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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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ankam. Nach den ersten Schüssen hatte er garantiert nicht mehr gewartet. Solange Victor noch mit einem anderen Gegner beschäftigt war, war dies die beste Gelegenheit, um ihn zu überrumpeln.
    Die nächste Salve ertönte. Eine der Kugeln durchschlug die beiden Aluminiumwände, die die Ecke bildeten, und flog nur wenige Zentimeter an Victors Schulter vorbei. Er hatte keine Zeit mehr, noch länger zu warten.
    Er nahm die Pistole in die linke Hand, hielt den Rücken weiterhin fest an die Wand gedrückt, legte den linken Arm quer über seine Brust an seiner Schulter vorbei und schob die Mündung der Waffe um die Ecke herum.
    Er schoss in schneller Folge und änderte die Stellung seiner Hand nach jedem Schuss, sodass er eine breite Streuung über die ganze Breite des Flurs erreichte.
    Nach dem siebten Schuss glaubte er, einen Schrei zu hören. Er wirbelte auf dem rechten Fuß herum, kam mit einer Hundertachtzig-Grad-Drehung aus der Deckung und streckte den linken Arm, um sein Ziel ins Visier zu nehmen.
    An der Wand war eine rote Schmierspur zu sehen, die sich bereits orange verfärbte, weil das Wasser aus den Sprinklerdüsen das Blut verdünnte und abwusch.
    Der Tschetschene lag auf der Seite, die rechte Hand auf den Unterleib gedrückt, die andere nach der Waffe ausgestreckt, die ihm aus der Hand gefallen war. Die rechte Schulter seiner Sanitäteruniform war ebenfalls zerfetzt. Dort hatte ihn eine zweite Kugel getroffen. Das Blut war an die Wand gespritzt. Deshalb hatte er seine Waffe fallen lassen, aber erst der Schuss in den Bauch hatte ihn zu Boden geworfen. Die Finger seiner ausgestreckten linken Hand bekamen den Kolben der AK zu fassen, und er zog sie näher heran.
    Victor schoss ihm zwischen die Augen.
    Dietrich ging den Flur entlang, näherte sich der Stelle, wo die Schüsse gefallen waren. Der letzte vor dreißig Sekunden. Hoffentlich kam er nicht zu spät. Kooi musste seinen Plan erraten haben, oder aber – noch wahrscheinlicher – er hatte fliehen wollen, der alte Feigling. Dietrich behielt die Kalaschnikow im Anschlag, den Blick über den Lauf hinweg nach vorn gerichtet. Die Waffe zeigte immer in die Richtung, in die er blickte. Er atmete ruhig und gleichmäßig, versuchte, sein jagendes Herz in den Griff zu bekommen. Er machte einen Schritt über den Leichnam hinweg, der in der Tür zum Planungszimmer lag. Seine Stiefel ließen das Wasser aufspritzen. Die Sprinkleranlage hatte die Berieselung eingestellt, und der Alarm war verstummt.
    Er ging mit schnellen Schritten weiter. Er wollte Kooi nicht entwischen lassen, aber natürlich wollte er auch nicht in eine Falle laufen. Doch seine Vorsicht war überflüssig. Kooi war nicht mehr in der Mühle. Die Brandschutztüren standen weit offen, und davor lag der Tschetschene, den Dietrich losgeschickt hatte, um Kooi einzukreisen. Der hintere Teil seines Schädels war nicht mehr existent, Knochenstückchen und Gehirnfetzen hatten sich auf dem Boden verteilt. Das Wasser rund um den Leichnam hatte sich rötlich gefärbt.
    Es gab zwar kein Anzeichen dafür, dass Kooi getroffen worden war, aber er musste durch die Brandschutztür geflüchtet sein. Wahrscheinlich wollte er zu den Autos, da war Dietrich sich sicher. Er drehte sich um und lief den Weg zurück, den er gekommen war. Das ging schneller, als außen um das Gebäude herum zu laufen, wie es sein Gegner gerade machte. Mit ein klein wenig Glück war Dietrich sogar vor Kooi bei den Fahrzeugen, oder aber er erwischte ihn, wenn er sich mit seiner Brut gerade aus dem Staub machen wollte. Dann würde er sie allesamt mit einem Kugelhagel aus seiner automatischen Waffe niedermähen. Einfach himmlisch.
    Er betrat die Haupthalle der Mühle.
    Das Licht ging aus.
    Dietrich geriet keineswegs in Panik. Er lächelte. Kooi war also nicht um die Mühle herum gerannt, um zu den Autos zu gelangen. Vielmehr hatte er die Mühle durch den Seiteneingang wieder betreten und das Licht ausgeknipst. Er spielte mit faulen Tricks. Dietrich empfand durchaus Respekt für ein solches Vorgehen, aber es spielte keine Rolle. Er hatte schon öfter in der Dunkelheit gejagt und getötet. Mit einer Situation wie dieser wurde er ohne Weiteres fertig. Er trat ein Stück zur Seite, um nicht genau in der Türöffnung zu stehen, und spähte in die Dunkelheit. Die Oberlichter im Hallendach ließen ein wenig Umgebungslicht hereinfallen. Metallisches Glitzern überall dort, wo das Licht auf eine der mächtigen Maschinen traf: Pressen, Förderbänder, Röhren,
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