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Blondine ehrenhalber

Blondine ehrenhalber

Titel: Blondine ehrenhalber
Autoren: Valerie Frankel
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wenn wir schon dabei sind, wir müssen den Namen des Cafés ändern. Barney Greenfield’s klingt nicht sehr nach Sex.« Amanda durchzuckte es: ihr Großvater und ihre Großmutter beim Sex — der Nachttisch vibrierend von den Erschütterungen des Bettes.
    »Seit fast fünfzig Jahren heißt das Café jetzt Barney Greenfield’s«, sagte Frank.
    »Wandel bedeutet Wachstum«, bemerkte Amanda und freute sich über Clarissas begeistertes Kopfnicken.
    Frank lehnte sich zurück. Sie ging in die Defensive. »Du willst also auch, dass der Laden nach Sex klingt?«, wollte sie von ihrer Schwester wissen. »Habt ihr euch gegen mich verschworen?«
    »Erst müssen wir über die Möglichkeiten nachdenken, bevor wir sie verwerfen«, beschwichtigte Clarissa.
    »Der Name soll also nach Sex klingen?«, fragte Frank. »Dann können wir den Laden ja Sexpresso nennen.«
    »Oder wie wäre es mit Café Quicky?«, schlug Amanda vor.
    »Feucht und heiß?«, hielt Frank dagegen.
    Amanda: »Javagina?«
    Frank: »Kaffee-Ständchen?«
    Amanda: »Café Französisch?«
    Frank: »Starfucks?«
    Die Schwestern kicherten über ihre Schlagfertigkeit.
    Clarissa lachte höflich und hob schließlich die Hand: »Der Name sollte etwas romantischer klingen, finde ich. Poetischer. Ein Name, der die Gäste in ein altmodisches, verschwommenes Märchenland versetzt. Wie wäre es mit Café Love?«
    »Romancing the Bean?«, warf Amanda ein.
    Alle schwiegen. Romancing the Bean. Frank nickte freundlich.
    »Das ist es!«, rief Clarissa. »Als du Romancing the Bean gesagt hast, ist mir ein Schauer über den Rücken gelaufen. Hast du schon einmal daran gedacht, Schriftstellerin zu werden?«
    »Frank ist die Schriftstellerin.« Amanda fächelte die Idee weg wie Rauch, doch das Kompliment hatte sie entzückt. »Was meinst du, Frank? Romancing the Bean? Nicht zu ordinär. Nicht zu plüschig.«
    Clarissa und Amanda sahen Frank an, die mit sich kämpfte. Sie hatte nie zu denen gehört, die schnell auf irgendeinen Zug aufsprangen. Und würde wahrscheinlich auch nie dazugehören. Schließlich verkündete sie: »Doch, der Name gefällt mir.«
    Clarissa stand auf. »Heißt das, ich bin engagiert?«
    Amanda nickte zustimmend und Frank warf ein: »Über dein Honorar...«
    »Ich habe doch schon gesagt, dass ich es auf eigene Kosten mache. Aber die Oberaufsicht habe ich.«
    »Ich dachte, wir machen Teamwork«, sagte Frank. »Hast du nicht von >Schulter an Schulter< gesprochen?«
    »Nennen wir es doch einfach >gut informiert zusammenarbeiten<«, schlug Clarissa vor.
    »Nenn es, wie du willst«, sagte Amanda. »Ich bin jedenfalls völlig hingerissen, dass du hier bist!«
    »Und ich bin hingerissen, dass ihr hingerissen seid.« Clarissa trank ihren Sumatra-Kaffee aus. »Ich muss jetzt gehen. Die Vorlesung fängt gleich an. Und macht euch um eine neue Außendekoration keine Sorgen. Ich kümmere mich darum. Ihr könnt mich immer noch ausbezahlen, wenn das Geschäft aufblüht — oder sollte ich besser sagen aufbrüht ?« Sie blickte auf die Uhr. »Warum machst du«, sie deutete auf Amanda, »inzwischen nicht einen Entwurf für das Flugblatt und das Wettbewerbsinserat? Wir müssen die Lokalzeitung dazu bringen, das Inserat kostenlos zu schalten. Und denk an ein Plakat für das Schaufenster.« Dann hängte sie sich ihre Tasche — von Kate Spade — um und verschwand, ohne sich noch einmal umzuschauen. Um ein Haar hätte Amanda ihr nachgerufen, denn sie hatten nicht einmal ihre Telefonnummer. Und Clarissa hatte sich auch nicht nach der ihren erkundigt.
    »Wahrscheinlich wohnt sie hier in der Nähe. Und wo sie uns findet, weiß sie ja«, gab Frank zu bedenken. »Wie lautete gleich ihr Nachname? O’McFlayertyO’Leary?«
    Amanda erinnerte sich auch nicht mehr. Viel mehr beschäftigte sie, dass immer noch ein winziger disharmonischer Laut in der Luft hing. »Du bist nicht überzeugt«, sagte sie zu ihrer Schwester.
    »Der Wettbewerb ist vulgäre Effekthascherei«, antwortete Frank.
    Amanda nickte. »Ich wette, sie ist Löwe.«
    »Javagina. Der war gut, Amanda«, sagte Frank.
    »Sexpresso — das war genial.«
    Frank wischte geistesabwesend mit einem Lappen über die Theke. »Mal ehrlich — und ohne rosarote Brille — , glaubst du, das alles ist einen Schuss Pulver wert? Können wir uns ruhig und entspannt auf die Sache einlassen? Oder erleben wir die größte Schande unseres Lebens?«
    »Sie ist wild entschlossen, ihr Bestes zu geben. Kann es da schief gehen?«, fragte Amanda
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