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Blitz legt los

Blitz legt los

Titel: Blitz legt los
Autoren: Walter Farley
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verhältnismäßig noch frischer Blitz auf der Zielgeraden nachher seinen Vorstoß machte.
    Das feuchte Leder des Zügels entglitt Alec ein wenig, als sie in den ersten Bogen gingen. Es wurde nun schwieriger, Blitz zurückzuhalten, ohne ihn zornig zu machen, doch Alec glaubte zuversichtlich, daß er durchhalten konnte, so lange er ihn nicht veranlassen mußte, sein jetziges Tempo zu vermindern. Sie liefen fünf Längen hinter den anderen. Casey lief mit unvermindertem Speed an der Spitze. Eclipse folgte ihm auf den Fersen. Wie es schien, war auch Ted Robinson jetzt durchaus einverstanden, daß Mike Costello den Schrittmacher abgab, denn er machte keine Anstrengung, ihn zu überholen. Immer noch verlief alles nach Alecs Wünschen. Wenige Sekunden später rückte Blitz um die Hälfte des Abstandes, der ihn von den Spitzenpferden trennte, vor! Auf der Mitte des Bogens näherte er sich bereits Eclipses Hinterhand! Alec wand sich die Zügel um sein Handgelenk, und Blitz schüttelte den Kopf, um sich von den plötzlich angezogenen Zügeln zu befreien.
    Alec lenkte ihn an die rechte Seite Eclipses, brachte es jedoch fertig, hinter ihm zu bleiben, denn er wollte ihn auf keinen Fall überholen, weil er jetzt Costellos Strategie durchschaute, die darauf hinauslief, das Tempo so langsam wie möglich zu halten, damit Casey trotz der schweren Bürde von 136 Pfund für das Finish frisch blieb.
    Ted Robinson ahnte nicht, wie erheblich sich das Tempo vermindert hatte; Alec erkannte das am unbefangenen Ausdruck seines Gesichts. Da er Casey unmittelbar auf den Fersen folgte, hatte er nicht gemerkt, daß der listige alte Jockey an der Spitze ganz allmählich Eclipses Galopp abgebremst hatte, als er Caseys Tempo unmerklich verminderte. Alec wäre es selbst nicht zum Bewußtsein gekommen, wenn er nicht weit genug zurückgelegen hätte, um den Raum zwischen sich und den anderen gewissermaßen als Metermaß zu benutzen.
    Es war ein alter Trick, aber wenn er mit so viel Fingerspitzengefühl wie hier ausgeführt wurde, verfehlte er kaum je seine Wirkung. Es hatte kein plötzliches Verhalten gegeben, als Casey um den Bogen ging; und jetzt auf der Geraden behielt Mike das verminderte Tempo bei, während sich ihm Eclipse und Blitz anpaßten.
    Abgesehen von Blitz’ steigendem Zorn, weil er zurückgehalten wurde, war Alec über Mikes Taktik nicht böse, denn was Casey zugute kam, half Blitz genauso. Nur Eclipse würde die langsamere Gangart nicht Zusagen. Der wenig Gewicht tragende Dreijährige hätte mühelos an die Spitze gehen und ihnen davonlaufen können. Dann wäre es mit der Schonung ihrer Pferde aus gewesen, denn sie hätten die Verfolgung aufnehmen müssen.
    Blitz forderte immer deutlicher, den Kopf freizubekommen. Er schnaubte immer wieder voller Ungeduld. Ted Robinson sah sich nach ihm um, aber er machte keinen Versuch, Eclipse hinter Casey herumzuschwenken und ihn zu überholen. Er schien die Verlangsamung ihres Tempos immer noch nicht bemerkt zu haben.
    Costello an der Spitze drehte sich nicht ein einziges Mal um, aber Alec konnte sich vorstellen, daß der gewitzte Ire haarscharf auf die Hufschläge der beiden ihm folgenden Pferde lauschte. Sobald er merkte, daß sie ihn überholen wollten, würde er seinen Hengst schneller werden lassen, um in Führung zu bleiben. Doch nicht einen Moment zu früh würde er Casey anfeuern. Alec verkürzte die Zügel noch etwas mehr, um strikt zu verhüten, daß Blitz an Eclipse vorbeiging. Die Position, die er jetzt innehatte, eignete sich vortrefflich dazu, vorzustoßen, aber Eile war noch nicht geboten.
    Sie kamen nun um den großen Bogen in die lange Gerade. 800 Meter lagen jetzt hinter ihnen. Als sie den Merkpfosten passierten, sah er Robinson nach seinem Handgelenk blicken. Daraus ergab sich, daß er mit einer Stoppuhr ritt — die ihm Costellos List nunmehr enthüllt hatte!
    Robinson reagierte in Gedankenschnelle. Er versetzte Eclipse einen festen Hieb; sogleich verließ der riesige Hengst seinen Platz hinter Casey und holte auf. Alec lenkte Blitz nach rechts, um Eclipse nicht unmittelbar vor sich laufen zu haben. Um das Manöver auszuführen, mußte er ihn noch fester halten. Mike Co-stello merkte, daß seine List durchschaut war, und trieb sein Pferd zu schnellerem Tempo an, weil er sich die Führung nicht entreißen lassen wollte. Damit hatte der Kampf um den Sieg begonnen!
    Als die anderen beiden Pferde ihre Sprünge vergrößerten, schüttelte Blitz wütend den Kopf. Alec wußte, daß
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