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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Genau das, was man auf dem College eben so macht.
    »Du glaubst wirklich, dass du mit allem davonkommst, stimmt’s?«, sagte sie.
    »Meine Antwort lautet ja. Ich mache eigentlich immer das, was ich will, Marianne.«
    Plötzlich zückte er ein Skalpell, hielt ihr die blitzende, rasiermesserscharfe Klinge dicht vor die Kehle, und von einem Augenblick auf den anderen war alles anders. »Und du hast Recht, wir haben kein Date. Also, ich will kein Wort hören, Marianne, sonst war es dein letztes auf dieser Welt, das schwöre ich.«

6
    »An diesem Skalpell klebt schon Blut«, sagte der Schlachter mit einem heiseren Flüstern, das dazu gedacht war, ihr wahnsinnige Angst einzujagen. »Kannst du es sehen?«
    Dann berührte er seine Jeans im Schritt. »Diese Klinge hier wird dir nicht ganz so wehtun.« Er fuchtelte ihr mit dem Skalpell vor den Augen herum. »Aber diese hier umso mehr. Entstellt dein hübsches Gesicht für den Rest deines Lebens. Das ist kein Scherz, College-Mädchen.«
    Er zog den Reißverschluss seiner Jeans auf und legte Marianne Riley das Skalpell an die Kehle, ohne sie zu verletzen. Er hob ihren Rock hoch und zerrte ihr blaues Höschen beiseite.
    Dann sagte er: »Ich will dir nicht wehtun. Das spürst du doch, oder?«
    Sie brachte kaum ein Wort heraus. »Ich weiß nicht.«
    »Ich gebe dir mein Wort, Marianne.«
    Dann schob er sich in das College-Mädchen, langsam, um ihr nicht durch einen plötzlichen Stoß wehzutun. Er wusste, dass er eigentlich so schnell wie möglich machen musste, aber er wollte ihr strammes Inneres nicht verlassen. Zur Hölle, ich werde Marianne, Marianne nie mehr wiedersehen.
    Zumindest war sie schlau genug, nicht zu schreien oder sich mit den Knien oder Fingernägeln zu wehren. Als er fertig war, zeigte er ihr ein paar Fotos, die er immer bei sich trug. Nur um ihr klarzumachen, in welcher Situation sie sich befand. Hundertprozentig klar.
    »Ich habe diese Aufnahmen persönlich gemacht. Schau sie dir genau an , Marianne. Du darfst mit niemandem über den
heutigen Abend sprechen. Mit absolut niemandem, ganz besonders nicht mit der Polizei. Hast du verstanden?«
    Sie nickte, ohne ihn anzuschauen.
    »Du musst es aussprechen, meine Kleine. Und du musst mich dabei anschauen, so schmerzhaft es auch sein mag.«
    »Verstanden«, sagte sie. »Ich spreche mit niemandem darüber, niemals.«
    »Schau mich an.«
    Ihr Blick begegnete seinem, und die Verwandlung war verblüffend. Er sah Angst und Hass, und das gefiel ihm. Der Grund dafür war eine lange Geschichte, die Geschichte einer Kindheit in Brooklyn, eine Vater-Sohn-Geschichte, die er lieber für sich behalten wollte.
    »Braves Mädchen. Es klingt seltsam, aber ich mag dich. Was ich sagen will, ich spüre eine gewisse Zuneigung zu dir. Auf Wiedersehen, Marianne, Marianne.«
    Bevor er die Toilette verließ, durchsuchte er ihre Handtasche und nahm ihre Brieftasche heraus. »Als Versicherung«, sagte er. »Sprich mit niemandem darüber.«
    Dann machte der Schlachter die Tür auf und verschwand. Marianne Riley ließ sich am ganzen Körper zitternd auf den Fußboden in der Toilette sinken. Sie würde das, was soeben geschehen war, niemals vergessen, vor allem nicht diese grässlichen Fotos.

7
    »Wer ist denn da so früh am Morgen schon wach? Ach, du meine Güte, nun sieh dir das mal an. Ist das etwa Damon Cross? Und entdecke ich da auch noch Janelle Cross?«
    Wie jeden Werktag war Nana Mama pünktlich um halb sieben zur Stelle, um sich um die Kinder zu kümmern. Als sie zur Küchentür hereinstürmte, fütterte ich gerade Damon mit Haferbrei, während Maria Jannie ein Bäuerchen entlockte. Jannie weinte schon wieder. Armes, kleines, krankes Mädchen.
    »Genau die gleichen Kinder, die mitten in der Nacht schon wach waren«, erzählte ich meiner Großmutter, während ich einen randvollen Löffel Brei in die ungefähre Richtung von Damons zuckendem Mündchen dirigierte.
    »Damon kann das schon selbst«, sagte Nana schnaufend und stellte ihre Tasche auf der Küchentheke ab.
    Es sah ganz danach aus, als hätte sie warme Brötchen und - war das denn möglich? − selbst gemachte Pfirsichmarmelade mitgebracht. Und außerdem das übliche Büchersortiment für den Tag: Blueberries for Sal, The Gift of the Magi, Goodnight Moon .
    Ich sagte zu Damon: »Nana meint, du könntest schon selber essen, Kumpel. Verheimlichst du mir vielleicht etwas?«
    »Damon, nimm den Löffel«, sagte sie.
    Natürlich gehorchte er. Niemand stellt sich gegen Nana
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