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Blinde Leidenschaft

Blinde Leidenschaft

Titel: Blinde Leidenschaft
Autoren: Victoria Veel
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einkaufen, Alkohol, was zum essen?" Francesca lief an mir vorbei in die kleine Küche und fing an, alle möglichen
    Gegenstände aus den Schränken zu holen. Töpfe, eine Pfanne, Salz, Pfeffer, Tomaten, Zuccini, Nudeln. "Keine Sorge, David bringt auf dem Nachhauseweg alles
    mit. Die Leute kommen so gegen neun." Später durfte ich feststellen, dass neun Uhr in Spanien nicht neun bedeutete sondern mindestens zehn.

    Ich hatte sicherlich eine über Stunde gebraucht, um zu duschen, meine Haare zu kämmen, Make Up aufzulegen und mich anzuziehen. Komplett fertig und erwartend sass ich seit Punkt neun im Wohnzimmer, hatte mir schon ein Bier aufgemacht, während bisher nichtmal meine Mitbewohner aus ihren Zimmern gekommen waren. Ich fragte mich, wie die Leuten wohl seien, die heute eingeladen waren. Ich hoffte, sie wären wie Francesca und David, nicht unbedingt wie Marco. Ich hoffte, dass sie mich mögen würden. Irgendwie war ich doch sehr aufgeregt, obwohl ich doch schon so oft in meinem Leben auf Feiern war, auf denen ich die meisten Leute erst kennenlernen musste. Nervös nestelte ich an meinen Haaren herum, nippte an meinem Bier und sah immer wieder auf die Uhr. 10.20Uhr.
    Nun machte i ch schon mein zweites Bier auf. In genau diesem Moment klopfte es laut gegen die Tür. Bevor ich aufstehen konnte, hörte ich schon Francesca "Ich komme." aus ihrem Zimmer rufen. Eine Sekunde später stürmte sie an mir vorbei, roch wie immer stark nach Lavendel. Sie hatte ihr langes Haar mit Spangen zurück gesteckt und sicherlich eine Stunde gekämmt, zumindest strahlte und glänzte es mehr wie mein eigenes. Ihr halblanger, knallgrüner Rock wehte wie eine Fahne und ließ ihren gebräunten Teint besonders strahlen.
    Sie riss die Tür mit einem lauten "Hallo, willkommen ." auf. Ich sass bereits wieder auf dem Sofa und versuchte, einen Blick an ihrer Hüfte vorbei auf die Leute vor der Tür zu erhaschen. Der Erste, der hereinkam, war David. Er gab Francesca einen flüchtigen Kuss, winkte mir lächelnd zu und schleppte dann einen riesigen Karton an mir vorbei, an dem ich mindestens zehn hochprozentige Flaschen vermutete. Nun stand ich auch auf, um die Leute zu begrüssen.
    Ungefähr zwölf Leute standen nun im Eingang und plauderten laut, lachten. Jeder von ihnen hatte eine Plastiktüte in der Hand, in denen ich noch mehr Alkohol erwartete.
    Ich holte tief Luft und versuchte, mein Herzklopfen zu verdrängen. "Hallo, ich bin Lara! Danke für's Kommen ." rief ich nun in die Runde. Das Plaudern verstummte einen kurzen Augenblick, dann wurde ich von einem nach dem anderen umarmt, auf die Wange geküsst und willkommen geheissen. Ich war wirklich verblüfft, wie offen und freundlich hier jeder war.
    In wenigen Minuten hatte jeder irgendwo in unserem kleinen Wohnzimmer Platz gefunden- Einige saßen auf dem alten Ledersofa, einige saßen am Esstisch und philosophierten über das Dali-Bild über dem Tisch und ein paar saßen sogar an die Wand gelehnt auf dem Boden. Vier Mal noch klingelte es und es kamen noch mehr Leute, die noch mehr Alkohol mitbrachten. Da die Flaschen schon nicht mehr in den Kühlschrank passten, standen nun sogar drei blaue Eimer mit Eis auf dem Küchenboden, in denen Sekt und Vodka gekühlt wurde.

    Es klingelte ein fünftes Mal. Ich kam gerade aus der Küche, schon leicht beschwipst, mit einem neuen Glas Sangria in der Hand. Ich hüpfte zur Tür und öffnete sie schwungvoll. Dann blieb mein Atem stehen. Diesmal war nur eine Person gekommen. Ein junger Mann, schwarzes Haar, Drei-Tage-Bart, ungefähr 1,85m groß, braun-grüne Augen und eines der schönsten Gesichter die ich jemals gesehen hatte. Als ich ihn kurz wortlos anstarrte zeigte er mir sein strahlendes Lächeln und seine perfekten geraden Zähne. "Hi. Du bist Lara?" Bevor ich ihn noch weiter anstarrte und mich zum Vollidioten machte, schaute ich kurz auf den Boden um wieder klar im Kopf zu werden. "Ja.. ja. stotterte ich leicht. "Ja, hi, ich bin Lara. Komm herein!" Er drückte mir die Flasche, die er mitgebracht hatte, in die Hand.
    Eine Flascha weißer Cava, spanischer Sekt. Dann gab er mir, wie alle, einen flüchtigen Kuss auf die Wange . "Ich bin Leonardo, nenn mich Leo. Hab dir Cava mitgebracht, den besten
    den du hier bekommen kannst, Can Paixano." Ich lächelte und nickte und merkte, wie mir das Herz bis zum Hals schlug. Komm sc hon Lara, benimm dich nicht wie ein verknallter Teenager. Du kennst den Typen nicht mal, ging es mir durch den Kopf. Er machte mit der
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