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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger
Autoren: Alfred Bekker
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Er sah, dass er auf einem Friedhof war. Überall Grabsteine, manche umgestoßen, andere bereits wieder an ihrem Ort. Die Aufräumarbeiten waren noch nicht abgeschlossen. Chase war sofort klar, dass es sich um den Trinity Cemetery handelte. Zwei in Stein gemeißelte Namen fielen ihm auf.
    ROBERT MALLOY.
    MADELEINE MALLOY.
    "Ich habe dich extra so hingelegt, dass du die Gräber der beiden gut sehen kannst, Chase Blood!", ertönte eine Stimme, die Chase inzwischen nur zu vertraut war.
    Es war der Mann in Weiß.
    Er trat an den am Boden Liegenden heran, sah auf ihn herab.
    "Wer bist du?", fragte Chase. "Wer bist du wirklich?"
    "Mein Name ist Gabriel."
    "Ein Dämon?"
    "Ein ehemaliger Diener Gottes. Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig. Jedenfalls nicht für dich. Nicht einmal für deinen Herrn und Meister, den Fürst von Radvanyi, der sicherlich einiges über mich in den alten Büchern seiner Bibliothek finden würde..." Er lachte. "Auch seine Tage sind gezählt."
    Gabriel umgab jetzt eine leuchtende Aura. Auf dem Rücken war eine Lichterscheinung, die entfernt an Flügel erinnerte. Ein Engel, dachte Chase. Hat mir gerade noch gefehlt! Ein Engel des Todes...
    Am Handgelenk trug er eine Rolex.
    Gabriel warf einen Blick darauf.
    "Noch genau eine Stunde bis zum Aufgang der Sonne. Die wird dich grillen wie ein Steak. Durch die magische Aura dieses Rituals wird der Vorgang etwas langsamer vor sich gehen, als es normalerweise der Fall wäre, Chase!" Gabriel verzog das Engelsgesicht zu einer zynischen Maske.
    "Sorry, aber das lässt sich nicht vermeiden..."
    "Danke für das Mitgefühl!"
    "Eine alte sentimentale Angewohnheit aus der Zeit, als ich noch im Auftrag eines anderen unterwegs war!"
    "Verstehe!"
    Chase nahm aus den Augenwinkeln heraus Bewegungen war. Er wandte den Kopf.
    Eine Gruppe von mindestens einem Dutzend Personen stand dort. Joe Carlito und Fred Lazarre waren auch darunter.
    Die Komori!, schloss Chase.
    Ihre Gesichter waren leer und ausdruckslos.
    "Ich habe sie hergerufen", erklärte Gabriel.
    "Sie nehmen an diesem Ritual teil?"
    "In gewisser Weise."
    "Du hast Schwierigkeiten, sie mit schwarzmagischen Mitteln zu kontrollieren!", schloss Chase.
    "Das hat jetzt bald ein Ende!", lächelte Gabriel. Chase bemerkte außerdem die aufgespießten Ratten, die in einem Sechseck angeordnet waren. Im Zentrum dieses Sechsecks war er selbst. Auf der anderen Seite ertönte jetzt das Geräusch schlagender Schwingen. Chase entdeckte ein groteskes Monstrum. Eine über zwei Meter fünfzig große Riesin, die mit ihren Schwingen schlug. Es war unmöglich, dass diese Kreatur damit tatsächlich zu fliegen vermochte. Dazu wirkte sie einfach zu schwerfällig.
    "Ptygia! Mach nicht so viel Wind!", wies Gabriel sie zurecht. Er grinste hässlich. "Ich hätte gerne mal gesehen, wie du gegen einen Vampir kämpft, Ptygia!"
    "Jederzeit!", entfuhr es der Dämonin.
    "Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, meine teuerste dämonische Partnerin! Schließlich habe ich für unseren Gefangenen ein anderes Schicksal vorherbestimmt. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Fürst von Radvanyi vielleicht ein adäquater Gegner für dich wäre!" Ptygia stieß ein dumpfes Knurren aus.
    Gabriel merkte, dass er sie jetzt keinesfalls mit ironischen Bemerkungen weiter reizen durfte. Bemerkungen, die sie teilweise nicht verstand und die sie daher leicht rasend machen konnten. Und dann war wurde sie ungenießbar. Gabriel kannte das aus leidvoller Erfahrung. Also schwieg er. Der Mann in Weiß blickte auf seine Rolex.
    "Genau 66 Minuten vor Sonnenaufgang!", meinte er. "66 - die Zahl Satans!"
    Dumpfe Knurrlaute kamen von den Komori. Sie näherten sich. Ihr Blick war auf Chase gerichtet.
    Ein unruhiger Gesichtsausdruck trat in Gabriels Züge. Er war offenbar beunruhigt.
    "Zurück!", rief er.
    Und Ptygia ließ ein Fauchen hören, dass sie zusammenzucken ließ. Aber die Gedanken der Komori waren auf etwas ganz anderes gerichtet. Auf mich!, durchzuckte es Chase.
    Die Gier nach Lebensenergie wurde übermächtig in ihnen. Chase fragte sich, ob sie sich lang genug zurückzuhalten vermochten, bis die ersten Strahlen der Sonne über die Ummauerung des Trinity Cemeterys krochen und Chase verbrannten. Langsam, wie Gabriel angekündigt hatte. Chase riss an seinen Fesseln. Er kniff die Zähne zusammen, als der mörderische Schmerz von den Handgelenken aus seinen gesamten Körper erfasste. Schließlich sank er ermattet zurück auf den feuchten Moderboden. Es hat keinen
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