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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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Dienstmarke richtig zur Kenntnis. Ein flehender Ausdruck lag in ihren tränenfeuchten Augen. »Bitte sagen Sie mir, dass er wieder in Ordnung kommt.«
    »Wie heißen Sie?«
    Sie schien erst über die Frage nachdenken zu müssen. Dann schob sie sich das feuchte Haar hinter die Ohren und antwortete mit belegter Stimme: »Berry Malone.«
    Ski registrierte, dass der Nachname nicht derselbe war wie der des Opfers. Und dass keiner der beiden King hieß.
    »Der Verletzte, Ben Lofland … richtig?«
    Sie nickte knapp.
    »Sie bringen ihn gerade ins Krankenhaus.«
    »Er ist also nicht tot?«
    »Vorhin war er es jedenfalls noch nicht.«
    »Er hat viel Blut verloren.«
    »Allerdings.«
    »Er darf nicht sterben.«
    »Das lässt sich womöglich nicht verhindern.«
    Sie gab einen erstickten Laut von sich. »Ich muss seine Frau anrufen«, flüsterte sie.
    »Seine Frau ?«
    Sie sah Ski sekundenlang an, dann schlug sie erneut die Hände vors Gesicht und begann laut zu schluchzen.
    Ski verlagerte das Gewicht und baute sich breitbeinig vor ihr auf. »Was ist heute Abend hier passiert, Ms Malone?«
    Ohne die Hände von ihrem Gesicht zu lösen, stöhnte sie und schüttelte den Kopf.
    »Ist das Ihre Waffe da? Haben Sie damit auf Lofland geschossen?« Er glaubte es zwar nicht, zumindest nicht mit der Waffe, die er in der Hand hielt, aber er wollte sehen, wie sie auf die Frage reagierte.
    Sie ließ die Hände sinken und starrte ihn an. »Was?«
    »Haben Sie …«
    »Nein!« Sie sprang auf, geriet jedoch ins Wanken und musste sich mit einer Hand am Waschbecken abstützen. »Ich habe die Pistole erst geholt, nachdem ich den Krankenwagen gerufen hatte.«
    » Nachdem Sie den Krankenwagen gerufen hatten?«
    Sie nickte und holte tief Luft. »Ich hatte Angst … ich hatte Angst, dass er zurückkommt.«
    »Wer?«
    Ehe sie antworten konnte, drang Lärm aus dem Erdgeschoss herauf. Eine Tür wurde zugeknallt. Stimmen wurden laut. Ski hörte Andy zu jemandem sagen, er dürfe nicht nach oben gehen, ehe ihm eine Frauenstimme mit derselben Beharrlichkeit befahl, aus dem Weg zu gehen. Offenbar erkannte Berry Malone die Stimme, denn sie stieß einen spitzen Schrei aus und rannte an Ski vorbei aus dem Badezimmer.
    »Hey!« Er folgte ihr, sorgsam darauf bedacht, nicht in die Blutlache auf dem Boden zu treten. Auf halbem Weg durch das Schlafzimmer versuchte er sie am Arm zu packen, erwischte aber nur den Bademantel. Sie fuhr herum und entriss ihm den Stoff – wenn auch den Bruchteil einer Sekunde zu spät.
    Ein Streifen nackte Haut und etwas Buntes blitzte auf, dann war sie zur Tür hinausgestürzt.
    Er setzte ihr nach, stürmte die Galerie entlang und polterte hinter ihr her die Treppe hinunter.

1
    A ls das Läuten des Handys Dodge aus dem Tiefschlaf riss, dachte er im ersten Moment, es sei Derek. Bestimmt hielt sein Boss eines seiner legendären nächtlichen Brainstormings ab. Dazu sollte er seinen Beitrag leisten.
    Er konnte sich zwar nichts vorstellen, was so wichtig wäre, dass es nicht bis morgen früh warten konnte. Andererseits bezahlte Derek ihn dafür, dass er ihm rund um die Uhr zur Verfügung stand, und wenn auch nur als Diskussionspartner oder Zuhörer.
    Mit geschlossenen Augen grapschte er nach dem Handy, in der Erwartung, gleich losgeschickt zu werden, um irgendetwas zu erledigen. »Ja?«, meldete er sich barsch und ohne einen Funken Begeisterung.
    »Dodge?«, sagte eine Frauenstimme.
    Verblüfft setzte er sich auf und schwang die Füße über die Bettkante. Im Dunklen tastete er nach der Nachttischlampe und knipste sie an, ehe er mit den Lippen eine Zigarette aus dem Päckchen fummelte und sie anzündete. Er sog den Rauch tief in seine Lungen. Dabei fragte er sich, welche von seinen zahlreichen weiblichen Bekanntschaften er nun wieder verärgert hatte. Er konnte sich nicht erinnern, in letzter Zeit jemandem auf die Füße getreten zu sein, aber vielleicht war ja genau das sein Vergehen – sein mangelndes Erinnerungsvermögen.
    »Ich spreche doch mit Dodge Hanley, ja?«, fragte die Frau. Noch hatte er keine Reaktion gezeigt, und eigentlich wollte er auch erst antworten, wenn er erfahren hatte, wer das wissen wollte. Normalerweise hielt er sich in puncto Identität eher bedeckt. Er hatte zwar einen Führerschein, aber nur, weil man sich ohne ihn nicht hinters Steuer setzen durfte, und die einzige Kreditkarte in seiner Brieftasche war auf Derek ausgestellt. Dodge benutzte sie nur, um Kosten für die Anwaltskanzlei zu begleichen. Privat hielt er
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