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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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liegt bestimmt noch ein langer Weg vor ihnen. Aber wir haben ein paar hervorragende Leute. Wir bemühen uns sehr um sie, das kann ich Ihnen versprechen. Es war eine gute Idee, sie im Konsulat abzusetzen. Das hat viele Dinge vereinfacht.«
    »Was wissen die Italiener?«
    »Alles.«
    Victor blickte sie an.
    »Nicht über Sie, natürlich. Aber da Sie in dieser Olivenmühle sieben Leichen hinterlassen haben, haben wir gar nicht erst versucht, uns da irgendwie rauszureden.«
    »Aber nur sechs gehen auf mein Konto.«
    Muir grinste. »Ist ja auch egal. Sechs oder sieben, das macht sowieso praktisch keinen Unterschied. Die Italiener wissen über die Sache mit der Botschaft Bescheid und sind, zumindest inoffiziell, ziemlich froh darüber, dass sie es nicht mit einer großangelegten Terroraktion mitten in ihrer Hauptstadt zu tun bekommen haben. Nicht verwunderlich, wenn man mal kurz darüber nachdenkt.«
    »Und die Russen?«
    »Genau das Gleiche. Die sind sogar noch glücklicher als die Italiener. Vier verletzte Sicherheitsbeamte sind sehr viel leichter zu verdauen als eine Vielzahl zerfetzter Gäste und Mitarbeiter, unter ihnen der Botschafter und der Leiter des SVR . Sie haben Sie mit ihren Überwachungskameras aufgenommen, wissen aber nicht, wer Sie sind. Man hat ihnen gesagt, dass Sie zu uns gehören. Als inoffizieller, verdeckter Ermittler. Was, wie ich finde, sogar ziemlich dicht an der Wahrheit ist. Prudnikov möchte sich gerne persönlich bei Ihnen bedanken.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Dass Sie ein sehr zurückgezogener Mensch sind. Er hat das mit einem Lächeln akzeptiert und lässt Ihnen seine tiefe Anerkennung aussprechen.«
    »Ist hiermit angekommen.«
    »Lucille hat sich nach Ihnen erkundigt.«
    »Weiß sie Bescheid?«
    »Dass Sie im Auftrag der CIA ihren Mann umgebracht haben?«
    »Ja.«
    Muir schüttelte den Kopf. »Im Augenblick weiß sie noch nicht einmal, dass er tot ist. Die beiden hatten keinerlei Kontakt mehr. Kooi hat ihr regelmäßig Geld überwiesen, aber sie hat ihn seit Ewigkeiten nicht zu Gesicht bekommen. Und ich glaube kaum, dass es gut wäre, wenn sie erfahren würde, wer Kooi wirklich war. Es ist sicherlich besser, wenn sie weiterhin glaubt, dass das Ganze nur ein einziges, schreckliches Missverständnis war und dass Kooi einem Straßenräuber zum Opfer gefallen ist und nicht ermordet wurde, weil er ein widerlicher Auftragskiller war.« Sie unterbrach sich kurz. »Nichts für ungut.«
    »Kein Problem.«
    »Hören Sie«, sagte Muir. »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen.«
    »Wie gesagt, ich nehme es Ihnen wirklich nicht übel.«
    »Doch nicht das. Es tut mir leid, dass ich Ihnen das alles aufgehalst habe. Ich hätte Sie niemals auf Leeson gehetzt, wenn ich gewusst hätte, was ich Ihnen damit antue.«
    »Hätten Sie wohl.«
    »Na gut«, gab Muir zu. »Aber ich würde es nie wieder tun.«
    »Ich weiß.«
    »Ich bin froh, dass Sie heil da herausgekommen sind.«
    »Ich auch.« Er setzte sich aus reiner Gewohnheit in Bewegung. Er blieb einfach nicht gerne länger auf ein und demselben Fleck stehen. Muir ging neben ihm her. »Haben Sie hinsichtlich des Klienten schon Fortschritte gemacht?«
    »Es gibt keinen Klienten. Oder besser ausgedrückt: Der Makler und der Klient sind ein und dieselbe Person. Robert Leeson alias Ruslan Lisitsyn. Ein früherer Angehöriger des SVR , Sohn aus privilegiertem Haus, aufgewachsen in Großbritannien und den USA , mit allen Aussichten, eines Tages Direktor zu werden. Aber dann, vor einigen Jahren, ist er in Ungnade gefallen. Er hat eine Operation in Odessa geleitet, mit dem Ziel, den Kopf der georgischen Mafia zu ermorden. Das ist gründlich in die Hose gegangen, und seither waren die Georgier hinter ihm her. Das hat uns zumindest der Kerl erzählt, den Sie in den Kofferraum gesperrt haben. Außerdem behauptet er, dass Leeson von seinen eigenen Leuten in die Falle gelockt worden sei.« Sie unterbrach sich kurz. »Ich habe folgende Theorie: Nehmen wir mal an, Lisitsyn hat sich Prudnikov irgendwie zum Feind gemacht. Vielleicht hat er ja etwas herausgefunden, was er nicht erfahren sollte, aber ist ja auch egal. Jedenfalls war er zu schlau, um in die Falle zu tappen, die seine Kollegen ihm gestellt haben. Er taucht also ab, reist nur noch per Boot oder mit dem Auto, um von seinen Jägern in der georgischen Mafia und im SVR nicht entdeckt zu werden. Er nutzt sein Privatvermögen und seine Kontakte in der Geheimdienst-Szene, um sich als Makler neu zu erfinden, und
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