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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Dienstausweis hoch, damit er ihn sah, und trat um Douglas herum, sodass ich vor dem Mann stand, der augenscheinlich sein Vorgesetzter war. »Federal Marshal Anita Blake. Und Sie sind?«
    Sogar im Schwarzlicht war zu sehen, wie er rot wurde. »Sheriff Christopher, Melvin Christopher.« Er musterte mich von oben bis unten, aber nicht wie ein Mann, der eine Frau hübsch findet, sondern so, als hielte er nicht viel von mir. »Wissen Sie, wenn Sie nicht wollen, dass man Sie für eine Stripperin hält, sollten Sie sich besser kleiden, Miss.«
    »Für Sie Marshal Blake, Sheriff, und in der Großstadt nennt man das Ausgehkleidung. Knielange Röcke sind seit einigen Jahrzehnten aus der Mode.«
    Seine Gesichtsfarbe wurde ein bisschen dunkler, die Augen steigerten sich von unfreundlich zu feindselig. »Finden Sie das komisch?«
    »Nein.« Ich atmete einmal tief durch. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie hören auf, mich als Stripperin zu bezeichnen, und ich höre auf, vorwitzige Bemerkungen zu machen. Tun wir beide so, als wären wir hier, um einen Mord aufzuklären, und machen wir unsere Arbeit.«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe nicht.«
    Ich seufzte. Ich schaute mich um, sah aber kein bekanntes Gesicht. »Na schön, wenn Sie es nicht anders wollen, kann ich auch anders. Wenn ich Ihretwegen nicht alle Vampire bis Anbruch der Dämmerung befragen kann, zeige ich Sie wegen Behinderung eines Ermittlungsbeamten bei der Ausübung seiner Pflicht an.«
    »Sind Freunde von Ihnen dabei? Hab gehört, dass Sie so ein Sargluder sind.«
    Ich schüttelte den Kopf und ging in weitem Bogen um Douglas herum, sodass ich für ihn außer Reichweite war.
    »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Ich gehe die Zeugen befragen«, antwortete ich und behielt unauffällig den Sheriff im Auge, denn ich war mir nicht sicher, was er tun würde.
    »Woher wissen Sie, wo die sind?«
    »Sie sind weder draußen auf dem Parkplatz noch hier im Saal. Folglich müssen sie im Saphirsalon sein.« Ich war beinahe an dem kleinen Podest vor der schönen Holzflügeltür angekommen. Davor stand ein weiterer Kollege in Uniform. Von meinem vorigen Besuch wusste ich, dass man hinter dieser Tür aus dem Saal kaum etwas hörte. Darum hatte ich noch nicht nach Zerbrowski geschrien.
    Während ich die Stufen hinaufging, zog ich den Reißverschluss der Lederjacke auf. Ich hielt den Dienstausweis in der linken Hand und streckte ihn dem Polizisten entgegen. Ich wusste noch nicht, was ich tun würde, falls der Sheriff ihm befahl, mich nicht durchzulassen. Dass ich das Recht hatte, hineinzugehen, machte die Polizei noch nicht kooperativ. Sie würden nicht handgreiflich werden oder mich rauswerfen, aber wenn sie es mir schwer machen wollten, konnten sie das tun.
    »Gehen sie bitte zur Seite, Officer.«
    Er machte tatsächlich Anstalten dazu, doch der Sheriff pfiff ihn zurück. »Sie arbeiten nicht für sie. Sie gehen zur Seite, wenn ich es Ihnen sage.«
    Na großartig, dachte ich seufzend. Dann kam mir eine Idee. Ich griff in die Innentasche der Lederjacke.
    »Überlegen Sie sich gut, wonach Sie greifen«, sagte der Sheriff plötzlich dicht hinter mir.
    Ich drehte mich so, dass ich sowohl ihn als auch den Officer sehen konnte, und hielt mein Handy hoch. »Kein Grund, sich aufzuregen, Sheriff. Ich will nur telefonieren.«
    Er stützte die Hände oberhalb seines Sam-Brown-Gürtels in die Seiten. Er hatte die Schlaufe am Holster noch nicht gelöst, meinte es also noch nicht ernst. Er wollte nur sehen, ob er mir mit solchem Mist Angst machen konnte. Wenn er das glaubte, hatte er wirklich zu lange im Seichten geplanscht.
    Ich drückte die Tasten und behielt dabei den Saal im Auge. Viele Polizisten hatten unterbrochen, was sie gerade taten, und sahen sich unsere kleine Vorstellung an. Zerbrowski nahm beim zweiten Klingeln ab. »Ich bin im Club, direkt vor der Tür.«
    »Und warum nicht hinter der Tür?«, fragte er verwirrt.
    »Der Sheriff hat seinem Mann befohlen, nicht zur Seite zu treten.«
    »Das ist nicht wahr«, brüllte Christopher, »aber Sie können meinen Mann nicht herumkommandieren.«
    Ich seufzte ins Telefon. »Wenn Sie hier mal kurz helfen könnten.«
    Mit dem Telefon in der Hand öffnete Zerbrowski die Tür. »Danke, Sheriff Christopher, ich denke, Marshal Blake und ich können jetzt übernehmen.« Er legte auf, lächelte in die Runde und machte gerade so viel Platz, dass ich an ihm vorbei durch die Tür passte. Der Sheriff stand am Fuß des Podestes und blickte ihn drohend an. Mir wurde
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