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Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Titel: Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht
Autoren: Kira Maeda
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Cesina schlug die Augen auf. Irgendetwas hatte sie geweckt. Sie schob die Daunendecke zur Seite und setzte sich auf. Angestrengt starrte sie in die Dunkelheit ihres Schlafzimmers und lauschte. Lange Zeit war es nur der eigene Atem und ihr Herzschlag, den sie hörte. Er pochte in ihrem Kopf und schien dort widerzuhallen. Fast glaubte sie, sich das ferne Geräusch nur eingebildet zu haben, aber dann ertönte es wieder. Ein Knirschen, gefolgt von einem Grollen. In einer fließenden Bewegung sprang sie aus dem Bett und lief zum Fenster. Sie riss den Vorhang zur Seite und blickte zu der alten Ruine, die entfernt auf einem Hügel lag. Bald würde Vollmond sein. Das Tal war im Licht des fast vollen Mondes deutlich zu erkennen, ebenso wie die gezackten Umrisse des halb zerfallenen Gemäuers. Cesina kniff die Augen zusammen. Sie kannte die Silhouette gut. Seit ihrer Kindheit stand ihr die Ruine Tag und Nacht vor Augen. Aber jetzt störte sie etwas an diesem Anblick, irgendetwas war …... falsch.
    Eine dunkle Ahnung machte sich breit und Cesina klammerte die Finger an das Fensterbrett. Sie stand so nah am Fensterglas, dass ihr Atem darauf beschlug. Hastig wischte sie ihn weg und musterte die Burgruine. Es war der oberste Burgturm – eine Veränderung daran ließ sie stutzen. Sie hielt den Atem an. Etwas bewegte sich auf dem Gemäuer. Etwas Großes.
    Ein schwarzer Schemen hob und senkte sich, um sich schließlich zu entfalten. Ein riesiger Flügel, der sich vor dem blassen Mondlicht abhob. Ein zweiter folgte. Die Gestalt, zu der diese Schemen gehörten, kauerte sich auf dem Burgturm zusammen. Dann, mit einem mächtigen Satz, stieß sie sich ab und für den Bruchteil einer Sekunde erkannte Cesina die gewaltigen Ausmaße des Wesens, ehe es mit seinen Flügeln schlug und zwischen den nahen Berggipfeln verschwand.
    Cesina verharrte einen Moment, gefangen in Schreck und Überraschung. Dann hastete sie zu ihrem Schrank und holte das Mobiltelefon heraus, das ausschließlich für diese Zwecke angeschafft worden war. Sie wählte eine Kurzwahltaste und starrte dabei noch immer in Richtung Fenster, als könnte der dunkle Schatten direkt davor wieder auftauchen. Es klingelte einmal und dann meldete sich eine tiefe Stimme.
    „Ja?“
    Cesina zögerte. Der dunkle Schatten schwang sich vor ihrem inneren Auge noch einmal in die Luft und schien mit nur einem Flügelschlag Unheil zu verkünden. „Er ist zurück“, hauchte sie schließlich. „Der Drache ist in die rumänischen Karpaten zurückgekehrt.“
    Die Sonne brannte heiß. Obwohl erst Frühling war, spürte Elisa Jäger, wie sie ihr den Schweiß aus den Poren trieb. Dabei hatte sie sich diesmal extra wärmer angezogen, weil sie am Vortag gefroren hatte. Sie richtete sich auf und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, an der einige vereinzelte Strähnen ihres Haares klebten.
    Die Karpaten überraschten sie immer wieder aufs Neue, nicht nur des Wetters wegen. Elisa war erst seit drei Tagen hier und schon hatte diese raue, unwirtliche Gegend sie verzaubert. Auch jetzt, im Licht der Spätnachmittagssonne, erstrahlten die zerklüfteten Bergspitzen und ihre Hänge mit den dichten, undurchdringlichen Wäldern in einem ganz eigenen Schein. Elisas Blick glitt über die Berge zu dem Tal zu ihren Füßen. Sie stand auf der Mauer einer verfallenen Burg, in der sie seit ihrer Ankunft nach Hinweisen suchte.
    „Begaffst du wieder Steine und Wasser?“, erkundigte sich eine weibliche Stimme hinter ihr. Ein Grinsen schwang darin mit.
    Elisas spürte ein Lächeln auf den Lippen, noch bevor sie sich umgedreht hatte. „Natürlich. Warum sollte ich auch arbeiten?“, fragte sie Naruka und zwinkerte dabei.
    Die zierliche Rumänin hatte ihr atemberaubendes, rotes Haar zu einem Knoten geschlungen und die Hände herausfordernd in die Hüften gestemmt. Die grünen Augen verliehen ihrem Gesicht, mit den hohen Wangenknochen und den vollen Lippen, etwas Katzenhaftes.
    Als Elisa bei ihrer Ankunft auf ihre zukünftige Assistentin getroffen war, hatte sie sich einen kurzen Moment des Neids nicht verkneifen können. Narukas geschmeidige Gestalt und ihr lebhaftes Temperament zogen sofort alle Männerblicke auf sich. Elisa konnte mit ihren dunklen Locken und den blauen Augen nicht von sich behaupten, hässlich zu sein, aber sie war sicherlich nicht eine so exotische Schönheit wie die einen Kopf kleinere Rumänin.
    Nichtsdestotrotz hatten sie sich schnell angefreundet. Naruka respektierte Elisas Interesse an
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