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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nördlich von Raleigh. Ich nahm den neuen R 350, das Familienauto, das Cross over-Fahrzeug. Ich wollte Kayla Coles besuchen, wollte mit ihr reden, ihr in die Augen sehen, wenn sie mit mir sprach.
    Kayla ging es blendend, geistig und körperlich, sie sagte, das Leben hier unten würde ihr sogar noch besser gefallen, als sie erwartet hatte. Sie erzählte mir, dass sie in Raleigh wohnt. »Hier in North Carolina gibt es jede Menge Leute, die Hilfe benötigen, Alex«, sagte sie. »Und die Lebensqualität hier ist, zumindest aus meiner Sicht, höher als in Washington. Bleib eine Weile hier, und probier es selber aus.«
    »War das eine Einladung von Kayla?«, fragt mich Adele nach einer schweigsamen Pause.
    »Schon möglich. Eine Einladung, von der sie gewusst hat, dass ich sie nicht annehmen würde.«
    »Weil?«
    »Weil? Weil … ich Alex Cross bin«, erwidere ich.
    »Daran wird sich auch nichts ändern, nicht wahr? Ich frage ja nur. Nicht als Therapeutin, Alex, sondern als Ihre Freundin.«
    »Ich weiß es nicht. Ich möchte schon das eine oder andere an meinem Leben ändern. Darum bin ich ja hier bei Ihnen. Und natürlich, weil es mir irgendwie Spaß macht, mit Ihnen dummes Zeug zu labern. Also gut, die Antwort lautet: Nein, ich werde mich nicht sehr ändern.«
    »Weil Sie Alex Cross sind?«
    »Ja.«

    »Gut«, sagt Adele. »Das ist ein Anfang. Und, Alex …«
    »Ja?«
    »Mir macht es auch Spaß, mit Ihnen dummes Zeug zu labern. Sie sind ein einzigartiger Mensch.«

121
    Noch ein Geheimnis, das gelüftet werden musste.
    Eines Abends im Frühling gingen Sampson und ich die Fifth Street entlang, um ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen. Es herrschte eine vertraute Atmosphäre, wie immer, wenn wir zusammen sind. In unseren braunen Papiertüten steckten Bierflaschen. Sampson trug eine Ray-Ban-Wayfarer-Sonnenbrille und einen alten Kangol-Hut, den ich seit Jahren nicht mehr auf seinem großen Kopf gesehen hatte.
    Wir kamen an alten Häusern mit Holzschindeln vorbei, die seit unserer Kindheit hier standen und heute auch nicht viel anders aussahen als damals, obwohl sich Washington enorm verändert hat, im Positiven wie im Negativen oder auch irgendwo dazwischen.
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, als du im Krankenhaus gelegen hast«, sagte er.
    »Ich habe mir auch Sorgen um mich gemacht. Ich habe schon langsam diesen Massachusetts-Akzent angenommen. Ständig diese lang gezogenen Aaas. Und ich bin politisch korrekt geworden.«
    »Ich muss mit dir über was reden, was mich schon lange beschäftigt.«
    »Ich bin ganz Ohr. Schöner Abend, um zu reden.«
    »Der Anfang ist nicht ganz leicht. Es war so ungefähr zwei, drei Monate nach Marias Ermordung«, fuhr Sampson fort. »Kannst du dich noch an diesen Typen aus unserem Viertel erinnern, einen gewissen Clyde Wills?«
    »Sehr gut sogar. Drogenkurier mit hochfliegenden Plänen. Bis sie ihn umgebracht und hinter einem Popeyes Chicken in
einen Mülleimer gestopft haben, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Ganz genau. Wills hat als Spitzel für Rakeem Powell gearbeitet, als Rakeem noch Detective im 103 war.«
    »A-ha. Das überrascht mich nicht. Wills hat beide Seiten bedient. Worauf willst du hinaus?«
    »Ich bin ja gerade dabei, Schätzchen. Ich versuche es ja. Clyde Wills hat ein paar Dinge über Maria herausgefunden … zum Beispiel, wer sie umgebracht haben könnte«, fuhr Sampson fort.
    Ich sagte kein Wort, aber ein kalter Schauer jagte mir den Rücken hinunter. Ich ging weiter, mit leicht zitternden Knien.
    »Es war nicht Michael Sullivan?«, fragte ich. »Er hat also die Wahrheit gesagt.«
    »Er hatte damals einen Partner«, erwiderte Sampson. »Ein knallharter Typ aus seinem alten Viertel in Brooklyn, hieß James ›Hats‹ Galati. Galati hat Maria erschossen. Sullivan war gar nicht dabei. Kann sein, dass er Galati damit beauftragt hat. Vielleicht hatte Galati es aber auch auf dich abgesehen.«
    Ich sagte kein Wort. Um ehrlich zu sein, ich konnte nicht. Außerdem wollte ich Sampson zu Ende sprechen lassen. Wir gingen weiter und redeten, er starrte dabei stur geradeaus, ohne mich ein einziges Mal anzublicken.
    »Rakeem und ich haben dann unsere eigenen Ermittlungen angestellt. Hat ein paar Wochen gedauert, Alex. Wir haben uns voll reingehängt. Sind sogar nach Brooklyn gefahren. Aber wir konnten keine eindeutigen Beweise gegen Galati finden. Obwohl wir wussten, dass er es getan hat. Er hat Freunden in New York von seinem Anschlag erzählt. Galati hat drunten in Fort
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