konnte. Zu Smutje sagte er: »Man könnte meinen, er hätte nie eine ordentliche Bildung genossen. So was von daneben.«
    »Bin keinem Don begegnet, der das nicht wäre«, entgegnete der Koch. »Liegt nicht in ihrer Natur.« In seinem Steingarten hatte der Dekan beschlossen, die neben dem Teich wuchernde Gunnera zu entfernen. Sie war fleischig, gewöhnlich und völlig fehl am Platz. Wie so vieles andere, was ihm mittlerweile zutiefst verhaßt war, stammte sie aus der Neuen Welt. Er würde sie durch etwas ersetzen, das klein, einfach, elegant und winterhart war. Außerdem dachte er an den nächsten Rektor. Der Hundeschnauzenmann machte es nicht lange. Der soff sich zu Tode. Es war des Dekans einziger Trost. Von dem bevorstehenden Schicksal der Gunnera und des verabscheuungswürdigen Pimpole wandten sich seine Überlegungen den Japanern zu. Es stimmte, was dieser abscheuliche Lapschott gesagt hatte. Die Japaner waren ein Inselvolk, so, wie die Briten es einmal gewesen waren: ein schwer arbeitendes und gnadenlos tüchtiges Volk. Sie waren einfallsreich, und ihr technisches Knowhow war unerreicht, sie hatten aus ihren Fehlern gelernt und gaben nie auf. Sie waren unglaublich reich und hielten große Stücke auf Autorität, außerdem begriffen sie, wie wichtig Rituale und Zeremonien waren, wenn man die Annehmlichkeiten des Lebens erhalten wollte. Vor allem hielten sie Tugenden wie Höflichkeit und Mut hoch. Und sie waren pflichtbewußt bis in den Tod. Zum erstenmal im Leben sah der Dekan dem Unvorstellbaren ohne mit der Wimper zu zucken und unverzagt ins Angesicht. Er würde auf die Ernennung eines japanischen Rektors von Porterhouse dringen. Und dann für ihn arbeiten. Es würde ihm eine Ehre sein.

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    E    N    D    E

epub-Version erstellt im Januar 2013 von einem Schalke-Fan. Glück auf!
Grüße an SPIEGELBEST und die Hörspiel-Scene!

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