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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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zusammen mit seinem tschetschenischen Leibwächter heraus. Er hielt sich die Hand vors Gesicht, um sich vor der Hitze des brennenden Krankenwagens zu schützen. »Was ist mit seiner Frau und seinem Kind?«
    »Weiß ich nicht. Sie müssen mit ihm da drin sein.« Dietrich riskierte einen Blick zurück und ließ die Tür, durch die Kooi verschwunden war, kurz aus den Augen. »Aber wenn ich da reingehen soll, dann will ich mehr Geld.«
    »Wenn Sie sie alle töten, Mr. Dietrich«, sagte Leeson, »dann verdreifache ich Ihr Honorar.«

Kapitel 64
    Victor zog sich ein Stück vom Eingang der neuen Mühle zurück. Die Tür hatte etliche dicke Einschusslöcher abbekommen. Er hatte die Pistole im Anschlag und zielte auf die Tür, wartete darauf, dass Dietrich hereingestürmt kam. Aber der hatte den Köder nicht geschluckt. Victor zog sich noch ein Stückchen weiter zurück. Dietrich musste sich für einen anderen Weg entschieden haben. Womöglich hatte er sogar einen der Tschetschenen geschickt. Gar nicht so schlecht, das musste Victor zugeben.
    Mit vorgehaltener Pistole betrat er den Flur, der zum Planungszimmer führte. An der Decke des Flurs hing alle drei Meter eine Sprinklerdüse, und Victor hetzte durch einen unaufhörlichen Eiswasserregen, der ihn bis auf die Haut durchnässte und ihm die Haare an der Stirn kleben ließ. Bisher hatte er außer den großen Rolltoren an der Vorderfront des Gebäudes keinen weiteren Eingang gesehen, aber er wusste, dass es weiter hinten noch einen geben musste, und sei es nur ein Notausgang.
    Er hastete am Planungszimmer vorbei und gelangte hinter der nächsten Ecke in einen weiteren, nackten Flur. Er platschte durch Pfützen und wischte sich immer wieder das Wasser aus dem Gesicht, sobald er nichts mehr sehen konnte. Das Plätschern der Sprinklerdüsen und das Kreischen des Feueralarms überdeckten jedes andere Geräusch. Da tauchte vor ihm ein Hinweisschild auf den Notausgang auf. Er bog noch einmal nach rechts ab, und da, am Ende des zehn Meter langen Flurs, war eine Doppeltür. Sie war von außen aufgebrochen worden. Der Feueralarm hatte den Lärm übertönt.
    Vor der Doppeltür kniete ein Mann. Durch den Löschwasserregen war er nur schemenhaft und sein Gesicht gar nicht zu erkennen, aber trotzdem registrierte Victor ohne Probleme sowohl die Sanitäteruniform als auch die Waffe, die er im Anschlag hielt. Das war einer der Tschetschenen, und er zielte mit einer AK -47 genau in Victors Richtung.
    Victor hechtete zur Seite, noch bevor der Tschetschene den Abzug ganz durchziehen konnte. Mündungsfeuer prasselte durch den Wasservorhang. Er hörte den Überschallknall der Kugeln, die hinter ihm Stücke aus Wand und Fußboden rissen. Der Feueralarm wurde kurz vom Rattern des Feuerstoßes übertönt.
    Er prallte im Nachbarflur auf den Fußboden, rappelte sich blitzschnell auf und drückte sich mit dem Rücken an die Wand, die rechte Schulter keine drei Zentimeter von der Ecke entfernt, hinter der der Korridor mit dem Tschetschenen abzweigte.
    Die Schüsse hörten auf. Victor schätzte, dass der Tschetschene ein Drittel seines dreißig Patronen fassenden Magazins geleert hatte. Eine Salve, aus der die Panik eines verblüfften und schlecht ausgebildeten Mannes sprach.
    Jetzt feuerte er noch einmal, in dem Versuch, Victor zu überraschen, sobald er sich hinter der Ecke hervorwagte. Diese Salve war kürzer und kontrollierter. Drei, vielleicht vier Patronen. Ganz sicher konnte er sich nicht sein. Die durchschlagsstarke 7,72-Millimeter-Munition riss daumengroße Löcher in die mit einer billigen Tapete überzogenen Trennwände aus einfachem, ionisiertem Aluminium. Die Ecke, hinter der er sich versteckte, war nicht mehr als ein Sichtschutz.
    Der Tschetschene hatte noch ein halbes Magazin zur Verfügung, dann musste er nachladen. Wie viele Patronen genau wusste Victor nicht, aber vermutlich reichte der Vorrat noch für drei oder vier Salven. Wenn Victor schon nach der dritten Salve einen Vorstoß wagte, dann musste er womöglich versuchen, bei schlechter Sicht auf zehn Meter Entfernung einen Kopftreffer zu landen, während sein Gegner immer noch genügend Schuss zur Verfügung hatte, um ihn damit in Fetzen zu reißen. Andererseits, wenn er vier Salven abwartete, hatte sein Gegner womöglich schon nachgeladen und wieder dreißig frische Patronen im Magazin.
    Ein Rückzug war ausgeschlossen. Sollte Dietrich nicht bereits jetzt die Halle betreten haben, dann spätestens zu dem Zeitpunkt, wenn Victor dort
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