Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
dass genau das passiert war.
    Fehler, Fehler, Fehler.
    Caitlin würde immer wieder Fehler machen, nicht wahr? Was bedeutete, dass Caitlin verschwinden musste. Er wollte nicht allzu viel darüber nachdenken, aber Caitlin war auch bereits Geschichte. Es sei denn, er machte sich einfach alleine aus dem Staub.
    Eine Menge Entscheidungen. Und wenig Zeit.
    Er zielte wieder auf den Kopf des Fahrers. Er würde jetzt zwei Schüsse abgeben, danach waren beide Männer in diesem Auto tot. Sie wussten es nur noch nicht.
    Langsam atmete er aus, bis sein Körper ruhig, regungslos und bereit war, die Tat zu vollbringen.
    Er spürte seinen eigenen Herzschlag − langsam, gleichmäßig, selbstbewusst; langsam, gleichmäßig, selbstbewusst.
    Dann drückte er auf den Abzug … und hörte, wie ein scharfer, befriedigender Knall die nächtliche Luft durchschnitt.
    Einen Augenblick später betätigte er den Abzug ein zweites Mal.
    Dann ein drittes und ein viertes Mal.
    Das müsste reichen.
    Die Tötung war erledigt, er musste verdammt noch mal hier verschwinden, und zwar pronto. Mit oder ohne Caitlin und die Jungs.

    Aber zuerst musste er noch wissen, wen er soeben erschossen hatte, und vielleicht ein paar Fotos von den Verblichenen machen.

114
    Sampson und ich beobachteten, wie der Schlachter sich dem Auto näherte. Er machte sich dabei fast unsichtbar, aber vielleicht war er nicht ganz so gut, wie er selber dachte. Seine Bewegungen waren schnell, er kam geduckt und schussbereit näher, jederzeit auf Widerstand eingestellt.
    Jeden Augenblick würde er dahinterkommen, dass er auf einen Haufen ausgestopfter Kleider und Kissen aus einem örtlichen Supermarkt geschossen hatte. Sampson und ich kauerten keine zehn Meter von dem Wagen, dem er aufgelauert hatte, entfernt, hinter ein paar Bäumen versteckt. Also, wer beherrschte das Spiel besser? Der Schlachter oder wir?
    »Du bestimmst, wie es weitergehen soll, Alex«, flüsterte Sampson mir aus dem Mundwinkel zu.
    »Nicht umbringen, John«, antwortete ich und berührte sachte Sampsons Arm. »Es sei denn, es muss sein. Nur verletzen.«
    »Du bestimmst«, wiederholte Sampson.
    Dann geriet die ganze Situation ein wenig außer Kontrolle, um es vorsichtig auszudrücken.
    Urplötzlich wirbelte der Schlachter herum, aber nicht in unsere Richtung! Sondern in die entgegengesetzte!
    Was, zum Teufel, war denn das? Was war denn jetzt los?
    Sullivan blickte zu der dichten Baumreihe im Osten hinüber, nicht zu der, aus der Sampson und ich kamen. Er schenkte uns nicht die geringste Beachtung.
    Er gab zwei schnelle Schüsse ab, und ich hörte ein entferntes Stöhnen.
    Für einen kurzen Augenblick war ein schwarz gekleideter
Mann zu sehen, dann stürzte er zu Boden. Wer war das? Dann kamen fünf weitere Männer aus dem nördlich gelegenen Waldstück gerannt. Sie trugen Handfeuerwaffen, Kurzgewehre, und eine Uzi konnte ich auch erkennen.
    Wer waren diese Typen?
    Als wollte er meine Frage beantworten, rief einer der Typen jetzt: »FBI! Waffe fallen lassen! FBI!«
    Ich glaubte ihm kein Wort.
    »Mafia!«, sagte ich zu Sampson.
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Dann fingen alle an, aus allen Rohren aufeinander zu schießen, fast so, als befänden wir uns auf den Straßen von Bagdad und nicht irgendwo im ländlichen Massachusetts.

115
    Die Mafiakiller, falls sie das wirklich waren, schossen auch auf uns. Sampson und ich schossen zurück. Genau wie der Schlachter.
    Ich traf einen Kerl mit einem ledernen Trenchcoat, den mit der Uzi, mein erstes Zielobjekt.
    Der Pistolero wirbelte herum und fiel auf die Erde, doch dann hob er erneut die Uzi und wollte schießen. Da traf ihn eine Kugel mitten in die Brust. Ich hatte nicht geschossen. Vielleicht Sampson? Oder war es Sullivan?
    Die Dunkelheit stellte alle Beteiligten vor ernsthafte Probleme. Überall zischten Kugeln durch die Luft, bohrten sich Bleigeschosse in Bäume, prallten von Felsblöcken ab. Es herrschte absolutes Chaos und Verwirrung, haarsträubender, todesverachtender Wahnsinn im Dunkel.
    Die Bösewichte von der Mafia schwärmten aus, versuchten, die Abstände zwischen sich zu vergrößern, was uns noch größere Schwierigkeiten bescheren würde.
    Sullivan war nach links ausgewichen und nutzte Bäume und Schatten als Deckung.
    Sampson und ich versuchten, uns zwischen spärlichen Bodendeckern zu verstecken, so gut es eben ging.
    Ich hatte Angst, dass wir hier sterben würden, jedenfalls hatte ich durchaus das Gefühl, es könnte passieren. Zu viele Schüsse auf zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher