Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitzhochzeit mit dem Milliardaer

Blitzhochzeit mit dem Milliardaer

Titel: Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
Autoren: Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
Besseres verdient hatte als einen Mann, der sie auf Schritt und Tritt kontrollierte.
    Aber was wäre, wenn er sich änderte?
    Gedankenverloren starrte er auf die vorbeirauschenden Autos. Was wäre, wenn seine Vergangenheit endlich keinen Einfluss mehr auf die Zukunft hätte? Wenn er frei wählen könnte, wie er leben wollte?
    Wie eine warme Welle durchflutete ihn ein Gefühl der Hoffnung. Ja, er hatte Callie freie Wahl gelassen. Aber galt das auch für ihn? Konnte er der Mann werden, der er sein wollte? Noch war die Scheidung nicht rechtskräftig. Hatte er noch Zeit?
    Würde sie ihm eine zweite Chance geben, wenn er sie bat, seine Frau zu bleiben? Nicht als Gefangene – sondern als Partnerin?
    Eduardo wandte sich so abrupt um, dass vier Bauarbeiter, die hinter ihm gingen, ausweichen mussten. Er winkte Sanchez mit dem Wagen heran, riss die Tür auf und stieg ein. „Zum Flughafen“, rief er. „Ich muss sofort zu meiner Frau!“
    Sanchez strahlte. „Gern, Sir.“
    Der Chauffeur gab Gas, und Eduardo zog sein Handy aus der Tasche, um seinen Piloten und Mrs McAuliffe zu informieren, dass sich seine Pläne geändert hatten. Kaum hatte er die Gespräche beendet, klingelte das Telefon. Als er die Nummer erkannte, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
    Sein Anwalt.
    Bedeutete das …?
    Eduardo starrte auf das Display und wartete, bis das Handy aufhörte zu läuten. Als es direkt danach wieder klingelte, ließ er kurzerhand die Fensterscheibe hinunter und warf es in den Hudson River.
    Es durfte nicht zu spät sein. Das würde er nicht zulassen.
    Als sie am Flughafen eintrafen, stand der Jet schon in Startposition. Eduardo stieg ein, lehnte seinen üblichen Martini ab und wanderte ruhelos durch die Kabine, während sie über den Wolken schwebten. Ungeduldig sah er aus dem Fenster. Die grünen Hügel der Ostküste waren verschwunden und der goldgelben Landschaft der Prärie gewichen.
    Zum ersten Mal seit ewigen Zeiten war er nicht von einem Mitarbeiterstab umringt, als er aus dem Flugzeug stieg. Er hatte fast vergessen, wie es war, allein unterwegs zu sein. Es war ein ungewohntes, seltsames Gefühl. In dem kleinen Laden auf dem Provinzflughafen besorgte er Blumen für Callie. Es dauerte eine Weile, bis ein Verkäufer auftauchte, um ihn zu bedienen, doch Eduardo blieb höflich. Er wollte sich ändern. Und auch das gehörte dazu.
    Der Dame am Mietwagenschalter schenkte er sein freundlichstes Lächeln. „Ich scheine … mein Smartphone verloren zu haben und bin nun ohne Navigationsgerät. Können Sie mir zufällig den Weg zur Woodville-Farm beschreiben?“
    „Ja, natürlich. Ich bin mit der Tochter zur Schule gegangen.“
    „Genau die möchte ich besuchen“, erklärte Eduardo.
    Plötzlich wurde ihre Miene ernst. „Es tut mir leid, Sir, aber … sie hatte einen Unfall. Einen Autounfall. Der Wagen ist völlig zerstört. Ein Rolls Royce, wenn ich mich nicht irre.“
    Ein Autounfall. Erinnerungen wallten in ihm auf. Seine Mutter war auf der Küstenstraße an der spanischen Costa del Sol verunglückt. „Das kann nicht sein“, sagte Eduardo ausdruckslos.
    „Einige Kinder sind mitten auf der Straße Fahrrad gefahren. Ihr Verlobter wollte ausweichen, und dabei ist der Wagen ungebremst gegen einen Telefonmast geknallt. Ihr Zustand ist kritisch …“
    „Wer ist ihr Verlobter?“
    „Brandon McLinn …“
    Er ertrug es nicht, noch mehr zu hören.
    „Es tut mir wirklich leid …“
    Eduardo nahm eine Straßenkarte vom Tresen, rannte zu seinem Mietwagen und raste zum Krankenhaus.
    Er durfte sie nicht verlieren. Nicht jetzt …
    Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. All die Zeit, die er mit Callie hätte verbringen können und die er vergeudet hatte. Vielleicht hätte sie ihm längst verziehen, wenn sie noch bei ihm wäre. Warum hatte er sie nicht von Anfang an besser behandeln können? Die perfekte Kontrolle, nicht die Liebe war reine Illusion.
    Aber Menschen verließen einander. Und Menschen starben.
    Irgendwann hatte er ihr gesagt, Liebe würde nichts ändern. Doch das stimmte nicht. Liebe änderte alles.
    Krampfhaft umklammerte Eduardo das Lenkrad und betete, dass er rechtzeitig kommen würde. Callie durfte nicht sterben. Ihre Tochter sollte nicht ohne Mutter aufwachsen. Er konnte nicht ohne seine Frau leben.
    Das milde Licht der Nachmittagssonne tauchte die wogenden Felder in ein goldenes Licht. Er beschleunigte auf hundertzwanzig Meilen. Schneller fuhr der Leihwagen nicht.
    Verlass mich nicht , schrie Eduardo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher