Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Titel: Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht
Autoren: Kira Maeda
Vom Netzwerk:
aus dem Halbdunkel zwischen zwei Lampen hervor und hielt sie auf. Elisa erstarrte vor Angst – als hätte jemand eiskaltes Wasser über ihr ausgegossen. Vor Schreck stieß sie einen spitzen Schrei aus und strauchelte zurück. „Was treibenSie hier?“
    „Und Sie?“, stellte eine dunkle Stimme auf Englisch eine Gegenfrage. Ein Mann trat aus der Dunkelheit. Er trug eine Khakihose und ein kurzärmliges Hemd, das ebenso Blau war wie seine Augen. Zwischen seinen blonden Augenbrauen stand eine steile Falte. Sein Körper erinnerte an ein dünnes, geschmeidiges Fechtflorett. Er fixierte Elisa wie ein Insekt.
    „Was geht Sie das an? Sie befinden sich hier auf meiner Forschungsstätte“, hielt Elisa ihm scharf entgegen. Noch bevor der Mann antworten konnte, stieß sie seinen Arm zur Seite und lief weiter in die Richtung, aus der noch immer die Stimmen kamen. Der Fremde folgte ihr, aber bevor er sie einholen konnte, erreichte Elisa das Ende der Grotte und fand Naruka, offenbar im Streit mit einem weiteren Mann. Elisa verstand kein Wort. Beide sprachen schnell. Ihre Assistentin wirkte wütend, während der Mann Naruka kühl musterte und ihr knapp antwortete. Die kleine Rumänin deutete auf den Spalt, der in der Wand klaffte und einen kleinen, bisher verborgenen Raum freigab. Ihr Gegenüber würdigte diesen keines Blickes. Sein kurz geschnittenes, schwarzes Haar fiel ihm in die Stirn, als er entschieden den Kopf schüttelte. Naruka stieß einen frustrierten Laut aus, bemerkte sie endlich und wandte sich zu ihr um. „Elisa!“
    Elisa trat näher und musterte den Mann. Er trug ebenfalls eine Khakihose, schwere Stiefel und einen Pullover mit einem kurzen Rollkragen. Seine Augen leuchteten ebenso grün wie Narukas, aber in seinen glaubte Elisa, goldene Splitter zu erkennen. Wo Narukas Blick Hitze und Wildheit in sich trug, glomm in seinem kaltes Feuer. Etwas darin jagte Elisa heiß-kalte Schauder über den Rücken und sie rang mit dem Wunsch, auf ihn zuzugehen und ihm diese winzige, widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn zu streichen. Sie erschrak über die Wärme auf ihren Wangen – sie reagierte doch sonst nicht so offensiv auf wildfremde Männer, mochten sie noch so gut aussehen!.
    Elisa schob das Kinn vor. „Mein Name ist Dr. Elisa Jäger. Ich bin die Verantwortliche für diese Ausgrabungsstätte – was wollen Sie hier?“, fragte sie auf Englisch. Narukas Gesprächspartner trat einen Schritt auf sie zu. Elisa musste achtgeben, dass sie nicht zurückwich. Dieser eine Schritt hatte keinen Mann näher gebracht, sondern ein Raubtier. Verwirrt blickte sie in sein Gesicht.
    „Dr. Jäger also? Dann sollten Sie mich kennen“, sagte er. „Ich bin Ihr Auftraggeber.“
    Sie versuchte, sich vom Anblick dieser seltsamen Augen und des leichten Bartschattens, der auf seinen Wangen lag, loszureißen. Wieso ließ sie sich so leicht ablenken? Sie rieb sich über die Nasenwurzel, um sich zu sammeln, und versuchte, sich auf seinen letzten Satz zu konzentrieren.
    „Mein Auftraggeber ist die Gesellschaft zur Erhaltung der karpatischen Sagen.“
    „Genau diese Gesellschaft repräsentiere ich. Mein Name ist Victor Dracul – ich bin der Vorsitzende.“
    Elisa blieb beinahe der Mund offen stehen. „Können Sie das beweisen?“, fragte sie schließlich.
    Der Hauch eines Lächelns zeigte sich auf den fein geschwungenen Lippen, als Victor Dracul ihr ein zusammengefaltetes Blatt reichte. Eine Ausweiskopie. Das Foto und der Name wiesen ihn als Victor Dracul aus. Elisa erinnerte sich: Sie hatte den Namen tatsächlich auf den Verträgen und Unterlagen gesehen, die die Gesellschaft ihr damals geschickt hatte. Sie reichte ihm das Papier zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und was verschafft uns die Ehre Ihres Besuches, Mr. Dracul?“
    Er deutete auf den neu aufgetauchten Raum. „Warum haben Sie uns nicht informiert?“, fragte er scharf.
    Elisa presste die Lippen aufeinander. „Weil wir selbst erst heute erfahren haben, dass der Felsverschluss aufgebrochen ist“, erwiderte sie im gleichen Tonfall. „Wir wollten ihn gerade untersuchen.“
    „Sie sind verpflichtet, regelmäßig Bericht über Ihre Arbeiten abzulegen“, erwiderte Victor Dracul. „Bisher haben Sie Ihre Pflicht vernachlässigt und wir haben darüber hinweggesehen, aber eine Veränderung derartiger Tragweite muss umgehend berichtet werden.“
    Elisa ballte die Fäuste. Was bildete sich dieser Kerl ein? „Meine Berichte wurden alle pünktlich an Ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher