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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger
Autoren: Alfred Bekker
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Sinn, durchzuckte es ihn. Diese magische Fesselung ist zu stark.
    Von wem mochte sie kontrolliert werden?
    Gabriel?
    Das war anzunehmen.
    Die Minuten dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten.
    Es gab keine Hilfe, auf die Chase hoffen konnte. Wenn der Plan des gefallenen Engels in der weißen Marine-Uniform Wirklichkeit wurde, dann war dies seine buchstäblich letzte Stunde. Die Komori näherten sich wieder. Gier leuchtete in ihren Augen. Sie können es nicht ertragen, mich hier liegen zu sehen und nicht mental entleeren zu dürfen!, ging es Chase durch den Kopf.
    "Zurück!", donnerte Gabriel.
    Er hob die Hände. Sie begannen zu leuchten wie geschmolzenes Eisen. Chase stellte fest, dass die Leuchtringe, die in fesselten, zu pulsieren begannen. Ihre Helligkeit hatte etwas nachgelassen. Offenbar musste Gabriel sich seine Kraft einteilen. Dann begann der erste von ihnen seinen Angriff.
    Es war Joe Carlito. Er machte einen Satz nach vorn, auf Chase zu. Ptygia wollte eingreifen, aber Carlito verpasste ihr mit einem plötzlich in die Länge wachsenden Tentakel einen Peitschenschlag, der sie zurückweichen ließ. Und ehe Gabriel oder Ptygia noch etwas tun konnten, hatte Carlito Chase erreicht. Eines der Tentakel war bereits zu Chase' Kopf vor gewachsen. Nur noch Augenblicke und Joe Carlito würde versuchen, die sich immer wieder teilenden Tentakelenden in seinen Schädel zu bohren. Gabriel rief mit heiserer Stimme eine Beschwörung nach der anderen in die Nacht.
    Aber nun griffen auch die anderen an. Sie wollten es ganz offenbar nicht zulassen, dass einer der ihren sich die Beute allein unter den Nagel riss. Wie Bluthunde waren sie.
    Ein anderer Komori packte Joe Carlito von hinten, riss ihn weg. Chase schrie auf, als die festgesaugten Tentakelspitzen von seinen Schläfen gerissen wurden. Die Komori begannen untereinander zu kämpfen, während Chase bemerkte, dass die Leuchtringe um seine Hand-und Fußgelenke nur noch schwach glommen.
    Gabriels Gesicht zeigte Verzweiflung.
    Schweiß stand ihm auf der Stirn, während er den Komori seine Beschwörungen entgegenschleuderte. Aber offenbar hatte er die geistige Kontrolle über sie jetzt vollkommen verloren. Einzelne konnte er in Schach halten, aber unmöglich alle auf einmal.
    Und offenbar hatten die ersten unter ihnen inzwischen entdeckt, dass auch ein ehemaliger Engel ein erhebliches Maß an Lebensenergie besaß. So versuchten sie auch Gabriel anzugreifen. Er wich ihnen aus, hielt sie mit einer Beschwörung auf Distanz.
    Ptygia griff ein, zermalmte einen von ihnen unter ihren Füßen. Blut und grüne Flüssigkeit spritzten in einer Fontäne auf.
    Chase startete unterdessen einen neuen Versuch, sich von den Fesseln zu befreien.
    Vergiss alle Schmerzen!, versuchte er sich einzureden. Ein einziger Moment nur und...
    Er schaffte es. Offenbar hatte Gabriel nicht mehr genug Kraft, um auch diese Fesseln zu kontrollieren. Der Schmerz, der Chase durchzuckte war höllisch, aber er war frei. Er rollte auf dem Boden herum, während er im nächsten Moment bereits den Tentakel eines Komori um den Hals spürte. Der Komori riss ihn herum. Er hatte das Gesicht von Fed Lazarre, aber sein Körper wies kaum noch Ähnlichkeiten mit dem eines Menschen aus. Überall wucherten Tentakel aus seiner Kleidung heraus, die nur noch in Fetzen von einem nichtmenschlichen Körper hing.
    Chase trat um sich, wehrte sich.
    Dabei in das Gesicht eines Freundes zu schlagen, war nicht leicht. Es irritierte ihn für einen Augenblick.
    Dann spürte er plötzlich, wie sich der eiserne Griff um seinen Hals lockerte. Der Komori, der Fred Lazarres Gestalt angenommen hatte, wirkte auf einmal seltsam blass. Wie eine schwache Dia-Projktion. Er erstarrte mitten in der Bewegung. Chase schlug nach ihm, aber seine Schläge gingen durch ihn hindurch.
    Gabriel stand mit ausgebreiteten Armen da, murmelte immer wieder eine Folge dunkel klingender Silben, die aus einer uralten Sprache zu kommen schienen, deren Bedeutungsgehalt seit Äonen vergessen war. Wie einen Singsang wiederholte er diese Beschwörung, sank auf die Knie dabei, umringt von mehreren Komori, die ebenfalls verblassten. Ptygia ließ ihre gewaltigen, prankenartigen Arme kreisen. Aber auch ihre furchtbaren Schläge, mit denen sie die Wesen aus dem Limbus bislang einigermaßen auf Distanz hatte halten können, gingen jetzt ins Leere. Sie durchdrangen die Körper der Komori wie Nebel. Gabriel schickt sie zurück in den Limbus!, ging es Chase durch den Kopf. Er atmete tief durch,
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