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Blonde Engel sind gefährlich

Blonde Engel sind gefährlich

Titel: Blonde Engel sind gefährlich
Autoren: Carter Brown
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daß er auf dem Wege zu
George war !«
    »Ich hab’ gemerkt, wie vorhin
bei dir der Groschen gefallen ist, Danny. Na, jetzt sind diese Einzelheiten
eigentlich ziemlich gleichgültig .«
    »Der Trick war gut«, sagte ich.
»Ich war so stolz auf die Entdeckung, daß Devraux für Obister arbeitet. Statt dessen arbeitete er unter deinem Befehl gegen ihn. Du
und Gus, ihr beiden Hübschen, habt mich mit Hilfe des cremefarbenen
Jackenkleides als Köder in eine schöne Falle gelockt. Die Reise sollte in Dawns
Damon Wohnung und unter Könichs Schüssen enden. Jetzt
verstehe ich auch, warum Gus bei unserem letzten Zusammentreffen gesagt hat, er
würde gern mein Gesicht sehen, wenn ich dahinterkäme, was mir in den letzten
achtundvierzig Stunden in dieser Stadt an faulem Zauber geboten worden ist.
Jetzt kapiere ich, weshalb er lachte, als er die Pistole hob und...«
    Ich merkte zu spät, daß es
totenstill im Raum geworden war. Annettes graue Augen glitzerten. »Ich wollte
dich sowieso noch fragen, wie Gus gestorben ist. Da du freundlicherweise das
Thema schon von selber angeschnitten hast, können wir diese Angelegenheit auch
gleich bereinigen .«
    »Er hat sich erschossen«, sagte
ich. »Mehr ist dazu nicht zu sagen .«
    »Und du warst dabei ?«
    »Ja — zufällig!«
    »Ihr beide wart allein ?«
    »Ja. Aber Gus hat wirklich
Selbstmord begangen. Nicht einmal Schell hat daran zu zweifeln gewagt .«
    »Gus hatte keine Veranlassung,
sich umzubringen«, sagte sie eisig. »Ich verstehe das nicht. Hast du eine
Erklärung ?«
    »Hab’ ich«, antwortete ich
bereitwillig. »Ich habe ihn dazu gebracht .«
    »Du?« Sie lachte spöttisch auf.
    Ich half ihrem Gedächtnis ein
wenig auf die Sprünge. Ich erzählte, wie der Jäger Könich zum Gejagten geworden und schließlich auf der Strecke geblieben war. Ich
erzählte ihr von Mädchen wie Dawn Damon und Tina, denen Gus den Geschmack am
Rauschgift beigebracht hatte, um sie ganz in die Hand zu bekommen. Ich erzählte
ihr von meinem letzten Gespräch mit Gus im Kuppelsaal und dem Tauschgeschäft,
das ich mit ihm verabredet hatte.
    »Ich glaube, Gus hatte keine
Lust, die nächsten Jahre hinter schwedischen Gardinen zu verbringen. Da war ihm
eine Kugel doch lieber. Ich hatte den Eindruck, daß er nicht mehr viel vom
Leben erwartete — und auch du konntest ihm nicht genug bieten, um es noch
lebenswert zu machen !«
    Ihr Gesicht war verzerrt vor
Haß. »Ich werde dich umbringen, Danny«, zischte sie. »Du hast mir Gus genommen .«
    »Tja, da stehen wir nun und
möchten uns sehr gern gegenseitig ins Jenseits befördern«, faßte ich die
Situation zusammen. »Aber vorher möchte ich doch noch eine Frage stellen, die
mich brennend interessiert !« Ich sah über Devraux’
Schultern die Blondine an. »Jeri, wieso hast du mit Linda Morgan die Kleider
getauscht ?«
    Johnny Devraux betrachtete mich
grinsend. »Werd bloß nicht frech, Kleiner! Du kannst froh sein, wenn du heil
hier rauskommst .«
    »Aber ich möchte es wirklich
wissen! Was hatte diese Maskerade für einen Sinn ?«
    »Die beiden haben«, schaltete
sich Annette mit eisiger Stimme ein, »mir von Anfang an nicht über den Weg
getraut, Danny. Als du so unerwartet auftauchtest und den Plan
durcheinanderbrachtest, wurden sie noch mißtrauischer. Sie brauchten, fanden
sie, ein Druckmittel. Habe ich recht , Johnny? Wenn sie
das Kleid der Leiche anzogen, würde ich genug belastet sein, um es mir nicht
leisten zu können, sie an der Nase herumzuführen. Dieses Kleid war ihre
Versicherungspolice dagegen, daß ich der Polizei steckte, wer das Mädchen
ermordet hatte, und mich selbst aus der Affäre zog .«
    »Ich verstehe...«
    »Bei der Vorrede haben wir uns
jetzt lange genug aufgehalten«, sagte sie plötzlich sehr energisch. »Ich gebe
dir fünf Sekunden, um deinen Revolver auf die Bar zu legen, Danny. Wenn du es
dir unnötig schwer machen willst, kannst du auch noch einmal abdrücken — zum letztenmal . Entweder auf Johnny oder auf mich. Daß wir
beide auf dich schießen werden, brauche ich dir nicht zu sagen. Noch vier
Sekunden, Danny!«
    »Ich glaube, ich kann das
Kräfteverhältnis etwas zu meinen Gunsten verschieben«, sagte ich schnell.
»Tyler möchte dir, nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, am liebsten an die
Gurgel springen. Wenn er sich jetzt auf dich stürzt, während ich — jetzt, Morgan !«
    Mir blieb keine Zeit mehr,
hinzusehen, ob Morgan gespurt hatte. Jetzt kam es darauf an, Devraux im Auge zu
behalten. Wie gefährlich
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